In der Rubrik “Stimmen zum Spiel” geben wir nach den Spielen unserer Löwen verschiedensten Protagonisten eine Stimme und schenken ihnen gemeinsam Gehör. Ob Spieler, Trainer, Funktionäre, Fans, sechzger.de-Redakteure, … Es gibt keine Beschränkung, von wem wir eine Meinung zu den letzten hinter uns liegenden neunzig Löwenminuten einholen und an dieser Stelle veröffentlichen. Heute geht es um das letzte Spiel der Löwen im Kalenderjahr 2025, das am frühen Samstag Abend gegen den SC Verl verdient mit 0:2 verloren ging.
Stefan Kranzberg (Redakteur sechzger.de):
Mit Blick auf die anderen Ergebnisse und die Tabelle ist die Niederlage natürlich ärgerlich, aber sie war schon verdient. Gerade in der ersten Viertelstunde waren wir, zumindest gefühlt, nicht ein einziges Mal kontrolliert in der gegnerischen Hälfte. Und wenn man schon unterlegen ist, dann muss man bei Standards sicher stehen – hat auch nicht geklappt. Nach 30 Minuten haben die Löwen dann auch am Spiel teilgenommen und in der zweiten Halbzeit war das dann der Fight, den ich erwartet und erhofft hatte. Selbst zu zehnt hatte Sechzig noch Chancen auf den Ausgleich, ehe das 0:2 die Partie entschieden hat. Die Stimmung nach dem Seitenwechsel war richtig geil und auch nach dem zweiten Tor haben die Fans ein gutes Gespür bewiesen und die Mannschaft super unterstützt. Ich denke, dass kaum jemand dem Team sauer war, weil man gemerkt hat, dass die Jungs wollten und alles reingehauen haben. Verl hat das aber alles in allem schon sehr clever und souverän runtergespielt.
Tobias Strobl (Trainer SC Verl nach dem Spiel in der PK):
Ich denk, dass wir heut richtig gut reinkommen und ‘ne hohe Dominanz haben und Kontrolle haben und auch nach Ballverlustsequenzen sehr griffig waren und es sich schon extrem dominant – aber ohne Torchancen – angefühlt hat. Dann machen wir das 1:0 nach einer Standardvariante, was mich extrem für die Jungs freut. Und dann geht das Spiel ein bisschen mehr auf, wo ich aber trotzdem immer das Gefühl hatte, dass wir die Kontrolle über das Spiel haben. Ich glaub, Sechzig hat in der ersten Halbzeit dann die Riesenchance zum Ausgleich. Machen sie nicht. Wir verpassen so ein bisschen zielstrebiger Richtung gegnerisches Tor zu spielen. Zweite Halbzeit startet dann so: Wir wussten, dass Sechzig mehr kommt, das Spiel geht natürlich mehr auf und dann gibt’s die Gelb-Rote Karte. Und die hat uns nicht so gut getan, weil wir dann noch einen Ticken hektischer geworden sind, so das Gefühl hatten: Wir müssen jetzt das 2:0 machen. Und das hat unserem Spiel gar nicht gut getan und da hätten wir dann auch das 1:1 fressen können. (…) Mit dem 2:0 hatte ich schon das Gefühl, dass der Deckel drauf war. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, ich denke, das war ein gebührender Abschluss dieses Jahres und am Ende des Tages ist es wahrscheinlich auch kein unverdienter Sieg.
Florian Niederlechner (erstmals seit 25.10. wieder in der Startelf):
Man muss ihnen (dem SC Verl, Anm.d. Red) ein echtes Kompliment machen, die spielen eine richtig gute Hinrunde, haben eine gute Idee. Aber trotzdem: Die erste Halbzeit war einfach nicht gut. Ich würd’ sagen, da waren wir ein bisschen feig’, nicht mutig genug und dann haben wir uns in der Halbzeit viel vorgenommen, wollten eins gegen eins pressen und dann hat es viel mehr geklappt. Ich glaub, auch wenn die erste Halbzeit klar an Verl ging, waren wir dann schon dran, dass wir vielleicht den Ausgleich machen, nach der Halbzeit. Aber im Großen und Ganzen war es dann schon ein verdienter Sieg für Verl. (…) Wir haben jetzt echt gute zwei Monate gehabt. Es macht richtig Spaß mit den Jungs, jetzt feiern wir Weihnachten, tun Kraft tanken und dann: Vollangriff 2026!
