Alljährlich blicken die Redaktionsmitglieder von sechzger.de zum Jahresende – in ganz persönlicher Weise – auf das zu Ende gehende Löwenjahr zurück. Heute ist Thomas Enn mit seinem Jahresrückblick auf das Jahr 2025 der Reihe.
Jahresrückblick 2025 von Thomas Enn
Was waren deine Highlights des Jahres 2025 rund um den TSV 1860 München?
Ein wirkliches Highlight hatte das vergangene Jahr mit dem TSV 1860 München für mich nicht zu bieten. Am Ende bleiben nur geplatzte Träume. Der Verkauf der Anteile von Hasan Ismaik gescheitert, beim Stadion nach wie vor kein Fortschritt und eine Mannschaft, die hinter den Erwartungen zurückbleibt. Außerdem ein gefeuerter Geschäftsführer und mal wieder zwei Trainerwechsel in einem Jahr. Da liegt es wie immer an uns Fans für die Highlights zu sorgen. Und das war für mich das Auswärtsspiel in Mannheim im April mit über 3.000 mitgereisten Löwenfans, überragender Stimmung und einem Auswärtssieg. Einer der wenigen perfekten Löwentage im Jahr 2025. Außerdem war die Mottofahrt Hawaii nach Verl sehr gelungen.
Welches Spiel ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Den meisten Spaß hatte ich tatsächlich beim Testspiel in Weyarn. Wir hatten unseren Infostand aufgebaut, sind bei Bullenhitze mit Euch – unseren Lesern – sehr eng in Kontakt gekommen und haben viel positives Feedback für unsere “Arbeit” bekommen. Nebenbei gewannen die Löwen zweistellig und der Anlass war perfekt organisiert. An diesen Tag erinnere mich sehr gerne zurück. Irgendwie hat mir die Vorbereitung mehr Spaß gemacht als die eigentliche Saison.
Welcher Spieler ist dein persönlicher “Spieler des Jahres”?
So wirklich aufgedrängt hat sich ja mal wieder niemand. Über beide Halbserien hinweg ernenne ich hiermit Sean Dulic zu meinem “Spieler des Jahres”. Zu Jahresbeginn aus purer Not in die Startelf befördert, gab unser NLZ-Eigenwächs seinen Stammplatz nicht mehr her und debütierte sogar in der U20-Nationalmannschaft. Für einen 20-Jährigen agiert der gebürtige Münchner wahnsinnig abgezockt und hat sich zu einer Bank in unserer Defensive gemausert. Weiter so, Sean!
Wir sind zwar nicht die Sportschau, aber in Anlehnung daran: Nenne uns dein “Tor des Jahres”.
Mein Tor des Jahres war das 0:1 von Kevin Volland beim Testspiel in Regensburg. Einfach um die Tradition der Tore aus dem Mittelfeld von Jacobsen und Deniz aus dem vergangenen Jahr fortzusetzen. Und weil mir sonst kein Tor bleibend in Erinnerung geblieben ist…
Ganz im Gegenteil dazu: Was hat dich besonders enttäuscht / wütend gemacht?
Ich habe es ja oben schon kundgetan: 2025 war erneut ein Jahr des Stillstands bei den großen Problemen des TSV 1860. Stadionfrage weiter ungelöst, Ismaik weiterhin Mehrheitsaktionär der KGaA, ein Team, das in der Theorie viel stärker ist als in der Praxis… Außerdem nervt mich, dass Jugendspieler bei uns nur eine Chance bekommen, wenn es gar keine andere Alternative mehr gibt. Dass die Jungen es können, sieht man doch an Dulic und Lippmann. Ich würde mir sehr wünschen, dass die NLZ-Spieler eine Chance bekommen, sich zu zeigen, ohne dass absolute Personalnot herrscht. Ich hoffe sehr, dass durch Manfred Paula in seiner neuen Rolle ab sofort mehr auf den Nachwuchs gesetzt wird.
Mit dem Jahreswechsel wird es auch wieder Zeit für die guten Vorsätze, die dann hoffentlich auch umgesetzt werden. Was sollte sich beim TSV 1860 München im Jahr 2026 ändern?
Die Dauerbaustellen Stadion und Mehrheitsaktionär müssen endlich mal gelöst werden.
Zum Schluss deine Prognose für den Mai 2026: Wo landen die Löwen in der 3.Liga?
