Jetzt ist die sprichwörtliche Kacke endgültig am Dampfen! Nach der zweiten blamablen Niederlage in Folge ist das Polster der Löwen auf die Abstiegsränge auf einen Punkt geschmolzen. Dazu kommt mittlerweile die drittschlechteste Tordifferenz der Liga. Kein Wunder, wenn man hinten offen ist wie ein Scheunentor und mehr Tore kassiert hat als Unterhaching und der kommende Gegner aus Hannover. Schießbude wäre auch ein treffender Begriff.
Das Abstiegsgespenst ist nun endgültig wieder ein ständiger Begleiter. Große Hoffnung auf eine Vertreibung macht die Mannschaft aber nicht gerade. Ohne Willen und letzte Konsequenz tritt die Truppe von Patrick Glöckner auf. Wie man dann mit Einsatzbereitschaft und konzentriertem Teamplay einer Mannschaft die Schneid abkaufen kann, haben die Amateure mit U19 Verstärkung vorgestern eindrucksvoll gezeigt… Nun geht es für den TSV am Wochenende auch zu motivierten Jungprofis, es wartet die zweite Mannschaft des Hannoverschen Sportverein von 1896 e.V.!
Aktuelles – die Ausgangssituation
Purer Abstiegskampf wartet am Samstag auf uns, 19. gegen 16., beide Mannschaften mit einer desolaten Defensivabteilung und wenig Selbstvertrauen. Die Bilanz aus den letzten Spielen sieht bei den Niedersachsen aber glücklicherweise noch etwas schlechter aus. Seit fünf Spielen wurde nicht mehr gewonnen, seit drei Partien überhaupt nicht mehr gepunktet. Man kassierte in den letzten zwei Begegnungen sogar ein Tor mehr als die Löwen. Erst hieß es daheim 1:5 gegen Osnabrück, bevor Saarbrücken die jungen Hannoveraner mit 4:1 nach Hause schickte. Aber wie wir alle wissen, beenden Mannschaften ja besonders gerne gegen den TSV 1860 ihre Negativläufe. Wie bei Zweitvertretungen üblich, ist nicht genau abzusehen, welche Spieler zur Verfügung stehen werden. Nachdem die Kampfmannschaft der 96er fast zeitgleich in Nürnberg antritt, kann man hoffen, dass hochkarätige Verstärkung von oben ausbleibt. Sicher gesperrt ist Trainer Daniel Stendel, der im Saarland seine vierte Verwarnung gesehen hat.
Wintertransfers
Drei Veränderungen gab es im Kader der Hannoveraner. Ex-Löwe Valmir Sulejmani wurde bis Saisonende unter Vertrag genommen, um Routine in die Mannschaft zu bringen.
Weiters wechselte Jordan Winter (21) zur Reserve von Holstein Kiel. Der Stürmer möchte in der Regionalliga wieder auf mehr Spielzeit kommen. Außerdem löste der Hamburger SV die Leihe von Stürmer Tom Sanne (20) vorzeitig auf. Die verbleibende Spielzeit versucht er nun ebenfalls auf Leihbasis beim FC Dordrecht in der zweiten niederländischen Liga sein Glück.
Das Stadion
Die Löwen spielen ihr Auswärtsspiel in der angestammten Heimstätte der 96 Amateure, dem “Eilenriedestadion“. Das Stadion ist Teil des NLZ der Hannoveraner und benannt nach dem angrenzenden Stadtwald “Eilenriede“. Im Zuge der Ausbauarbeiten für die Drittligatauglichkeit wurde die Kapazität auf 5.001 Plätze mittels Stahlrohrtribünen erhöht. Die heutige Anlage ist Nachfolger des 1922 eröffneten “alten Eilenreidestadion“, einer typischen Betonschüssel mit überdachter Haupttribüne und Kapazität von ca. 18.000 Plätzen. Diese Haupttribüne ist seit dem großen Umbau im Jahre 2016 eine Hintertortribüne. Damals wurde das Spielfeld um 90° gedreht, aufgrund der Holzbänke ist eine Nutzung aber leider nicht möglich. Die andere Hintertorseite wurde freigelassen. An den Längsseiten errichtet man moderne überdachte Tribünen, die sowohl Sitz- als auch Stehplätze beherbergen. Alles in allem ein interessantes kleines Stadion, dass aber den Bildern nach zu urteilen naturgemäß nicht mit dem Charme des alten Rund mithalten kann.
Das vom Mäzen Gustav Brandt gestiftete Stadion wurde 1916 von der Stadt Hannover in Auftrag gegeben. Eigentlich war die Bauzeit von Seiten des Geldgebers auf fünf Jahre begrenzt worden, nach seinem vorherigen Ableben wurde aber Aufschub gewährt. Zur Eröffnung am 25. Mai 1922 wurde des “Stadion der Stadt Hannover” genannt. Der von Brandt gewünschte Name “Hindenburg-Stadion” war politisch nicht mehrheitsfähig. Trotzdem wurden die in der Schenkungsvereinbarung geregelte Würdigung Hindenburgs im Stadion auf einer Säule vorgenommen. Anfangskapazität war 25.000, welche aber bis zu einem Rekord von 54.800 in einem Länderspiel 1937 ausgeweitet wurde. Für Hannover 96 war das Stadion immer nur Ausweich- und Jugendspielstätte. Während der Zeit des deutschen Faschismus hieß das Stadion dann offiziell “Hindenburg-Kampfbahn”. Nach dem Krieg wurde es 1951 von den Briten als Eilenriedestadion an die Stadt zurückgegeben.
Das Hinspiel
Das Hinspiel war einer der zwei Heimsiege in der aktuellen Saison. Unter Flutlicht gewannen die Löwen unter der Woche mit 1:0 durch ein Kopfballtor von Patrick Hobsch. Die eigentlich couragierte Leistung wurde durch ein Einbrechen der Mannschaft in der Schlussphase geschmälert. Nach einem Platzverweis wegen Notbremse für Raphael Schifferl – vorausgegangen war ein Missverständnis mit Torhüter Vollath – mussten die Löwen aber der 70. Minute um die drei Punkte zittern.
Der 26. Spieltag im Überblick
Freitag | 19:00 Uhr | FC Viktoria Köln 1904 – 1. FC Saarbrücken |
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Samstag | 14:00 Uhr | FC Energie Cottbus – VfL 1899 Osnabrück |
14:00 Uhr | FC Ingolstadt 04 – SV Sandhausen 1916 | |
14:00 Uhr | Hannover 96 II – TSV 1860 München | |
14:00 Uhr | SV Wehen Wiesbaden – FC Erzgebirge Aue | |
14:00 Uhr | BV Borussia Dortmund II – Rot-Weiss Essen | |
16:30 Uhr | SG Dynamo Dresden – SC Verl 1924 | |
Sonntag | 13:30 Uhr | SV Waldhof Mannheim – Aachener TSV Alemannia |
abgesagt | ||
19:30 Uhr | DSC Arminia Bielefeld – VfB Stuttgart II |
Ein paar hundert Meter weiter und etwas nach Abpfiff unseres Spiels, spielt – Interessent für Hopper – noch die Arminia Hannover gegen Hildesheim