Spiel in Dortmund ein Wendepunkt

Das Hinspiel gegen den morgigen Gegner aus Dortmund (13.30 Uhr im sechzger.de-Liveticker) war für viele Betrachter ein Wendepunkt in dieser Saison. Auch für Michael Köllner. Am Montag zuvor hatte man – nach zwei heftigen Heimniederlagen gegen Waldhof Mannheim und den 1. FC Magedeburg – die Reißleine gezogen und Kapitän Sascha Mölders entmachtet, woraufhin dieser gleich seinen kompletten Rückzug erklärte. Im Spiel bei der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund musste das Löwenteam den Nachweis erbringen, dass die Maßnahme der Verantwortlichen gegen den Torschützenkönig der vergangenen Saison und gegen Co-Trainer Oliver Beer (auch er rückte in jenen Tagen von seiner Schlüsselrolle an der Seitenlinie zurück ins zweite Glied) Wirkung zeigen würde und insofern die richtige Entscheidung gewesen war. Bekanntlich erbrachte die Mannschaft diesen Nachweis, siegte mit einer sehr abgeklärten Leistung (speziell in der Defensive) 2:0 und an der Grünwalder Straße herrschte fast schon wieder vorweihnachtliche Harmonie.

Köllner: Bei Niederlage in Dortmund Trainerwechsel

Was wäre jedoch wohl passiert, hätte sein Team das Spiel im Stadion Rote Erde nicht erfolgreich gestaltet? Was, wenn man mit der dritten Pleite in Serie aus Dortmund zurück gekehrt wäre? Dies wollte sechzger.de vom Löwendompteur in der heutigen LÖWENRUNDE – auf jene turbulenten Tage im Dezember zurückblickend – wissen. Und Michael Köllner reagierte erstmal mit seiner bekannten Schlagfertigkeit:

Das ist relativ einfach: Dann hätte es einen Trainerwechsel gegeben. Günther Gorenzel hat schon Verhandlungen gehabt mit meinem Nachfolger…

Dass diese Einschätzung nicht völlig ernst gemeint war, entnahm man dem breiten, fast lausbubenhaften Grinsen Köllners. Deutlich ernsthafter erklärte er aber die große Bedeutung der Entscheidungen im Dezember:

Es ist auf jeden Fall nicht so gekommen, ob zum Glück oder nicht sei mal dahingestellt. Es war sicherlich eine Entscheidung, die am Ende überlegt und kein Harakiri war und die wir einstimmig getroffen haben. Das ist so im Fußball: Auch morgen gehen welche, es kommen welche. Das ist ein tragisches Geschäft, das war auch im Dezember so. Wir haben eine Superzeit mit Sascha Mölders hier verbracht, aber am Ende musst du immer auch an Morgen denken und schauen: Wie machst du das Thema besser? Und da musst du solche Entscheidungen treffen. Die gehören leider zu dem Job, zu einer Führungskraft dazu.

Dass das Spiel in Dortmund ein Wendepunkt in dieser Spielzeit war, unterstrich der Oberpfälzer dann noch einmal in seinen Ausführungen. Ergänzt um das Bedauern, dass die starke Rückrunde seines Teams am Ende für das große Ziel des Aufstiegs in die 2. Bundesliga nicht gereicht hat.

Die Mannschaft hat anschließend ein gutes Bild abgegeben. Guter Fußball zeigt sich im Team und das wollen am Ende auch die Leute sehen. Sie wollen eine Einheit auf dem Platz sehen. Eine Mannschaft die fightet, die aber auch Fußball spielen kann. Diese Attribute haben wir in der Rückrunde gezeigt, leider hat es nicht für den Wurf nicht gereicht, ganz oben reinzukommen. Das müssen wir halt dann wieder im nächsten Jahr probieren.

Mölders morgen in Koblenz

Womit dann morgen Nachmittag auch die letzte Saison, in der Sascha Mölders für den TSV 1860 seine Fußballstiefel geschnürt hat, zu Ende geht. Zur internen, kleinen Saisonabschlussfeier des Teams ist der 37jährige übrigens nicht eingeladen. Er hätte auch gar keine Zeit: Er steht mit seinem derzeitigen Team ab 14 Uhr im Koblenzer Stadion Oberwerth bei Rot-Weiß Koblenz auf dem Rasen. Beim wohl vorerst letzten Regionalligaspiel für den ehemaligen Drittligisten Sonnenhof Großaspach, der die drei Punkte und 14 Tore Rückstand auf den rettenden 15. Rang – ohne ein riesiges Fußballwunder – nicht mehr aufholen wird.

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