Gerüchten zufolge wird Löwen-Urgestein Marco Hiller den TSV 1860 München nach Saisonende ablösefrei verlassen. Oliver Griss vom Portal dieblaue24 stellte daraufhin die These auf, das “limitierte Grünwalder Stadion” sei dafür verantwortlich, dass man sich auf finanzieller Ebene nicht mit dem Torwart einigen konnte. Löwenfan Benedikt Niedergünzl sieht dies grundlegend anders und wendet sich in einem offenen Brief an den Blogbetreiber.
Um was gehts es eigentlich?
In seinem Blog zieht der ehemalige Boulevard-Journalist Oliver Griss folgendes Resümee, warum es nicht zu einer Vertragsverlängerung mit Marco Hiller gekommen sei:
“Geschäftsführer Dr. Christian Werner hat ein gewisses Budget zur Verfügung – und damit muss er agieren. Luftsprünge sind damit freilich nicht zu realisieren. Bestimmt fragen sich einige Fans: Warum kann man Hiller nicht halten? Ganz einfach: Das Geld ist knapp bei Sechzig – ausgelöst auch durch das limitierte Grünwalder Stadion.”
Offener Brief von Benedikt Niedergünzl
Hier der offene Brief von Benedikt Niedergünzl als Antwort auf diese These:
Sehr geehrter Herr Griss,
Ihre pointierte Schuldzuweisung an das Grünwalder Stadion als Wurzel allen finanziellen Übels bei 1860 ist nicht nur verkürzt, sondern auch gefährlich bequem. Wer behauptet, das knappe Budget sei vorrangig durch die „limitierte“ Spielstätte in Giesing verursacht, verkennt entweder vorsätzlich oder fahrlässig die tieferen, strukturellen Ursachen der wirtschaftlichen Misere dieses Vereins.
Beginnen wir mit dem wahren Millionengrab: der Allianz Arena. Die damalige Hybris eines Karl-Heinz Wildmoser, einen Traditionsverein mit einem Stadion zu überziehen, das infrastrukturell wie wirtschaftlich nie zum eigenen Maß passte, hat langfristige finanzielle Wunden hinterlassen. Nicht das Grünwalder war die Bürde, sondern der Traum vom großen Bruder, in dessen Schatten 1860 letztlich ertrank.
Doch damit nicht genug: Hasan Ismaik – der vielbeschworene Investor – war nie ein echter Geldgeber, sondern vielmehr ein Kreditverleiher, der Strukturen zerschlug, anstatt sie zu schaffen. Wer von außen lediglich Darlehen einbringt, ohne substanzielle Investitionen in Infrastruktur, Personal oder langfristige Strategien, der stabilisiert keinen Klub – er sediert ihn in Abhängigkeit.
Der Verkauf der Merchandisingrechte an Ismaiks Firma in einer existenziellen Notlage hat 1860 die wirtschaftliche Luft zum Atmen genommen. Seither verdient der Klub nicht einmal mehr angemessen an seiner eigenen Identität. Gleiches gilt für das Nachwuchsleistungszentrum: Unter Anthony Power wurde ein essenzieller Servicevertrag nicht mehr bedient und im Anschluss gekündigt – ein fatales Signal, das dem NLZ jährlich 500.000 Euro entzieht und somit der Zukunft des Vereins die Mittel raubt.
Auch sportlich-strategisch ist seit Jahren wenig zu erkennen: Kein Plan, keine Kontinuität, keine erkennbare Philosophie im Umgang mit jungen Talenten. Statt auf den behutsamen Aufbau und die vertragliche Bindung eigener Talente zu setzen, wurden in der Vergangenheit – nicht selten durch einseitig von der Investorenseite im Aufsichtsrat durchgedrückte Budgeterhöhungen – Spieler mit überhöhten Gehältern verpflichtet, die nicht nur sportlich wenig Mehrwert brachten, sondern vor allem den Nachwuchsspielern systematisch die Entwicklungsperspektiven und Einsatzchancen nahmen.
Und ja, auch die Stadionfrage ist ein Faktor – aber eben nur einer unter vielen. Wer das Grünwalder Stadion als Feindbild aufbaut, ignoriert die Realität: Die Allianz Arena kostete in der zweiten Liga jährlich rund 5 Millionen Euro Defizit. In der dritten Liga wären die Zahlen verheerender – und das bei gähnender Leere auf den Rängen in einer Arena, die mit ihrer Kälte und Bedeutungslosigkeit Sechzigs Identität entkernt hätte.
