Zwei Gründungsmitglieder der Bundesliga, die sich aktuell allerdings in ganz anderen Gefilden bewegen, trafen genau heute vor zwanzig Jahren am 5. Spieltag der Zweitligasaison 2004/05 aufeinander. Die Löwen aus München und die Zebras aus Duisburg.
Absteiger mit Startschwierigkeiten in die Saison
Der TSV 1860 war im Sommer nach zehn Jahren tränenreich aus der Bundesliga abgestiegen, der MSV befand sich bereits im fünften Jahr in Folge in der 2. Bundesliga – mit eigentlich wenig Aussicht auf eine Rückkehr ins Oberhaus. In diese Spielzeit waren die Duisburger aber mit drei Siegen und nur einer Niederlage gestartet – nach Giesing reisten sie mit einem 1:0-Sieg über den ewigen Rivalen und Aufsteiger Rot-Weiss Essen im Rücken. Die Löwen hingegen hatten die Saison als Bundesligaabsteiger durchwachsen, mit nur einem Sieg, zwei Unentschieden und einer Niederlage begonnen.
Kein fußballerischer Leckerbissen in Giesing
Die einen also mit viel Rückenwind und der Chance über Nacht an die Tabellenspitze zu springen, die anderen bereits mit einem gewissen Druck, nach dem Abstieg in der Liga “anzukommen”. Das ließ auf ein interessantes Duell hoffen. 17.100 Besucher hatten an diesem Freitag Abend, dem Vorabend des Wiesn-Auftakts den Weg ins Sechzgerstadion gefunden, das für eine Übergangssaison nochmal Heimstatt für Profis von Sechzig sein sollte, ehe es dann im folgenden Sommer in die ungeliebte und so verhängnisvolle Arena vor den Toren der Stadt ging. Jene Zuschauer, die gekommen waren, wurden allerdings sportlich nicht verwöhnt. Ein Spiel auf “erschreckend schwachem Niveau” beobachtete der kicker in seinem Spielbericht. Mit 0:0 ging es in die Pause. Der neue Löwen-Coach Rudi Bommer, der im ersten Abschnitt keinen einzigen Torabschluss seines Teams beobachtet hatte, schickte kurz nach der Pause den Publikumsliebling Paul Agostino auf’s Feld, was jedoch am grundsätzlichen Geschehen auf dem Rasen wenig änderte.
Ein Tor reicht den Löwen gegen Duisburg
Bezeichnend, dass das goldene Tor für 1860 durch einen Abwehrfehler der Gäste von der Wedau zustande kam: In der 72. Minute konnte Manuel Krontiris einen unüberlegten Rückpass der Duisburger mit einem kurzen Sprint erreichen und den Ball über MSV-Torwart Goerg Koch hinweg ins lange Eck spitzeln. Die Gäste erhöhten danach ein wenig den Druck, konnten an diesem Abend allerdings Michael Hofmann im Kasten der Löwen nicht überwinden. Nach dem Abpfiff herrschte entsprechend großer Jubel – die Wiesn-Maß am nächsten Tag würde dem einen oder anderen so sicher noch besser schmecken!
Duisburg steigt auf – 1860 wird Vierter
Am Saisonende stiegen die Zebras – für nur eine kurze Saison – in die Bundesliga auf. Sie beendeten jene Saison 24/25 auf Platz zwei, eingereiht zwischen den beiden sofortigen Bundesliga-Rückkehrern aus Köln und Frankfurt. Und die Löwen? Die hatten Ende November nach einem 1:5 in Aachen auf Tabellenplatz acht liegend Rudi Bommer durch Reiner Maurer als Löwendompteur ersetzt und beendet die Saison mit der besten Platzierung aller 13 Zweitligajahre nach dem Abstieg 2004: Auf Platz vier. Vier Punkte hinter Eintracht Frankfurt. Knapp vorbei am angestrebten sofortigen Wiederaufstieg.
Die Aufstellung der Löwen
Diese Elf schickte Rudi Bommer am 17. September 2004 auf den Rasen des Sechzgerstadions:
M. Hofmann – R. Meyer, S. Komljenovic, Rodrigo Costa, Frühbeis – Lehmann, Baier (M. Schäfer), Pflipsen, Gebhardt (89. Shao) – Kolomaznik (56. Agostino), Krontiris
Tor: Krontriris (72.)