Exakt heute vor 20 Jahren waren die Löwen wirklich auf dem Weg „to the Top“: Nach dem 27.11.1999 – dem ersten Derbysieg nach Jahrzehnten – wurden die Bayern das zweite mal innerhalb einer Saison von den Löwen geschlagen. Die roten wurden trotzdem Meister weil Leverkusen mehrfach patzte – so hätte Bayer am letzten Spieltag in Unterhaching ein Unentschieden zur Meisterschaft gereicht, aber es kam anders…

Die Löwen kümmerte das herzlich wenig: der vierte Tabellenplatz am Saisonende berechtigte damals zur  Champions-League Qualifikation gegen Leeds United – am 09. August waren tausende Löwen in Leeds dabei, als man sich mit einer knappen 1:2 Niederlage und einem geschossenen Auswärtstor eine sehr gute Ausgangsposition für das Rückspiel erspielte. Viele Löwenfans nahmen übrigens damals quasi am Heimweg noch das Auswärtsspiel der Löwen beim Hamburger SV drei Tage später mit – hier führten die Löwen nach einem Doppelschlag von Agostino und Max in der 6. bzw. 7. Spielminute schnell mit 2:0, kamen aber am Ende nicht über ein 2:2 hinaus.

Zurück zur Champions-League-Qualifikation: Trotz einer glänzenden Ausgangsposition und dem sportlich wichtigsten Spiel seit Jahrzehnten war das Olympiastadion beim Rückspiel gegen Leeds nicht ausverkauft – „nur“ 56 000 Zuschauer wollten die Löwen in die Champions-League brüllen, doch sie scheiterten: die Löwen verloren daheim 1:0, es blieb „nur“ der UEFA-Cup mit Fahrten nach Drnovice, Halmstad und schlussendlich Parma.

Zuschauerschnitt in der beinahe Champions-Leauge-Saison war übrigens 32 600, in der Saison darauf wollten nur noch rund 28 000 Zuschauer im Schnitt die Löwen sehen – inklusive ausverkauftem Derby.

Der bis dahin äußerst erfolgreiche Wildmoser begann dann leider damit, sein Lebenswerk zu zerstören: Der TSV 1860 entließ Werner Lorant, sprach sich für die Allianzarena aus und war dank Wildmoser Junior im Bestechungsskandal um die Arena tief verwickelt, was zum Rücktritt Wildmosers führte – zu diesem Zeitpunkt waren die Löwen auf Tabellenplatz 14 in der 1. Bundesliga. Zehn Spieltage später waren die Löwen noch einmal drei Plätze nach unten durchgereicht worden und abgestiegen. Die von Wildmoser vielfach versprochene Abstiegsversicherung um die Kosten für die Allianzarena stemmen zu können existierte nicht und bald blieben in der Arena auch die Stadiontouristen aus:

Wollten in der ersten Arenasaison im Schnitt noch 41 000 die Löwen sehen, so wurden es schnell immer weniger: 36.000, 35.000, 28.000, 21.000, 19.000… die Arena war für die Löwen zu groß und zu teuer geworden, der Rest ist bekannt.

Wohin Größenwahn die Löwen geführt hat und wie schnell es nach unten gehen kann, hat man hier Eindrucksvoll gesehen. Schade, dass nicht alle aus der Geschichte gelernt haben.

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