Markus Kauczinski (nach dem Spiel bei MagentaSport):
In der ersten Halbzeit waren wir nicht so aktiv, haben viele Bälle verloren, waren mit Ball nicht so präsent und das ist erst Anfang der zweiten Halbzeit passiert. Da haben wir in der zweiten Halbzeit insgesamt – also auch in Unterzahl – noch ein gutes Spiel gemacht. Das hat nur insgesamt nicht gereicht. (…) Wir sind jetzt zwei Monate zusammen und in den zwei Monaten haben wir es geschafft, oben anzudocken. Wir waren irgendwo im Mittelfeld, jetzt haben wir die Schlagweite nach oben hergestellt. Wir haben uns natürlich mehr erhofft und mehr erträumt heute. Aber wir waren heute einfach auch nicht gut genug und haben das auch nicht verdient. Mit elf gegen elf hätten wir vielleicht ‘nen Punkt holen können, da waren wir dann aber auch nicht clever genug. (…) Aber wir haben vieles auf den Weg gebracht, die Mannschaft hat ‘ne gute Energie und auch am Ende in Unterzahl haben sie es noch versucht bis zum Schluss, das Ding nochmal zu drehen und das zeigt die Einstellung und das zeigt auch den Willen. Und wenn alle da sind, haben wir ‘ne gute Truppe und dann packen wir es im nächsten Jahr an, einfach dran zu bleiben und dann dieser Momente einfach auf unsere Seite zu bringen.
Christian Jung (Redakteur sechzger.de):
Ich hatte zu Beginn des Spiels den Eindruck, es sei der Matchplan von Markus Kauczinski, der aktuell stärksten Mannschaft der Liga mit dem eigenen letzten Aufgebot nicht ins offene Messer zu laufen. Das sah nicht schön aus, war aber erstmal einigermaßen effektiv. Dann kriegst du das Gegentor durch eine Standardsituation und einen traumhaften Abschluss. In der zweiten Halbzeit haben die Löwen dann richtig Biss gezeigt und hätten ohne den Platzverweis vielleicht sogar einen dreckigen Punkt mitnehmen können. Das Publikum hat ganz viel Gespür gezeigt und das Team nach dem wohl entscheidenden Gegentreffer zum 0:2 lautstark aufgerichtet. Außer ein paar wenige Unverbesserliche im Block J, die sich offensichtlich die ganze Woche nicht mit der aktuellen sportlichen und personellen Situation und dem Gegner, der da daherkommt beschäftigen, dann aber ins Stadion kommen um neunzig Minuten lang auf die eigene Mannschaft schimpfen. Peinlich!
Maik Wiesch (Löwenfan aus Rheine/Westfalen):
Familienausflug nach München: Einmal in der Saison geht es aus dem Münsterland zum Heimspiel. In dieser Saison schon zum zweiten Mal: 685 km Anreise, Übernachtung im Hotel am Stadion und das Beste: Vier Karten für die Westkurve – Dank bester Kontakte – bekommen. Also ging es voller Vorfreude los. Meine beiden Jungs in den Block H und meine Frau mit mir in den Block J. Leider haben die Spieler nicht so performt wie es für den Jahresabschluss passend gewesen wäre, die ersten 30 Minuten war von unserer Mannschaft nichts zu sehen. Dann wurde es etwas besser und in der zweiten Halbzeit kam endlich wieder die Leidenschaft und der Kampfwille. Selbst die Rote Karte hat das nicht gestoppt. Leider kam dann das zweite Tor von Verl und besiegelte die völlig verdiente Niederlage. Trotzdem war das Erlebnis wieder einmal grandios! Die aktive Fanszene hat nach der Pause mit dem Feuerwerk und den Wunderkerzen wieder eine tolle Atmosphäre beigetragen.
Wir freuen uns auf die nächsten Spiele und hoffen auf ein Aufstiegsfinale am letzten Spieltag in unserer Nähe…
Einmal Löwe immer Löwe!
Danke für’s Mitmachen!
An dieser Stelle, nach den letzten Stimmen zum Spiel im Jahr 2025 dankt der hierfür verantwortliche Redakteur allen, die sich in der Hinrunde tatkräftig und wortgewandt an unserer vor dieser Saison ins Leben gerufenen Rubrik Stimmen zum Spiel beteiligt haben. Und damit nach jeder Partie der Löwen eine sehr breite und differenziertn Sicht aus oft ganz unterschiedlichen Blickwinkeln auf das zuvor auf dem Rasen und den Rängen Geschehene ermöglicht haben.
Wir freuen uns auf viele Stimmen zu den Spielen im kommenden Jahr 2026!











Eine kurze Anmerkung noch zum letzten Abschnitt in Christians Kommentar, Deppen die permanent die eigenen Spieler beschimpfen gibt’s überall im Stadion, der große Vorteil in der West ist halt, dann gehst ein paar Schritte weiter, in der Stehhalle ist das nicht möglich 🥲 ich bin immer wieder erstaunt, wie oft man das Wort Wxxxer in neunzig Minuten verwenden kann.