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Dienstag, 30. Dezember 2025

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Jahresrückblick 2025 von Stefan Kranzberg: Youngster im Fokus

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Alljährlich blicken die Redaktionsmitglieder von sechzger.de zum Jahresende – in ganz persönlicher Weise – auf das zu Ende gehende Löwenjahr zurück. Heute setzt Stefan Kranzberg mit seinem Jahresrückblick auf das Jahr 2025 diese Reihe fort.

Jahresrückblick 2025 von Stefan Kranzberg

Welches Spiel ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?

Das war der Auswärtssieg in Ingolstadt kurz vor der Winterpause, weil die Löwen da alles gezeigt haben, was ich mir von ihnen wünsche. Dieser Einsatz, dieser Wille, dieser Zusammenhalt auf dem Platz und abseits des Rasens war fantastisch. Dass 1860 dann trotz einmal mehr sehr zweifelhafter Schiedsrichterentscheidungen auch noch drei Punkte entführen konnte, setzte dem Ganzen natürlich noch die Krone auf.

Welcher Spieler ist dein persönlicher “Spieler des Jahres”?

Da kommt man wohl an Sean Dulic nicht vorbei. Als Notlösung kam er zu seinen ersten Einsätzen, ist seitdem aus der Mannschaft gar nicht mehr wegzudenken und hat in der laufenden Saison in der 3. Liga noch keine Minute verpasst. Meist agiert er defensiv überaus souverän und schaltet sich gelegentlich auch stark in die Offensive ein. Besonders der Assist in der Nachspielzeit gegen Havelse in Unterzahl war sehr stark! Die Nominierung für die U20 Nationalmannschaft war der verdiente Lohn für seine starken Leistungen in den vergangenen Monaten.

Sean Dulic feierte sein Debüt in der U20 Nationalmannschaft

Wir sind zwar nicht die Sportschau, aber in Anlehnung daran: Nenne uns dein “Tor des Jahres”.

Ein paar Treffer aus der laufenden Saison sind mir natürlich schon in Erinnerung geblieben, so wie das 1:1 von Sigurd Haugen gegen Stuttgart II oder das 3:2 von Patrick Hobsch gegen Havelse. Mein “Tor des Jahres” hat aber einer erzielt, der inzwischen gar nicht mehr für die Löwen spielt. Es war der 15.03.2025, als der TSV 1860 den späteren Absteiger SpVgg Unterhaching an der Grünwalder Straße empfing und bereits früh in Rückstand geriet. Anschließend drückten die Löwen und kurz vor der Pause sorgte Lukas Reich mit seinem ersten Profitor für den Ausgleich. Es mag nicht der schönste Treffer des Jahres gewesen sein, aber emotional finde ich es schon etwas ganz Besonderes, wenn ein Eigengewächs gerade in so einem Duell, das der TSV noch mit 2:1 für sich entschied, für Sechzig einnetzt.

Was war dein Highlight des Jahres 2025 rund um den TSV 1860 München?

Neben der Wahl des neuen Präsidiums, das aus meiner Sicht bislang eine sehr gute Arbeit liefert und abseits der Öffentlichkeit Dinge anschiebt, sind das tatsächlich sehr persönliche Erlebnisse rund um den TSV 1860. Insbesondere der Doppelspieltag der Löwen, den ich am 19.07. mit meinem achtjährigen Sohn erleben durfte, bedeutet mir viel. Zuerst ging es zusammen mit den Kollegen Jan Schrader und Thomas Enn nach Weiler im Allgäu zum Spiel der U17 gegen die U18 des FC Liverpool, wo wir auch noch meinen Vater trafen. Drei Generationen bei den Löwen!

Anschließend zogen wir weiter nach Chur (Schweiz), wo die Profis mit dem FC Vaduz die Klingen kreuzten. Sportlich natürlich völlig belanglos, aber was gibt es für einen Papa Schöneres, als wenn sich der Nachwuchs auch so für die Löwen begeistert?

Insofern ist natürlich auch das Pokalspiel in Illertissen zu nennen, bei dem Nino und ich auch auf den Kollegen Andreas Edge und meinen langjährigen Freund Max Deisenhofer trafen, die auch in Begleitung ihrer Söhne vor Ort waren.

Die Löwen beim Auslaufen nach dem Sieg gegen Vaduz

Ganz im Gegenteil dazu: Was hat dich besonders enttäuscht bzw. wütend gemacht?

Sportlich gab es einige geradezu unwürdige Auftritte wie das 1:5 gegen Hoffenheim II oder das 0:4 in Regensburg, die eigentlichen Aufreger passierten aber mal wieder abseits des Platzes. Diese Posse um den Anteilsverkauf von Hasan Ismaik thront natürlich über allem. Was war das für eine Erlösung, für eine Euphorie, als sowohl der Verein als auch Ismaik selber vermeldeten, dass sich die Wege trennen werden. Bekanntermaßen kam alles ganz anders.

Auch Martin Gräfers Vorpreschen in der Stadionfrage fand ich reichlich unpassend. die Bayerische ist ein super Sponsor, der sich um die Löwen verdient gemacht hat. Das jedoch berechtigt niemanden, der kein Amt beim TSV 1860 innehat, sich dermaßen in die Vereinspolitik einzumischen, zumal von allen Seiten bestätigt wurde, dass es zuletzt positive Entwicklungen hinsichtlich des Grünwalder Stadions gegeben habe.

Besonders ärgerlich waren zudem zahlreiche Schiedsrichter-Fehlentscheidungen zu Lasten der Löwen und ein fast schon unheimliches Verletzungspech.

Mit dem Jahreswechsel wird es auch wieder Zeit für die guten Vorsätze, die dann hoffentlich auch umgesetzt werden. Was sollte sich beim TSV 1860 München im Jahr 2026 ändern?

Ich hoffe sehr, dass die Machbarkeitsstudie besagen wird, dass ein Ausbau des Grünwalder Stadions auf 25.000 Plätze und mehr möglich ist. Der Standort Giesing ist meines Erachtens schon essentiell für den TSV 1860. Das sieht man bei jedem einzelnen Heimspiel, weil der ganze Stadtteil lebt, wenn die Löwen spielen. Das ist Heimatgefühl, das ist ein nach Hause kommen.

Sollte der Bescheid negativ ausfallen, bin ich sicher, dass das Präsidium abseits der Öffentlichkeit einen Plan B ausarbeitet, auch wenn so manch ein Störenfried im medialen Umfeld der Löwen dies gar nicht als Option in Erwägung zu ziehen scheint.

Apropos: Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn den Worten auf der Mitgliederversammlung bald Taten folgen würden und Unruheherde konsequenter bekämpft würden.

Zum Schluss deine Prognose für den Mai 2026: Wo landen die Löwen in der 3.Liga?

Mit Blick auf die Tabelle ist natürlich noch alles möglich. Dennoch halte ich es für vermessen, da jetzt den Aufstieg zu prognostizieren. Sicherlich werden die beiden Auftaktpartien gegen Essen und in Osnabrück schon einen Fingerzeig geben, in welche Richtung es gehen kann. Mein Tipp: Platz 5 und Sieg im Toto Pokal!

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