Wie es in Sachen Stadion für die Löwen weiter geht, wird sich frühestens im kommenden Jahr final entscheiden. Derzeit deutet vieles auf einen Verbleib im Grünwalder Stadion hin – und Oberbürgermeister Dieter Reiter zeigt sich in dieser Angelegenheit nicht nur deutlich optimistischer als zuletzt, sondern befürwortet auch eine Erbpacht-Lösung.

Grünwalder Stadion: Reiter angetan von Erbpacht-Lösung

Das Grünwalder Stadion bleibt derzeit Gegenstand der Berichterstattung, dafür sorgen Aussagen von Oberbürgermeister Dieter Reiter gegenüber der Abendzeitung. Zuletzt war bekannt geworden, dass der TSV 1860 München auf eine mögliche Fläche für einen Neubau in Riem verzichtet und den Fokus somit momentan schwerpunktmäßig auf Giesing ausrichtet. Das Stadtoberhaupt äußert sich gegenüber der AZ diesbezüglich deutlich wohlwollender als aus den vergangenen Jahren gewohnt – das liegt insbesondere an der verbesserten Kommunikation zwischen dem OB und dem Präsidium der Löwen. Speziell Gernot Mang spielt dabei eine wichtige Rolle. “Wir sprechen miteinander, wir schreiben uns auch” so Reiter gegenüber der Abendzeitung.

Entsprechend gut stehen die Chancen, dass der TSV 1860 München in Sachen Grünwalder Stadion entscheidende Fortschritte machen kann. Geht es dabei nach Dieter Reiter, so soll eine Erbpacht die Lösung der Debatte sein. Tatsächlich dürfte diese Option auch von den Löwen favorisiert werden, da so die meiste Flexibilität erreicht werden kann – Stichworte Werbung, Namensrechte oder Catering. Allerdings würden mit diesem Modell auch die meisten Kosten auf den TSV 1860 zurollen, was im Umkehrschluss die Begründung sein dürfte, wieso Reiter eine Erbpacht für das Grünwalder Stadion anstrebt. Die Stadt München ist – wie viele andere Kommunen, Gemeinden und Städte in Deutschland – hoch verschuldet. Zweistellige Millionenbeträge als Investitionen für ein Sportstadion müssen daher gut begründet sein – noch besser also, wenn sie entgegen der eigentlichen Planung gar nicht erst anfallen.

Der TSV 1860 wird die Option Grünwalder Stadion als langfristige Heimspielstätte mit einer weiteren Machbarkeitsstudie untersuchen, das haben die Verantwortlichen bereits angekündigt. Anvisiert werden 25.000 Zuschauer in Giesing. Was lange als unmöglich dargestellt wurde, könnte nun tatsächlich gar nicht mehr so abwegig sein. Eines der Geheimnisse ist dabei, dass in den neuen Überlegungen eine Vollüberdachung eine Rolle spielt. Das hat großen Einfluss auf das Thema Lärmschutz – einer der Knackpunkte in der aktuellen Debatte. Bis zu den ersten Wasserstandsmeldungen dürfte es noch bis zum Frühjahr 2026 dauern. Bis dahin heißt es für die Löwenfans weiter die Adventszeit zu genießen – beispielsweise beim gemeinsamen Singen am kommenden Freitag.

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Buckliger Verwandter

Wenn ich mich recht erinnere, war der Kostenaufwand für die Minimalsanierung für 18060 Zuschauer mit 40Mio € veranschlagt.
Dass diese Summe aufgrund von Preissteigerungen obsolet ist, dürfte wohl jedem klar sein. Wobei von öffentlicher Hand geplante Bauvorhaben per se teurer werden als anfangs kommuniziert.
Jetzt wird von Erweiterung auf 25000+ Plätze gesprochen. Zusätzlich sollen die Ecken geschlossen und eine Vollüberdachung installiert werden.
Wie soll ein mit 60 Mio € (oder mehr?) verschuldeter Drittligist diese Summen realisieren?
Zumal noch gar nicht abzusehen ist, welche unvorhersehbare Kosten zum Erhalt der vorhandenen Struktur auflaufen.
Von Klagen und Einsprüchen der Anwohner ganz zu schweigen.
Es ist zu befürchten, dass dieses Erbpachtmodell der letzte Sargnagel für höherklassigen Fußball bei 1860 wird.

Benjisson

Frage fragen:
Wer würde das denn machen? Der eV so dass die KgaA dann Mieter wäre und der eV gegebenfalls Steuergelder bekommen könnte für den Umbau oder die hochverschuldete KgaA mit einem Invester der ja immer noch da ist.

Stefan Kranzberg

Angedacht war wohl mal, dass der e.V. das umsetzen soll, um von möglichen Subventionen zu profitieren. Ob das allerdings immer noch der Status Quo ist, weiß ich nicht.

Benjisson

Könnt ihr guten Jungs von Sechzger.de da mal nachfragen?

