Im Toto-Pokal treffen die Löwen morgen auf den Landesligisten TSV Aindling. In der Bundesliga-Historie des TSV 1860 gab es zwei Spieler, die zuvor das Trikot der Mannen vom Schüsselhauser Kreuz trugen. Der leider viel zu früh verstorbene Bernd Meier dürfte allen ein Begriff sein, aber könnt Ihr Euch auch an Thomas Schlüter erinnern?

Bernd Meier – vom TSV Aindling zum TSV 1860

Erst kürzlich jährte sich der Todestag des 2012 im Alter von 40 Jahren verstorbenen Bernd Meier. Seine Karriere beim TSV 1860, die ihn sogar bis in den Kader der A-Nationalmannschaft befördert hatte, fand am 11. April 1998 ihr jähes Ende. Nachdem er Carsten Jancker im Derby gegen die Seitenstraßler den Ball unfreiwillig vors leere Tor gelegt hatte, wurde er von Trainer Werner Lorant in der Folge nie wieder aufgeboten.

Im Jahr 2000 wechselte Meier zum LR Ahlen, später stand er noch in Gladbach und Dortmund unter Vertrag. Der Torhüter war 1993 vom TSV Aindling an die Grünwalder Straße gewechselt und machte sich nicht zuletzt als Elfmeter-Killer einen Namen. Insgesamt bestritt Bernd Meier 94 Bundesligaspiele und 85 Partien in der 2. Liga.

13 Bundesliga-Minuten bei 1860 für Thomas Schlüter

Nicht ganz so bekannt ist hingegen Thomas Schlüter. Kein Wunder, denn er stand in der Bundesliga lediglich 13 Minuten auf dem Platz. Am 15.11.1998 wurde der kopfballstarke Verteidiger beim 2:1-Sieg der Löwen beim SC Freiburg eingewechselt, um den Vorsprung über die Zeit zu bringen.

Schlüter wechselte zu einer Zeit aus Aindling zu den Amateuren des TSV 1860, als die Rivalität der beiden Vereine und ihrer Fans ihren Höhepunkt hatte. Sowohl auf dem Platz als auch auf den Rängen ging es regelmäßig rund und Handgreiflichkeiten waren keine Seltenheit.

Erst Mittelfinger, dann Turm in der Schlacht

Gerne mal mittendrin: Thomas Schlüter, der den TSV Aindling zumeist als Kapitän aufs Feld führte. Beim Pokalspiel der Amateure gegen die Gäste aus dem Landkreis Aichach-Friedberg erzielten die Gäste kurz vor Schluss das 1:2, Schlüter grüßte daraufhin die Löwenfans in der Stehhalle mit dem Mittelfinger. Wenige Wochen später wechselte er zum TSV 1860…

Eine seiner ersten Handlungen: Er lud ein paar bekannte Köpfe aus der damaligen Amateure-Szene zu einem Gespräch ein und entschuldigte sich aufrichtig für die Aktion. Vergeben, vergessen und in der Folge war Schlüter oft der Turm in der Schlacht für die Löwen!

Zu einem Bundesligaspiel und 122 Einsätzen (13 Tore) in der Regionalliga kam Schlüter, der neben der Fußball-Karriere bereits Medizin studierte. Heute praktiziert der inzwischen 51-jährige Dr. med. Thomas Schlüter am Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie München Süd.

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Bruck Löwe

Kann mich noch erinnern.Ein Tag nach seinem Tod war Auftakt Zweite Liga in der Arena gegen Regensburg,da zeigten die Jahn -Fans sich in vollen ganze von ihrer assozialen Seite,als sie die Gedenkminute mit Schmähgesängen störten.Das gleiche gab’s von den Roten ein weiteren Tag später beim Amaderby im Sportpark Unterhaching.Aber von denen kennt man das ja nicht anders

Aschlegel

Ja, den Bernd Meier habe ich noch in guter Erinnerung. War wirklich ein klasse Keeper damals, der viel zu früh verstorben ist. Wirklich ein Unding, dass Lorant ihm diesen einen Fauxpas nicht verziehen konnte. Aber menschlich handelte unser Rekordtrainer ja öfter mal sehr fragwürdig.

Reinhard Erler

Wenn ich mich recht erinnere, ist ihm der Fauxpass in einem Derby mit Carsten Jancker unterlaufen, als ihm dieser beim Versuch eines Abschlags den Ball aus den Händen spitzelte und ins Tor schob.
Daraufhin wurde er von WL eliminiert und wechselte zu den Fohlen. War dort aber “nur” Ersatzkeeper, glaube ich.

Joerg

Der JankerFehler war nur das Tüpfelchen auf dem I, leider schwächelte Bernd schon einige Zeit, man konnte auch nicht sagen, dass er wie Saisons zuvor Spiele für Sechzig gewonnen hätte, auch war von privaten zwischenmenschlichen Problemen die Rede, ich mochte ihn als Typ und Spieler RiP

König Josef

Ja stimmt. Bin Aindlinger. Kannte ihn ein wenig. Die Aktion war sein Karriereende. Davon hat er sich nicht mehr erholt. War auf der Beerdigung in Burgheim seinerzeit. Wenigstens hatte Lorant den Anstand und erwies ihm die letzte Ehre.