Letzte Woche bekam mein Sohn seine Einladung für die Halloween-Party in der Schule. Ich als überforderter Vater verbrachte jeden Abend der Woche damit,  seine Fledermausverkleidung (die noch aus der Kindergartenzeit stammt) zu suchen. Leider wurde ich nicht fündig. Während ich so die Schränke und Kisten durchsuchte, gingen mir so eine einige Halloween-mäßige Gruselfilme durch den Kopf. Und am Freitag Abend in Buchbach wähnte ich mich mit meinen sechzger.de Kollegen dann mitten in einem Vampirfilm.

Halbzeit eins: Ein einziger Gruselschocker

Unser Ausflug nach bayerisch Transsilvanien verlief ziemlich analog zum Vampirfilm-Klassiker “Graf Dracula”. Nach einer Anreise über’s Land, zwar nicht per Postkutsche, gerieten wir in der Burg der Einheimischen in immer grusligere Umstände. Die Heimmanschaft in von Löwenblut getränkten roten Trikots gab eine Horde angriffslustiger Vampire, die die Ankömmlinge aus der zivilisierten Großstadt das Fürchten lehrte. Verängstigt versuchten die Löwen dagegenzuhalten. Aber was immer sie auch versuchten, der unterklassige Buchbacher Vampir war einen Schritt voraus. Vielleicht hätte es unseren Vampirjägern gut getan, etwas mehr miteinander zu kommunizieren auf dem Feld.

Der erste Biss

Und so kam es wie es kommen musste. Die Vampire starteten einen gradlinigen Konter und über zwei Stationen überlief der Buchbacher Stürmer Brucia Semi Belkahia wie ein Werwolf den ältlichen Diener eines transsilvanischen Fürsten und setzte zum ersten Mal die Buchbacher Eckzähne in den Hals der Münchner Löwen. Eingeschüchtert quittierten die Löwen diesen Treffer und schlichen mit hängenden Köpfen in die Pause.

Der Vampirjäger tritt auf den Plan

Für den komplett blutleeren Quirin Moll kam nun der WAMPirjägEr von Giesing auf den Platz. Und allein seine Aura schien dem verängstigten Häuflein der Giesiger Vampirjägertruppe neuen Mut einzuhauchen. Mit einem Mal nahmen die Löwen, Knoblauch, Pfähle und Silberkugeln hervor und begann sich gegen den Vampir zu wehren. Den ersten Pfahl ins Herz der Buchbacher setzte Tim Linsbichler mit einem Kopfball nach einer Flanke von Stefan Lex.

Der Untote schlägt zurück

Doch wie in jedem guten Vampirfilm gab sich der Untote nicht kampflos geschlagen. Zunächst nahm er das Tempo aus dem Spiel, um keine Drangphase der Vampirjäger aus der Stadt zuzulassen. Eine “Verletzungspause” wurde von den Buchbachern sehr gut eingestreut und als es weiterging, gab es aus heiterem Himmel Elfmeter für die Gastgeber. Kretzschmar blieb ohne Chance und die Buchbacher färbten durch den zweiten Biss in den Löwenhals ihr Trikot noch einen Ton blutroter.

Das Gute lässt sich nicht unterkriegen

Wie im Vampirfilm musste sich der Jäger kurz sammeln, um dann mit aller Kraft zurückzuschlagen. Nach einem Freistoß von Steinhart verlängerte Lex den Ball unhaltbar für den Buchbacher Keeper (Fleder)Maus ins Netz. Lex verdiente sich diesen Treffer besonders, da er über weite Strecken der ersten Hälfte als Einziger den Eindruck machte, sich nicht kampflos vom Buchbacher Vampir aussaugen lassen zu wollen. Mit dem Zwischenstand von 2 Bissen gegen 2 Pfähle ging es in die Schlussphase.

Happy End wie in jedem Vampirfilm

Und es kam, wie es in jedem Vampirfilm kommt. Kurz vor Schluss nahm der Vampirjäger (in Gestalt von Dennis Dressel) all seinen Mut zusammen und rammte einen letzten Pfahl in das Herz des Vampirs. Dressel nagelte den Pfahl  – äh Ball –  mit Urgewalt am etwas schlecht in seinem Sarg postierten (Fleder)Maus ins Herz des Vampirs! Der Vampir zuckte in der Nachspielzeit noch etwas, konnte sich seiner Pfählung aber letztendlich nicht mehr erwehren. Happy End in letzter Minute für die Giesinger Vampirjäger!

Warum mussten die Löwen es spannend machen bis zum Schluss?

Cut! Zurück ins echte Leben. Warum mussten es die Löwen bis in die letzte Minute hinein spannend machen? Der Auftritt in Halbzeit eins war wirklich Inhalt für einen Gruselfilm. Eine blutleere Truppe, bei der auf dem Rasen quasi keinerlei Kommunikation stattfand, ließ sich von einem unterklassigen Gegner, der groß aufspielte – das wollen wir an dieser Stelle nicht verschweigen – vollkommen den Schneid abkaufen.

In Halbzeit zwei wurde es zwar besser, auch wegen der Aura von Sascha Mölders. Aber insgesamt ist das einfach zu wenig. Michi Köllner muss dringend wieder eine Mannschaft aus diesem Haufen machen, um gegen Waldhof einen Sieg einzufahren.

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