Vor dem Hintergrund der am heutigen Mittwoch in Bremen beginnenden Konferenz der Innenminister der Länder (IMK), die in den letzten Wochen die Fußballfans in ganz Deutschland zu Protesten mobilisiert hat, hat Löwen-Vizepräsident Peter Schaefer der Abendzeitung ein Interview gegeben, in dem er die Sicherheitsdebatte rund um die deutschen Fußballstadien für überflüssig erklärt. Und ein für die Stadiongänger beim TSV 1860 besonders wichtiges Thema – speziell für die Löwenfans auf der Stehhalle – greift Schaefer im Interview ebenfalls auf.
Zaun vor der Stehhalle schon länger ein Ärgerniss
Die Debatte über den hohen, die Sicht in den ersten Sitzreihen und vor allem für die dort untergebrachten Rollstuhlfahrer stark einschränkenden Zaun vor der Stehhalle im Sechzgerstadion gibt es schon länger. Im Herbst letzten Jahres beantwortete die Münchner Polizei unsere entsprechenden Fragen, nachdem damals einem Ab- oder zumindest Umbau dieses Zauns abgelehnt worden war. Im September 2025 kam nun wieder Bewegung in die Diskussion, nachdem sich der zuständige Bezirksausschuss 18 (Untergiesing/Harlaching) erneut mit dem Thema befasste. Wir berichteten hier über die anstehende Debatte im BA.
Grünes Licht für Zaunentfernung durch BA und Polizei
Und gleichwohl die Öffentlichkeit vom Ergebnis dieser Behandlung im BA keine große Notiz genommen hat, scheint sich beim Thema etwas zu bewegen. In der Abendzeitung sagt Peter Schaefer:
Dass es im Stadion (an der Grünwalder Straße, Anm. d. Red.) sicher ist, zeigt auch die jüngste Zustimmung der Polizei und des Bezirksausschusses zur Entfernung des Zauns an der Stehhalle – hier können wir hoffentlich bald Vollzug vermelden.
Eine sehr gute Nachricht, die beim aktuellen Thema IMK und Sicherheit in Deutschlands Stadien fast ein wenig untergeht. Auch im Interview der AZ, das leider nur hinter der Bezahlschranke zu lesen ist, ist es eigentlich nur eine Randbemerkung.
Stadien heute so sicher wie nie
Darin bezeichnet Peter Schaefer die bei der IMK im Raum stehenden Maßnahmen (wie personalisierte Tickets, automatische Gesichtserkennung der Stadionbesucher), die “geeignet sind, in die Rechte der Fans nicht nur unerheblich einzugreifen, (…) anhand der nicht wirklich realen Gefährdungslage für schwierig verargumentierbar.” Er verweist auf die bereits vielfach vorgebrachten Statistiken, die untermauern, dass die Stadien in Deutschland heute so sicher sind, wie nie zuvor. Dies gilt natürlich auch und insbesondere für den Standort Giesing, für den der Rechtsanwalt auch aufgrund eigener Erlebnisse speziell sprechen kann.
Vergleich Oktoberfest mit Fußballspielen
Der in diesem Zusammenhang schon häufig vorgebrachten Vergleich zwischen den in den ersten drei Profiligen Deutschlands ausgetragenen Fußballspielen und einer Großveranstaltung, wie dem Münchner Oktoberfest, wird von Schaefer ebenfalls angeführt. Das Verhältnis zwischen der Anzahl verletzter Personen und der Gesamtbesucherzahl liegt bei der Wiesn etwa fünfmal so hoch, wie bei besagten Sportveranstaltungen.
Ich möchte an dieser Stelle nicht in Polemik verfallen, aber mir sind noch keine Debatten über Gesichtserkennung am Bierzelteingang, personalisierten Einlass auf die Theresienwiese, Bierkonsum aus dem Pappbecher oder gar eine alkoholfreie Wiesn zur Reduzierung von Verletzungen begegnet, die ernsthaft von den Sicherheitsbehörden verfolgt worden wären, und das ist auch gut so.
Enge Abstimmung mit anderen Vereinen
Sollte die Innenministerkonferenz in dieser Woche tatsächlich die zur Diskussion stehenden Maßnahmen vollständig oder in Teilen beschließen, sieht Schaefer im Falle der Löwen die TSV 1860 KGaA als Veranstalterin als Betroffene, verspricht aber – als ein Vertreter des Gesellschafters e.V. – eine enge Abstimmung mit den anderen betroffenen Vereinen, um die eigenen Fans entsprechend schützen zu können.
Und was wird aus dem Zaun im Sechzgerstadion?
Doch nochmal zurück ins Sechzgerstadion: Die sich ganz offensichtlich in eine – aus Sicht der Löwenfans – sehr erfreuliche Richtung bewegende Diskussion über eine Entfernung des Zauns vor der Stehhalle scheint konträr zur von Polizei und Behörden angestoßenen Debatte über die Sicherheit in den Stadien der Republik zu laufen. Es bleibt abzwarten, ob der Zaun demnächst in der Höhe reduziert oder sogar vollständig entfernt und dann durch durch die etwa hüfthohe Werbebande ersetzt wird. Und vor allem zu welchem Zeitpunkt diese Maßnahmen umgesetzt werden. Vielleicht schon in der Winterpause? Hierzu konnte Peter Schaefer auf unsere Rückfrage hin noch keine verbindliche Aussage machen.











Das glaube ich erst, wenn das blöde Ding wirklich demontiert wurde. Eine echte Verbesserung für die Rollis ist das aber auch nicht. Das ist ein nicht zu leuchtendes Manko im GWS, die haben die Arschkarte dort. Eine der wenigen Dinge, die in Fröttmaning wirklich besser waren.