Mit voller Kapelle nach Bayreuth

Löwentrainer Michael Köllner hat am Samstag Nachmittag beim Gastspiel des TSV 1860 bei der SpVgg Bayreuth (14 Uhr – im sechzger.de-Liveticker) die Qual der Wahl. Außer Milos Cocic, dem Köllner zufolge heute die OP-Fäden gezogen wurden, stehen ihm alle Spieler seines Kaders zur Verfügung, wie er in der LÖWENRUNDE am Donnerstag Mittag verriet. Auch Marcel Bär könnte schon wieder eine Option für den Angriff sein. Ob es schon in Bayreuth zu einem (vielleicht Kurz-)Comeback für den Torschützenkönig der Vorsaison kommen könnte, ließ der Löwendompteur noch offfen. Als Uli Kellner vom Münchner Merkur am Schluss der Pressekonferenz Argumente für bzw. gegen eine Reise von Marcel Bär in die Wagnerstadt hören und sammeln wollte, blieb Köllner aber einsilbig:

Meine Entscheidung. Und da werd’s ihr schauen, wie die ausfällt. Des is des einzige, was dafür und dagegen spricht. Meine Entscheidung.

 

Sprach er, grinste breit und beendete an dieser Stelle die Presserunde.

Über die SpVgg Bayreuth

Zuvor waren natürlich zahlreiche andere Themen in der gut 20 Minuten dauernden Veranstaltung bearbeitet worden. Der übermorgige Gegner ist gegen die Löwen krasser Außenseiter. Als Tabellenletzter mit nur zwei Siegen und acht selbst erzielten Treffern aus 13 Spielen (absoluter Minuswert im gesamten deutschen Profifußball) scheint der Aufsteiger noch nicht vollständig in der Liga angekommen zu sein. Dennoch will Köllner die Oldschdod nicht unterschätzen.

Sie sind defensiv immer richtig gut eingestellt, haben defensiv einen guten Plan. Sie sind gut auf den Gegner vorbereitet und es ist für jede Mannschaft ein zähes Spiel gegen Bayreuth. (…) Wenn man jetzt zum Beispiel Dresden fragt: Die haben vor nicht allzulanger Zeit in Bayreuth einseins gespielt. Wir wissen schon, auf wen wir treffen. Das ist keine Mannschaft, die in Schutt und Trümmern liegt.

Auf der anderen Seite reicht natürlich auch Michael Köllner ein Blick auf die Tabelle und die bisherigen Resultate, um die Aufgabe seiner Mannschaft am Samstag einzuordnen.

Wir wissen auf der anderen Seite aber auch: Wir haben sicherlich die stärkere Mannschaft, wir haben sicherlich das Potenzial in Bayreuth drei Punkte zu holen.

Aufgrund seiner Herkunft wird die Reise nach Oberfranken für den Oberpfälzer durchaus etwas besonderes. Und er hat auch ein paar wohlwollende Ausführungen für die Gastgeber vom Samstag parat.

Wir freuen uns auf eine unheimlich tolle Kulisse – Ich komme ja auch nicht allzuweit her. Meine Familie wird auch anwesend sein. Ich hab früher viele Spiele bei der Altstadt gesehen und wünsche ihnen natürlich, dass sie die Liga halten. Ich glaube, der ganze Nord-Ost-Bereich da oben in Bayern dürstet nach einem hochklassigen Verein und die SpVgg Bayreuth hat es jetzt wieder mal geschafft, in die 3. Liga zu kommen und ich hoffe, dass das lange Bestand hat!

Verlaat und der Ärger über ein Gegentor

Eine Frage, die auch ein Vertreter von sechzger.de in der LÖWENRUNDE an den Coach gerichtet hätte, sofern er zur LÖWENRUNDE zugelassen worden wäre, betraf noch einmal das vergangene Spiel gegen Wiesbaden (3:1). Nach dem Anschlusstreffer in der Nachspielzeit hatten sowohl Stadionbesucher, als auch TV-Zuschauer deutlich sehen können, wie der bereits zu Boden gegangene Jesper Verlaat kurz liegen blieb und seine ganze Wut über den späten Gegentreffer am Rasen ausließ. Michael Köllner hatte in der PK nach dem Spiel gesagt, dieser späte Gegentreffer habe ihn nicht mehr “sonderlich interessiert”. Dass sich speziell Abwehrspieler über einen eigentlich unerheblichen Gegentreffer in der Nachspielzeit aufregen, ist für Köllner aber ein gutes Zeichen:

Das ist gut, dass sie das machen, weil dann brauch ich mich am nächsten Tag nicht mehr so auslassen in der Kabine. Weil das sicherlich eine Konzentrationsschwäche ist, so kurz vor Schluß. (…) Das 3:1 hat zum Glück keine Bedeutung in dem Spiel, aber sicherlich ärgert des einen, weil wir wollen schon Spiele bis zur letzten Sekunde stabil spielen. Das soll die Spieler auch ärgern. Sowohl einen Jesper, genauso aber auch die Spieler, die in unmittelbarer Ballnähe waren und am Ende das ‘von Außen nach Innen gehen’ nicht verhindert haben. Und auch Marco, der so um einen ‘shut out’ gekommen ist.

 

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Kuddl

Wie ist Shootout gemeint? Ich kenne den Begriff nur für Spielentscheidung nach Unentschieden.

Andi

Wenn man zu Null spielt. Also nicht wie eine Null sondern ohne Gegentreffer

Christian Jung

Ich glaube der Begriff kommt ganz ursprünglich aus dem Eishockey, wo ja ein zu Null noch viel außergewöhnlicher ist, als beim Fußball.
Aber gut , dass Du nachfragst! 😊

michA

mk hat den begriff falsch verwendet. er wollte einen anglizismus für “zu null” bzw “weiße weste” verwenden.

michA

wunderbar. hamma olle wos glernt. und: der trainer hat immer recht! 🦁;)