Trotz der Niederlage gegen Verl und fünf Punkten Rückstand auf die Aufstiegsplätze, glaube ich, dass noch was geht. Wenn die Mannschaft gut aus der Winterpause kommt, Florian Niederlechner seine Torflaute überwindet und wir keinen Durchhänger mehr haben, werden wir vorne noch ein Wörtchen mitreden. Aber natürlich sind und bleiben wir 1860 und landen am Ende auf Platz 5. Außerdem verpassen wir auch den Gewinn des Toto-Pokals und lassen uns ein weiteres Mal die Kohle aus dem DFB-Pokal entgehen.











Hab grad auf onefootball,die mit dem Falschparker ne Kooperation haben,gesehen das der da nen Artikel wegen der S.Dilba rausgehauen hat.
Hab bei der SZ dann geschaut.Dieser Artikel is von 2015.
Also noch zu Zeiten im Müllbergstadion.
Das stimmt nicht. Das ist eine doppelseitige Story in der SZ von Weihnachten und es geht um die Westkurve. Lesen ist manchmal hilfreich.
Bloß weil sich Hr. Glas da wahllos 3 Protagonisten raus gesucht hat, muss das alles nicht aktuell sein. Aber offensichtlich mussten es ja die entsprechend extremen Kontroversen in dem Artikel sein.
Irgendwie haben hier einige Personen ziemliche Verständnisprobleme, du anscheinend auch. Mir geht es nicht um den Federici oder den anderen Schmarrn der dort teilweise geschrieben steht. Habe ich auch in meinem ersten Post klar gesagt, sondern um die Frauenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und Gewalt der von Teilen der Ultras in der Westkurve und auswärts ausgeht. Und damit bin ich wohl nicht allein. Die Kurve gehört allen Fans und nicht 2000 schwarz gekleideten Wichtigtuern.
Wenn es nur um das gehen soll, was du möchtest, wird die Kommunikation nicht besonders konstruktiv und ausgeglichen sein. Ich habe mich auf deine Antwort an den BruckerLöwen bezogen. Und die hat durchaus einen zeitlichen Kontext.
Grundsätzlich glaube ich auch nicht, dass uns eine allgemeine Beurteilung der Situation besonders weiter bringt. Steffi Dilba hat Erfahrungen gemacht, du hast Erfahrungen gemacht, ich habe Erfahrungen gemacht. Aber grundsätzlich sind das halt immer Einzelbewertungen. Und natürlich gibt es in der Menschenmenge von deinen 2000 schwarz gekleideten Wichtigtuern immer Gewalttätige, Sexisten, Rechtsextreme und und und. Zu behaupten unsere Kurve wär allgemein so, ist trotzdem Unsinn.
Das war nicht meine Absicht. Egal, vielleicht habe ich mich auch ein bisschen reingesteigert. Nix für ungut.
Ich bleibe aber dabei, mir haben die Ultras zu viel Einfluss.
Passt schon.
Also ich könnte und wollte nicht das leisten, was die Ultras für die Kurvenchoreografie und die Kurvenstimmung leisten. Tatsächlich macht es mir daher nicht viel aus, mal einen Schritt zurück zu treten, und ihnen das Feld zu überlassen. Aber natürlich kann das jeder anders empfinden. Es ist ja auch nicht so, dass sie immer zimperlich und verständnisvoll wären.
Man sollte aber trotzdem darüber reden, wie sich die Situation oder Stimmung in den Blöcken/im Stadion in den letzten Jahren verändert hat, bzw. ob sich da was verschiebt. Das erlebt ja auch jeder anders, je nachdem wo und mit wem man wann “rumsteht”. Und wenn es tatsächlich Entwicklungen in Richtung rechtsextrem und frauenfeindlichkeit geben sollte, dann macht es Sinn dem entgegen zu treten. Davor müssen Entwicklungen und Tendenzen aber erstmal erkannt und benannt werden.
Natürlich sollte man darüber reden. Ich glaube halt, dass eine präzisere Ausgangslage für eine Diskussion mehr Sinn ergibt.
Dem Typen mit den Affenlauten wurde z.B. definitiv entgegen getreten. Vieles andere ist aber halt einfach diffus. Wenn wir diese Probleme wirklich in der Kurve haben, müssten sie wie du schreibst erstmal klar benannt werden.
