Nach Ismaik-Absage: Protestaktion am Sendlinger Tor findet statt

“Hasan kommt nicht – wir kommen trotzdem!” Während Kreditgeber Hasan Ismaik heute verkündet hatte, dass er nicht nach München reisen wird, bleibt der Aufruf zur Protestaktion weiterhin bestehen. Los geht es um 18:60 Uhr am Sendlinger Tor.

Protestaktion findet trotz Ismaik-Absage statt

Einen Tag vor seinem geplanten Besuch in München hat Hasan Ismaik als erstes der Süddeutschen Zeitung mitgeteilt, dass er nicht in die bayerische Landeshauptstadt reisen wird. Dort hätte er am Mittwochabend bei der Veranstaltung eines “investorennahen Blogs” zu Gast sein sollen. Ein Treffen mit Vertretern des e.V. war hingegen nicht angedacht. In den letzten Jahren war der Kreditgeber des TSV 1860 nach eigener Aussage nicht an einem persönlichen Austausch interessiert. In der heutigen Mitteilung begründet Ismaik allerdings die Absage damit, dass er sich zunächst mit den Vertretern des anderen Gesellschafters austauschen möchte.

Ich möchte jedoch sicherstellen, dass ich auch die Möglichkeit habe, mit meinen Partnern über unsere Ziele für 1860 zu sprechen, und ich hoffe, dass wir eine gemeinsame Basis finden werden. Vor diesem Hintergrund halte ich es für produktiver, das Ergebnis dieser Diskussion abzuwarten, anstatt sich jetzt auf Spekulationen einzulassen, die einer gemeinsamen Ausrichtung aller Beteiligten abträglich sein könnten.

Über die wahren Hintergründe der Absage wird unter den Löwenfans bereits tatkräftig spekuliert. Am hartnäckigsten hält sich die Vermutung, dass Ismaik seine Macht beim TSV 1860 München vor Ort in München demonstrieren wollte. Doch der Gegenwind, insbesondere durch die geplante Protestaktion – zwangen den 45-Jährigen möglicherweise kurzfristig zum Umdenken. War sich der Kreditgeber womöglich durch die Informationen seiner Vertreter gar nicht bewusst, wie sehr er bei Teilen der Löwenfans in der Kritik steht? Wurden die Auskünfte aus München eventuell gefiltert weitergegeben? Das würde auch bedeuten, dass Ismaik – entgegen seiner Behauptung – die Spiele des TSV 1860 nicht aktiv verfolgt. Schließlich ist in der Westkurve des Grünwalder Stadions sowie in den Gästeblöcken die Kritik am Jordanier regelmäßig zu beobachten.

Absage, um Ismaiks heile Welt nicht zu zerstören?

Ein anderer Erklärungsansatz ist, dass der Organisator der Privat-Veranstaltung Ismaik demonstrieren wollte, wie vermeintlich unumstritten er in der Fanszene ist und wie vereint diese angeblich gegen den e.V. steht. Da passt natürlich ein breit abgestützter Protest gegen Ismaik überhaupt nicht ins Bild. Hat der Veranstalter Ismaik deswegen möglicherweise davon überzeugt, nicht nach München zu kommen oder ihn sogar ausgeladen? Denn dann hätte Ismaik wohl selbst erlebt, dass das Meinungsbild um seine Person in Fankreisen nicht so positiv ist, wie es ihm der Blogbetreiber vorspiegelt. Wollte sich der Blogebtreiber so also selbst schützen, um das mühsam gegenüber Ismaik aufgebaute Kartenhaus nicht zum Einstürzen zu bringen?

Auch wenn Ismaik am morgigen Mittwoch nicht in München weilen wird – die Protestaktion soll dennoch wie geplant stattfinden. Der Aufruf wurde nach der heutigen Mitteilung noch einmal erneuert. Wie viele Löwenfans sich am Sendlinger Tor einfinden werden, ist bislang nicht bekannt.