“Liefert wie kein anderer! Neutral und meinungsstark, das Original! Journalistisches Schwergewicht!” Keine Frage, der Löwen-Influentsser weiß sich selbst einzuschätzen und geht – fast schon selbstverständlich – immer to the top. Heute tippt er für sechzger.de das Ergebnis der Partie des TSV 1860 München gegen Rot-Weiss Essen.
Der Löwen-Influentsser tippt TSV 1860 – RW Essen
Bereits seit Januar 2021 bereichert der Löwen-Influentsser die Löwenwelt mit seinen knallharten Recherchen und deckt gnadenlos auf, was zwischen Grünwalder Straße, Holzkirchen und Abu Dhabi alles falsch läuft. Er legt den Finger in die Wunde, deckt jedes Fettnäpfchen auf und macht sich Künstliche Intelligenz zunutze, wo andernorts menschliche Intelligenz an ihre Grenzen stößt.
Für das Heimspiel der Löwen gegen Rot-Weiss Essen konnten wir den Löwen-Influentsser für den Ergebnistipp gewinnen. In seiner unnachahmlichen Art prognostiziert er den Spielverlauf in Form eines Livetickers. Eventuell bekannte Phrasen sind dabei natürlich purer Zufall.
Und ab!
13:02 Uhr
Sservus aus München-Giesing!
Es ist angerichtet im Grünwalder Stadion. Die Sonne scheint, die Westkurve füllt sich – aber wie immer fragt man sich: Worum geht’s heute wirklich? Fußball? Eher nebensächlich.
13:14 Uhr
Auf der Ehrentribüne: Ex-Stadionsprecher Stefan Schneider – eine lebende Erinnerung an bessere Zeiten. Als Sechzig noch Bundesliga war. Als der Präsident noch Wildmoser hieß. Und als Fußball noch wichtiger war als Vereinsmeierei.
Das Grünwalder Stadion füllt sich langsam – wieder kein Platz für Otto Normalfan. 15.000 Zuschauer – das ist zu wenig für Sechzig. Schon wieder bleiben Tausende draußen. Und das in der 3. Liga!
Und da ist er – Robert Reisinger. Diesmal mit Norbert Steppe im Schlepptau. Beide schauen bedeutungsschwanger, aber Ideen? Fehlanzeige. Der Präsident wirkt inzwischen wie ein Tourist auf seiner eigenen Veranstaltung.
Die Ultras hängen die ersten Banner auf – natürlich wieder gegen Hasan Ismaik. „Wir sind der Verein – ohne Hasan“ steht da. Ja, aber wer zahlt denn bitte die Rechnungen?
Der ultrawichtige Verwaltungsrat Nicolai Walch – mit Bier in der Hand. Eine Symbolfigur für das neue Sechzig: viel Schaum, wenig Substanz. Prost, Demokratie.
Hasan Ismaik trägt seit über zehn Jahren den Profifußball bei Sechzig – aber hier scheint das niemanden zu interessieren. Stattdessen wird das 50+1-Schwert geschwungen. Dabei braucht dieser Klub keinen Grabenkrieg, sondern ein Miteinander.
Ein Blick zu RWE: Dort im Vorstand – Marc Pfeifer. Der Mann, den man in Giesing ohne Not loswurde. Wegen „Investorennähe“, munkelt man. Kompetenz stört halt, wenn sie nicht ins Weltbild passt.
Anpfiff im Grünwalder. Sechzig in Weiß-Blau, RWE in Rot. Lautstarke Stimmung – die Ultras geben Vollgas. Hoffentlich überträgt sich das nicht in destruktive Energie.
Erster lauter Gesang von der Kurve: „Scheiß auf den Investor“. Warum fragt eigentlich keiner, wie 1860 ohne das Geld überhaupt Drittligafußball stemmen will? Der e.V. hat keinen Plan – das ist Fakt.
Fredi Heiß wurde heute übrigens nicht gesichtet – kein Wunder, der Löwen-Held von 1966 hat mit dem heutigen Kurs des Vereins nichts mehr am Hut. Bitter, wenn echte Legenden sich abwenden.