Natürlich gibt es genauso viele Meinungen und Weltbilder wie Menschen in der Kurve. Wenn unsere Kurve aber mehrheitlich Rechtsextremismus, Rassismus und Sexismus verurteilt, dann sollten wir uns klarer dazu positionieren und diese Themen nicht tolerieren (z.b. wenn ein Anti-Faschismus Banner runter gerissen wird).
Ich weiß nicht, ob dieser Vorfall öfter vorgekommen ist. Bei uns in F2 gab es wegen diesem Banner Ärger mit ganz normalen Fans, denen die Sicht aufs Spielfeld wichtiger war, als die Aussage auf dem Banner. Das ist für mich persönlich dumm genug, dass man hier nicht mal für ein paar Minuten unten durch schauen kann, oder mal etwas verpasst. Aber mit einem rechtsextremen Hintergrund hatte das definitiv nichts zu tun. Aber vielleicht war ja etwas anderes damit gemeint. Was ich damit sagen will ist, dass wir leider jeden Vorfall einzeln bewerten müssen. Warum Steffi Dilba da alles über einen Kamm schert, weiß ich nicht.
Naja, falls da tatsächlich rechte Leute im Block stehen, die das Banner runterreißen, sind die halt auch gerissen genug, um zu sagen, dass es ihnen um die Sicht geht. Da kann man nicht alles für bare Münze nehmen.
Wie es tatsächlich war, weißt du aber besser als ich, wenn du dabei warst.
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/mission-im-stadion-ohne-rechtsaussen-1.2702932
Danke für den Link. Ist halt zehn Jahre her. Mir ging’s um den der unter dem Artikel hinter der Bezahlschranke zu finden ist.
ich wünsch thomas einfach nur den aufstieg auf platz zwei…;)
Würd ich nehmen!
Würd ich nehmen!
Interessanter Artikel. Es ergibt Sinn, dass Thomas die Entwicklung so empfindet.
Die beiden strukturellen Probleme Stadion und Gesellschafter liegen leider nicht in der Macht der handelnden Personen. Hier sind und bleiben wir Beifahrer bzw. auf Gönner / sehr viel Glück angewiesen. Der Erfolg im sportliche Bereich leidet dank limitierender Umstände ebenfalls.
Es mag daran liegen, dass ich abgestumpfter bin, aber ich sehe unter der Berücksichtigung die Entwicklung deutlich positiver.
Da schwingt schon eine gehörige Portion Frust mit, in diesem Rückblick. So war es schon immer, so ist es und so bleitb‘s wahrscheinlich auch.
Was mich wirklich sehr nachdenklich stimmt, ist das was Stephanie Dilba da in der SZ erzählt. Ich finde der Artikel ist recht reißerisch und überspitzt, was viele Dinge angeht, aber wir sollten die Diskussion über diese krasse Frauenfeindlichkeit nicht Dumbo24 überlassen.
Seh ich auch so. Zum einen die Frauenfeindlichkeit, zum anderen aber auch das Thema Rechtsextremismus in der Kurve…
Beides sollte absolut nicht toleriert werden.
Da hast du absolut recht – ich war auch überrascht/entsetzt als ich in der über SZ Stephanies Erfahrungen gelesen habe. Tendenzen in die Richtung hab ich überhaupt nicht wahrgenommen – mag sein weil ich “home” mittlerweile immer auf der Gegengerade sitze und nur “away” im Block bin.
Nach der Rückkehr ins Grünwalder, whow wie geil war das denn Anfangs. Nach den tristen Jahren in der Allianz Arena. Super Stimmung in der West.
Mit den Jahren hat’s irgendwie nachgelassen. Gerade in den “Stimmungsblöcken” G und H empfand ich die Stimmung mit der Zeit immer unentspannter und aggressiver, der Spaß ging irgendwie verloren.
Wir hatten das Thema ja schon einmal nach dem Spiel in Ulm. Ich bin genau wie der User buschi nur noch auswärts im sogenannten Stimmungsblock, daheim in der Stehhalle. Du hast ja auch aus verschiedenen Gründen den Block gewechselt. Ich weiß nicht ob die Redaktion noch geschlossen im Urlaub ist, was natürlich ihr gutes Recht ist, oder ob eher keine Bedürfnis besteht an einer Diskussion?
Allerdings denke ich, ist ein Fanportal der richtige Ort um sich darüber auszutauschen, denn es stören sich offensichtlich viel mehr Fans an dem martialischen Getue der Ultras und ihrem Alleinvertretungsanspruch, als angenommen.