Linus Straßer auf Platz neun beim Nachtslalom von Flachau im Salzburger Land. Der Skilöwe holt damit weitere wichtige Weltcuppunkte. Bei noch einem ausstehenden Rennen und 64 Punkten Rückstand auf den führenden Kristofferson ist die kleine Kristallkugel theoretisch noch in Reichweite. Der zweite Platz in der Slalomwertung ist bei sechzehn Punkten Rückstand auf Braathen in greifbare Nähe gerückt. Linus auf Platz drei hat, vor dem letzten Rennen, noch eine kleine Chance im Kampf um den Slalom Weltcup gegen Kristofferson.

Erster Durchgang

Schon der erste Durchgang des Nachtslaloms in Flachau hatte es in sich. Von Platz zwei bis Platz vierzehn lagen die Fahrer, auch Linus Straßer, innerhalb von nur sieben zehntel Sekunden. Der Rückstand des Zwanzigsten zum Zweiten Platz lag bei 1.15 Sekunden. Einzig Doppelolympiasieger Johannes Strolz hatte mit einer Fabelzeit von 53.58 einen riesigen Vorsprung herausgefahren.

Dieser Vorsprung von 0.97 Sekunden auf den Zweitplatzierten Norweger Atle Lie McGrath machte Strolz nach dem ersten Lauf zum großen Favoriten auf den Sieg. Der Slalom-Weltcup führende Henrik Kristofferson fuhr mit einer Zeit 56.25 Sekunden zeitgleich mit Armand Marchant aus Belgien nur auf Platz achtundzwanzig.

Der olympische Silbermedaillengewinner im Teamwettbewerb Linus Straßer, hat schon bei den Rennen in Garmisch-Partenkirchen überzeugt. Am letzten Februar Wochenende holte er mit Platz sechs und Platz drei gute Ergebnisse. Nun hatte er wieder die Chance aufs Stockerl zu fahren.

Mit einer Zeit von 55.14 Sekunden und einem Rückstand von 1.56 Sekunden auf den Österreicher Strolz landete der Skilöwe auf Platz zwölf. Wie alle anderen Starter bis Platz zwanzig den mit Anton Tremmel ein weitere Deutscher innehatte, konnte sich der Münchner durchaus Hoffnung auf ein gutes Ergebnis machen.

Der erste Lauf war auch die letzte Fahrt im Profiskizirkus von Skilegende Manfred Mölgg. Mit einer Sektdusche, die ihm von seinen Weltcup-Kollegen im Zielraum verabreicht wurde beendete Mölgg seine Profi-Karriere auf den Brettln. Dies war ein weiteres Highlight in Durchgang Nummer eins.

So ging es um 20:45 in Flachau im Salzburger Land in den zweiten Durchgang des Nachtslaloms in Flachau, ein Teil der Skiwelt Amadé.

Entscheidung in Durchgang Nummer zwei

Wie immer ging es gestürzter Reihenfolge in den vom Trainer der Franzosen langsamer gesteckten zweiten Lauf. Der mit 2.67 Sekunden Rückstand auf den führenden auf Platz dreißig liegende Mateij Vidovic eröffnete den zweiten Durchgang. Als zweiter ging dann Kristofferson ins Rennen, mit 1.45 Sekunden Vorsprung vor Vidovic übernahm er kurzzeitig die Führung.

Mit dieser Zeit ließ der Weltcupführende Norweger zunächst weitere vier Fahrer hinter sich bevor der für Kroatien startende Münchner Samuel Kolega zweiundzwanzig hundertstel schneller war und seinerseits in Führung ging. Dieses Erfolgserlebnis war für Kolega jedoch nur von kurzer Dauer.

Luca Aerni, Luke Winters, sahen noch die Eins aufleuchten bevor Linus Strasser ins Rennen ging. Straßer hatte 0.47 Sekunden Vorsprung auf Winters. Als zu diesem Zeitpunkt zweiter fuhr Straßer dann mit einer Gesamtzeit von 1:53.49 und fünfzehn hundertstel Sekunden Rückstand auf den führenden Amerikaner ins Ziel.

Er war also zunächst zweiter hinter Winters und damit fünf Plätze vor seinem großen Konkurrenten Kristofferson. Wichtig war nun, dass sich möglichst viele der elf noch im Starthaus verbliebenen Fahrer zwischen ihn und den Norweger setzen.

Bis zum Ende blieb es in diesem Rennen spannend. Ungünstig für Linus Strasser war, dass sich ein Fahrer nach dem anderen an ihm vorbei schob. Dennoch verbesserte sich Strasser um drei Plätze von Rang zwölf nach dem ersten Durchgang auf Rang neun.

Der nach dem ersten Durchgang mit einer knappen Sekunde Vorsprung ins Rennen gegangene Johannes Strolz wurde nach einem Fehler vor einem der vielen Flachstücke nur Vierter. Es gewann Atle Lie McGrath aus Norwegen vor Olympiasieger Clement Noël und Daniel Yule.

Die Chance lebt

Positiv bleibt: Linus Strasser holt vierzehn Punkte auf den im Slalom Weltcup führenden Kristofferson und dreizehn Punkte auf den in der Slalomwertung zweitplatzierten Braathen auf. Nun liegt Straßer vor dem letzten Rennen sechzehn Punkte hinter Braathen und vierundsechzig hinter Kristofferson in Lauerstellung. Die Chance tatsächlich noch den Slalomweltcupsieg für den TSV 1860 München zu holen ist jedoch sehr gering.

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