Normalerweise ist die Sache mit Fußballfanartikeln nicht weiter kompliziert: Dem Fan des jeweiligen Vereines gefällt ein Fanartikel seines Vereines, er kauft sich also Trikot, Aufnäher, Schal oder was auch immer – er hat einen Fanartikel mehr und sein Verein hat ein paar Euro mehr auf dem Konto. Das ist das, was man ein typisches Win-Win nennt.

Bei 1860 ist die Lage – natürlich – wie so vieles deutlich komplizierter: 2012 wurde die TSV 1860 Merchandising GmbH an die HI Squared International GmbH verkauft – für eine Million Euro verkaufte man damals den einzigen Bereich, der bei 1860 schwarze Zahlen schrieb – nicht verschweigen darf man aber an dieser Stelle, dass 1860 das Geld brauchte.

In einem Artikel des Löwenmagazin findet man eine Aufstellung darüber, wie sich die Zahlen seit dem entwickelt haben sollen.

https://loewenmagazin.de/entwicklung-des-zahlungsflusses-der-tsv-1860-merchandising-gmbh/

Unterm Strich haben die Löwen mit dem damaligen Verkauf der Markenrechte auf jeden Fall kräftig draufgezahlt.

Der tatsächliche Schaden dürfte aber noch weitaus höher liegen: So warf der bei den Löwenfans äußerst beliebte Roland „Magic“ Kneißl, der früher auf dem Rasen zauberte und dann viele Jahre das Fanartikelgeschäft führte, das Handtuch. Die Zeitungen spekulierten damals darüber, ob es an Anthony Power gelegen haben könnte:

https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.geschaeftsfuehrer-der-fanartikel-gmbh-roland-magic-kneissl-aus-beim-tsv-1860-wegen-power.d7ce667d-061d-43ec-9685-c87e35c590c1.html

Das wäre in der Tat pikant, denn gerade von Seiten Ismaiks wird immer wieder gefordert, verdiente Löwen besser in den Verein zu integrieren. Power machte zudem immer wieder von sich reden: So soll er auf der Tribüne handgreiflich geworden sein

https://www.sport1.de/fussball/2-bundesliga/2017/05/1860-muenchen-tribuenen-eklat-um-anthony-power-gegen-regensburg

 

und die Fanartikel GmbH verklagte die Vereinigung Löwenfans gegen Rechts (und verlor in der ersten Instanz) https://www.wochenanzeiger.de/article/225322.html.

Aktionen wie diese führten dazu, dass viele Löwenfans den offiziellen Fanshop inzwischen boykottieren. Wie sehr diverse Aktionen den Löwenfans auf´s Gemüt schlugen, zeigte sich jetzt beim „Maskenstreit“. Obwohl Power hier diesmal vermutlich nichts falsch gemacht hat, ernteten die Löwen für ihr Maskenangebot einen regelrechten Shitstorm: Ein Kommentar mit „Anton Kraft Nein Danke“ und dem Beleg für 18,60 gespendete Euro an die Münchner Tafel bekam auf der offiziellen Facebook-Seite von 1860 über 150 Likes, unter den mehr als 450 Kommentaren sind sehr, sehr viel kritische bzw. Löwenfans die bekräftigen, kein Geld im Fan-Shop auszugeben so lange Ismaik daran (mit-)verdient.

Vielleicht ist die Zwangspause im Fußball Zeit der richtige Augenblick, um sich darüber Gedanken zu machen, wie man wieder mehr Löwenfans für den offiziellen Fanshop begeistern kann:

Eine RĂĽckĂĽbertragung der Markenrechte wäre ein Schritt in die richtige Richtung und naheliegend. Denn, wenn wieder mehr Löwenfans im Fan-Shop einkaufen, wird automatisch der Gewinn der KGaA höher  – und das Minus, welches letztendlich Ismaik ausgleichen muss, geringer, so dass es sich fĂĽr alle lohnen wĂĽrde.

Ein typisches Win-Win, so wie es bei nahezu allen anderen Fanshops von anderen Vereinen halt auch ist.

 

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