Ein Stadionneubau? Wunschdenken. Welcher Investor investiert in ein zerstrittenes, verschuldetes Konstrukt ohne klare Führung? Selbst wenn gebaut würde – Eigentümer wäre mitnichten 1860, sondern der Investor. Die Einnahmenseite bliebe unverändert: Miete statt Monetarisierung.
Giesing ist kein Problem – Giesing ist das letzte, was funktioniert. Das Grünwalder ist kein Relikt, sondern ein Leuchtturm. Es ist ein Ort mit Seele, mit Substanz, mit Geschichte. Es verkauft sich Woche für Woche selbst. Ausverkauft – auch in der achten Saison in der dritten Liga. Das ist kein Zufall, sondern der Beweis, dass Fußball mehr ist als kalte Bilanzen. Das ist kein Zufall, sondern zeigt, welch enormes Potenzial in diesem Standort steckt – ein Potenzial, das die Stadt München als Eigentümerin bislang sträflich ungenutzt lässt. Statt sich hinter Formalien zu verstecken, könnte die Stadt endlich echte Partnerschaft beweisen: durch Beteiligung an den Gastronomieerlösen, die Freigabe von Namensrechten, zeitgemäße Vermarktungsmöglichkeiten und eine infrastrukturelle Aufwertung, die dem Verein wie auch dem Viertel gerecht wird. Wer in Giesing Woche für Woche ausverkaufte Ränge sieht und dennoch keinen Schritt zur Stärkung dieses Standorts unternimmt, handelt nicht im Sinne der Stadtgesellschaft, sondern gegen sie.
Wer ernsthaft über Finanzen spricht, sollte mit intellektueller Redlichkeit beginnen – und nicht mit billigen Schuldzuweisungen an einen Ort, der das Herz des Vereins trägt.
Was ist Eure Meinung?
Wie seht Ihr das? Schließt Ihr Euch der Argumentation des reichweitenstärksten Blogs im Umfeld des TSV 1860 an? Oder seid Ihr da eher auf Seiten von Benedikt Niedergünzl?
Der Benedikt hat natürlich in allem recht. Nur frage ich mich, an wen richtet sich der offene Brief? Der Blogbetreiber und seine dumpfen Spießgesellen im Kommentarbereich wird man nicht erreichen, die leben einfach in ihrer Parallelwelt. Und hier kennt eh jeder das einfach gestrickte Weltbild des Blogbetreibers.
Einwandfreie Erwiderung von Benedikt, der ich mich vollumfänglich anschließen kann.
Aber den Blogger kann man sowieso nicht ernst nehmen. Er betreibt sein altes Spielchen aus reiner Gewinnsucht und ob er seine eigene Hetze überhaupt glaubt, sei dahin gestellt. So unbedarft, unwissend und losgelöst von logischen Zusammenhängen kann man eigentlich gar nicht sein. Ich schätze seinen IQ schon etwas höher ein als den eines Goldhamsters und insofern kann ich ihm nur Böswilligkeit und Eigennutz unterstellen.
Griss ist ein Ideologe, der alles so dreht, dass es in seine sowieso schon feststehende Meinung passt.
Verein doof, Ismaik gut, GWS doof.
Viel Geld, dann Aufstieg.
Eine Selbstreflexion findet nicht statt. Die Möglichkeit, dass man falsch liegen könnte, wird nicht in Betracht gezogen. Ebensowenig wie die Tatsache, dass der vorgeschlagene Weg in der Vergangenheit schon mehrmals extrem schief gegangen ist.
Absolut super zusammengefasst! Eines aber vergessen; die Stadt blockiert die Erweiterung auf 23000 Plätze, das würde helfen; der Architektenplan von Speer etc ist politisch so gewollt
Ja und genau hier erwarte ich mir gute Vorschläge zusammen mit dem Architekturbüro für Ergänzungen ( zumindest im Bestand bis 21 860) und dann rasch eine Einigung für den überfälligen ligaunabhängigen Stadionumbau spätestens ab 2027. Die Stadt muss jetzt erkennen:
der TSV 1860 wächst bald auf 30 000 Mitglieder und braucht eine vernünftige Spielstätte zu tragbarer Pacht( Höhe und Dauer). Jetzt !