Saki Stimoniaris wird gesichtet. Er zückt sein Handy, fotografiert Pyro in der Kurve – wohl zur Dokumentation. Oder fürs Familienalbum. Oder für Facebook mit dem Hashtag #StimmungJaVerstandNein?
Sechzig bemüht, aber ideenlos. Viel Krampf, wenig Konzept. Die Ultras singen jetzt irgendwas von “Tradition statt Kommerz”. Ist ja nett, aber mit Tradition allein gewinnt man kein Spiel.
Halbzeit. 0:0. Wie so oft: Kampf ja, Klasse nein. Dafür werden in der Kurve Forderungen laut: „Verbandsstrafen abschaffen“. Vielleicht auch gleich noch die 3. Liga? Oder Steuern?
Zweite Halbzeit läuft – und auch heute wieder: keine Investor-Fahne weit und breit. Wieso man sich von einem der Hauptgeldgeber so demonstrativ distanziert, bleibt das Giesinger Rätsel.
Kurze Gedenkminute an den letzten Aufstieg – ach ja, der war 2018. Seitdem: viel Stillstand, viel Selbstbeschäftigung, wenig Entwicklung. Das Problem sitzt im Kern des Vereins, nicht draußen auf der Tribüne.
Michael Köllner sitzt übrigens auf der Tribüne – in neutralem Outfit. Seit seinem Rauswurf: keine klare Linie mehr erkennbar. Die sportliche Leitung hat danach nicht gerade überzeugt.
RWE geht in Führung – 0:1. Und die Westkurve? Singt weiter von der Meisterschaft 1966. Realitätsflucht auf höchstem Niveau. Vielleicht auch mal reflektieren, ob zu viel Romantik nicht vom Wesentlichen ablenkt.
Sechzig verliert. Essen jubelt. Die Kurve singt weiter, Walch leert den Becher, Reisinger verschwindet still. Giesing bleibt Giesing: rückständig, realitätsfern.
Erfolgreicher als das Original?
Ob Facebook oder Instagram – wer sich mit dem TSV 1860 beschäftigt, der kommt am Löwen-Influentsser kaum vorbei. Stets pointiert nimmt er das Umfeld der Löwen aufs Korn und hat eine diebische Freude daran, Bloggern, Mehrheitsgesellschaftern oder ehemaligen Merchandising-Leitern und Geschäftsführern den Spiegel vorzuhalten.
Dass er dabei erfolgreicher agiert als das vermeintliche Original, dürfte dieses nicht nur ärgern, sondern ist zudem anhand der Abstimmungsergebnisse bei den letzten Mitgliederversammlungen abzulesen. Tatkräftig unterstützt wird er dabei in den sozialen Medien durch seinen Freund, den Scheich von Giesing.
Wer Gefallen am T-Shirt auf der rechten Seite des Titelbildes gefunden haben sollte, der hat ab heute die Gelegenheit, dies für 24 € käuflich beim Löwen-Influentsser zu erwerben. Wie? Schreibt ihm einfach auf Facebook oder Instagram eine Nachricht! Ssupereassy!
Wow diesem Typ gebt ihr eine Plattform, hätte ich nicht erwartet.
Er ist eine Löwenlegende! In einem Atemzug mit den Besten der Besten der Löwen! Mehr Legende geht eigentlich nicht und ja er hat eine Plattform verdient.
Alter Treibsandtänzer
Vielen Dank für die Erinnerung! Ich hätte sonst doch glatt vergessen, warum ich bei keinem einzigen Social Media Account angemeldet bin.
Des is der oanzige Influenza, bei dem man nicht sofort an einen Grippevirus denken muss!
Top! Eigentlich fehlt nur noch die schleimende Huldigung des roten Nachbarvereins und die 40.000. Nennung des jüngsten verstorbenen Trainers für die Klicks.
Beim Ergebnis hoffe ich jedoch auch ein 2:1.