Eurasburger1860

Alles andere als die Erbpachtlösung ist keine strukturelle Verbesserung, da wir sonst weiter Mieter bleiben.
Ob bei einem wie auch immer gearteten Investor in der Fantasialandarena oder bei der Stadt. (Wobei ich letztere als Vermieter deutlich vorziehen würde) Inhaltlich würde das wenig ändern.
Spannend wäre die Form der Finanzierung!
Ich bin gespannt, ob es gelingt öffentliche Gelder zu erhalten, sei es vom Land Bayern oder der Stadt. In Nürnberg scheint beides möglich zu sein.
Sobald da eine gewisse Klarheit herrscht, wird unser Hasan auch sehr schnell einen Käufer für seine Anteile finden.
Es bleibt spannend, ob Reiter nur wieder Blasen abgibt oder ob das diesmal wirklich fundiert ist, denn wie schnell Lärm und Bestandsschutz plötzlich keine Rolle mehr spielen erstaunt mich dann doch, oder war das vorher warum auch immer nur vorgeschoben?

Last edited 20 Tage zuvor by Eurasburger1860
Eurasburger1860

Das ist das was ich meine, es fühlt sich zu “einfach” an, diese Dinge die vorher im Weg standen abzuräumen. Das weniger Lärm nach außen dringt, wenn man die Ecken schließt und die Umlaufüberdachung die Bundesligatauglichkeit herstellt ist nicht unbedingt architektonische Raketenwissenschaft.
Bin gespannt was nächste Woche kommt? Mit einer Komplettüberdachung mit Hallendachoption gehen dann auch 35.000? weil wenn das Dach zu ist, wirds noch leiser?

Habs vergessen, nächste Woche steht ja schon unser Hauptsponsor auf dem Programm mit seiner Umfrage:

“Liebe Alle, ich möchte von euch jetzt definitiv wissen, für was und wen ich ab übernächster Woche Montagsdemos organisieren soll und noch wichtiger, ob ich dafür oder dagegen sein soll, weil so wie es ist kanns nicht bleiben”

P.S. Natürlich kann an den Demos auch online oder per Briefwahl teilgenommen werden!

Last edited 19 Tage zuvor by Eurasburger1860
Mutloewe

Wenn das wirklich nachhaltig stimmen sollte – Reiter macht ja m.E. gerne Schaufensterpolitik die dann wieder in sich zusammen bricht- nehme ich gerne meinen Jahresurlaub um beim Umbau zu helfen und zeichne eine Fananleihe.

Vorstopper

Haha der doppelt rote Reiter möchte das Ding loswerden, das ist sowas von durchschaubar. Da werde ich echt sauer. Kann er jetzt entscheiden wie der Lärmschutz aussieht? Parkplätze sind auf einmal auch kein Problem mehr… er vergibt anscheinend auch die Ausnahmegenehmigung für das Oly. Was jahrelang nicht möglich war, genehmigt der Knaller jetzt nach Gutsherrenart. Leider wird er wohl wieder gewählt.

tomandcherry

Bin zu 100 % Deiner Meinung, Vorstopper.

Dem “doppelt roten Reiter” traue ich nicht über den Weg.

Alles, was Du geschrieben hast, stimmt auffällig und kann wohl nur als “Häppchen für potentielle SPD-Wähler unter den Münchner Löwenfans” bezeichnet werden.

Magic

Leider muss ich mich dieser Meinung anschließen. Eine private Machbarkeitsstudie und ein privates Erbbaurecht ändern nichts an öffentlichen Bauvorschriften. Auch hier lehnt sich der OB entspannt zurück und meinte, naja im Zweifel muss halt ein Gericht entscheiden… Wir bekommen hier 0,0 Unterstützung.

Posicelli

Wenn Dir der Baumgärtner lieber ist, dann herzlichen Glückwunsch.

Vorstopper

Also darum geht’s mir doch nicht. Ich habe nur geschrieben, dass ich diese Aussagen als maximal unseriös empfinde und der Meinung bin, er möchte das „Problem“ angesichts leerer Kassen abräumen.
Aber wenn wir schon dabei sind, ich bin für eine Amtszeitbegrenzung und hätte es gut gefunden, wenn er nicht noch mal angetreten wäre.

United Sixties

„Es ged hoid ned“! Wie oft und viel zu lange mussten wir uns dieses nie bewiesene Totschlagargument anhören, damit unnötig Zeit gewonnen wurde ( oder genauer um den Roten die WM-Arena am Müllberg als Mieter seit 2006 zwölf Jahre mitabzufinanzieren) und unser kleinerer Traditionsverein seitens der Stadt vertröstet.
Hauptfehler war sicherlich auch die lange Uneinigkeit im Verein bzw. den Gesellschaftern und nun besteht offenbar die große Chance auf die Vernunftlösung: der ligaunabhängige Stadionumbau auf GIESINGS Höhen
an der Traditionsspielstätte IN der Stadt für deutlich mehr als 20 000 treue
Löwenfans. Viel Glück allen Beteiligten für eine fundierte Machbarkeitsstudie ( empfehle die tolle Studie aus 2010 zu überarbeiten )
und ein tragfähiges Finanzierunskonzept mit verlässlichlichen Partnern und Sponsoren + ggf. Crowdfunding für uns Mitglieder als St. Pauli…
WIR SIND DER VEREIN und bauen das SECHZGER aus !