Wo ist der Beweis, dass die Stadt eine Erweitung auf 23.000 Plätze ohne neue Baugenehmigung veranlassen darf? Oder liegt der Kapazitätserweiterung über 18.000 Plätze Wunschdenken zugrunde? Was wäre, wenn eine Baugenehmigung durch jahrelange Prozesse verhindert würde, spielte dann 1860 auf Dauer vor 15.000 Zuschauern?
Gut zusammengefasst und begründet. Mit Argumenten wird man an den Aussagen nicht viel rütteln können. Aber Griss und seine Bande argumentieren nicht, sie polemisieren nur. Und leider bleibt zuletzt oft nur der gehört, welcher am lautesten schreit. Trotzdem danke für die Worte. Auf ein gutes Spiel gegen Essen. ELIL
„Intellektueller Redlichkeit“ da kann der Investorenblogger sicher viel damit anfangen. Ein geldgieriger Narzisst ist das. Vielleicht sollten ihm mal wieder ein Ständchen singen, sehen kann der arme Kerl ja eh nichts, wegen des Pfostens.
ich denk grad an die pressekonferenz von präsident reisinger, als griss die ursache von hass und spaltung genannt wurde. es hat sich nix geändert…
Grundsätzlich sehe ich OG nicht so negativ wie Viele hier, da ich (seit ca 50 Jahren Löwenfan) auch die Zeiten noch weiß, in denen sich OG bei der AZ oft für Sechzig stark gemacht hat und auch Aktionen (mit)organisiert hat (zB Freikarten, TShirts). Beim Stadion allerdings hat er sich meines Erachtens verrant. Es ist derzeit tatsächlich (neben dem beachtlichen Auswärtssupport) das EINZIGE, was Sechzig immer wieder als positives Erlebnis erleben lässt, nämlich das Heimspiel in Giesing; zu dem man immer wieder gerne fährt/geht, einfach weil es dort immer kribbelt, egal ob unten am Candidplatz oder oben am Grünen, egal ob vor oder nach dem Spiel, das ganze Viertel lebt auf, wenn Sechzig dort spielt. Vor allem das (Er)Leben nach dem Spiel ist nur in einem Stadion in der Stadt möglich und dann eben am besten in Giesing. Wir müssen deshalb alles reinwerfen, damit bereits jetzt mehr Zuschauer rein dürfen und damit der Ausbau einer wird, der diesen Namen auch verdient. Ich weiß, dass dies schwer wird, ich sehe aber keine Alternative dazu.
Danke Benedikt für Deine wahren Zeilen.
Nostalgie hin oder her…das was Sechzig und wir treuen Löwenanhänger im Sechzger auf Giesings Höhen erleben darf ist und bleibt unbezahlbar!
Bald 30 000 Mitglieder sind Zeuge einer unvergesslichen Entwicklung und es ist an der Stadt mit Verein und KGaA jetzt die einzig richtige Entscheidung zu fixieren: den ligaunabhängigen Stadionausbau mit Ausbauoption im Bestandsschutz bis zumindest 21 860 Kapazität !
Warum der Hetzblogger aus seinem blinden Hass gegen gewählte Vereinsvertreter und dem Traditionsstandort immer wieder Unfrieden unter Löwenfans bewusst schürt ist unverständlich und längst unakzeptabel.
Bleiben wir vernünftig und begleiten den Stadionvernunftweg mit der Stadt.
Wiederaufstieg 2026 mit Kevin Volland und weiteren Verstärkungen als sportliche Voraussetzung und daher rasch den städt. Stadionumbau forcieren und festlegen ( 2027-2028). Dafür müssen aller Löwenkräfte gebündelt werden.
“Warum der Hetzblogger … immer wieder Unfrieden unter Löwenfans bewusst schürt ist unverständlich”
„Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten (für Blogger)“ heißt ein Leitsatz, nach dem sich. Journalisten oft richten.”
Schlechte Nachrichten (gegen den Verein) generieren nunmal Klicks und dürften das Konto füllen.
Für das Verteilen der Freikarten war die ARGE zuständig. Handelte OG in dessen Auftrag?
Anscheinend hast du sein Geschreibsel in der AZ etwas verklärt in Erinnerung. Natürlich war das nicht so unterirdisch wie auf seinem Blog, aber schon damals gab es nicht wenige, die ihm den Löwenfan nicht abgekauft haben. Er hat schon damals viel negativ gegen Sechzig geschrieben. So einige hatten gar die Vermutung, dass er in Wahrheit ein Roter wäre, der halt den Löwen zugeteilt wurde. So wie sein dortiger “Ziehvater” Patrick Strasser, der anfangs auch den Löwen zugeteilt wurde bevor er über seinen roten Herzensverein schreiben durfte.
Dass Oliver Griss Löwenfan ist, stelle ich keineswegs in Frage. Dass er beim TSV 1860 sehr viele Kontakte geknüpft und Erfahrungen gesammelt hat, ebenso nicht.
Dass er jedoch seit Jahren konsequent aufs falsche Pferd setzt, ist in der Tat bemerkenswert.
Am allermeisten ist er Fan von sich selbst, hat es den Anschein. Alles andere kommt weit danach.
Auch wenn ich inhaltlich hier voll zustimme finde ich nicht das so ein Brief auf sechzger.de veröffentlicht werden sollte. Blog Kriege sind sinnlos und führen nur zu noch tieferen Gräben.
Trotzdem habe ich Respekt vor redaktionellen Entscheidungen in die ich nicht eingebunden bin, wollte hier lediglich meine Meinung kundtun.
Ich bin da auch oft dagegen, allerdings erreicht man in der Hinsicht mit Nichts tun leider keine Verbesserung. Insofern haben wir bei uns den Konsens gefunden, bei sich bietenden Gelegenheiten die große Bühne zu nutzen, um die “Argumentationen” klar zu widerlegen.
Es gibt nunmal den Wahrheitseffekt:”Wiederholungen lassen uns falsche Aussagen glauben”
Dann doch besser einen verbalen Blogkrieg! Sonst geschieht folgendes: “Der Klügere gibt solange nach, bis er der Dumme ist.”
Ich habe den Eindruck, dass genau das beispielsweise bei Robert Reisinger der Fall ist, der viel zu viele (unberechtigte) Vorwürfe in seine Richtung unkommentiert ließ, woraus sich ein Narrativ zu seinen Ungunsten entwickelt hat.
Sorry, aber da bin ich voll bei Sechzger.de.
Diesen notorischen Wahnsinn des unseligen Bloggers kann man nicht unwidersprochen stehen lassen. Diese traurige Gestalt von Hasans Gnaden verdient so viel Contra, dass es längst noch nicht genug ist. Ganz im Gegenteil!
Unterschreibe ich so zu 100%!
Super Antwort auf das geschwurbel von Griss!
Das man dem Blogger nicht ganz ernst nehmen sollte weiß denk ich selbst der Falschparker.
Das das GWS im aktuellen Zustand nicht zukunftsfähige ist find ich schon. Ein Umbau in eine moderne Fußballarena mit Logen, Dach, LED Werbetafeln wäre natürlich das Beste. Einem Neubau würde ich jedoch auch begrüßen
Brauchst auf jedenfall die Lizenzen für die ersten beide Ligen und die Wirtschaftlichkeit muss auch gewährleistet werden. Den Hiller Transfer jetzt wieder mit dem Stadion in Verbindung zu setzen nervt mich und ist polemisch. Man versucht halt ständig das Thema darauf zu lenken.
Allerdings braucht es halt wirklich eine zukunftsfähige Lösung. Der aktuelle Zustand des Stadion ist nichts. Muss schon modernisiert werden.
Wenn ich mir aber das Stadion von Holstein Kiel anschaue ( nicht despektierlich, ich mag diesen Verein), dann kannst mit einem modernisierten GWS auch die Lizenz für Liga 1 bekommen. Es muss aber langsam echt mal was gemacht werden. Nicht mal n Dach ist bisher draufgekommen.
Was mich aber wirklich langsam ärgert ist, dass sogar beim Tod einer Vereinsikone und bei nem normalen Transfers eines beliebten Spielers nur gestritten wird. Auch die Schuldzuweisungen an Werner…. Hiller ist eben auch nicht mehr der Jüngste und wenn er noch was anderes erleben möchte, dann sollte er dies tun. Würde ihm nur das Beste wünschen. Es gibt auch viele andere gute Keeper und stagniert hat er auch (zB Aufbauspiel). Dass er nicht schlecht ist gar keine Frage. Aber bei Lorant und jetzt bei Hiller immer ein Fass aufzumachen und alles für Streitigkeiten zu nutzen nervt.
Das ist wirklich sehr traurig: “dass sogar beim Tod einer Vereinsikone … nur gestritten wird.”
Und das nur, weil der Falschparker erlösträchtige Klicks generieren will.