Nach dem 1:0-Heimsieg gegen Hannover II war die Stimmung an der Grünwalder Straße am Tag nach dem Spiel gelöster als gewohnt. Keine 20 Stunden nach dem Abpfiff stand bereits die Löwenrunde vor dem Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund II auf dem Programm. “Die Fans haben sehr gutes Gespür bewiesen und die Mannschaft durch eine schwierige Phase getragen. Die Fans geben die Extra-Prozentpunkte“, sagte Trainer Giannikis.
“Fans geben die Extra-Prozentpunkte”
Im Fokus stand zu Beginn vor nur drei Medienvertretern (Merkur/tz, AZ, sechzger.de) ein kleiner Rückblick auf das Heimspiel gegen Hannover. “Der Sieg war hochverdient, wir haben den Gegner zu vielen Fehlern gezwungen, uns hat aber im letzten Drittel etwas die Klarheit in den Aktionen gefehlt“, sagte Löwen-Trainer Giannikis und lobte die “sehr gute Atmosphäre“. Weiter sagte der Franke: “Der Funke ist vom Team auf die Fans übergesprungen. Die Fans haben sehr gutes Gespür bewiesen und die Mannschaft durch eine schwierige Phase getragen. Die Fans geben die Extra-Prozentpunkte. Auch wenn wir davor das 2:0 oder 3:0 machen müssen.”
Vermutlich zwei Spiele Sperre für Schifferl
Schifferl wird nach seiner Roten Karte wohl zwei Spiele gesperrt werden, bislang gibt es noch keine Entscheidung des Sportgerichts. “Die Regularien sind klar. Er ärgert sich darüber am meisten und wird daraus lernen. Es war eine unnötige Rote Karte. Aber wir haben mit Max Reinthaler einen wichtigen und erfahrenen Spieler. Sperren und Verletzungen gehören dazu“, sagte Giannikis und erklärte über Reinthaler, der wohl in die Startelf rücken wird: “Er hat seine Stärken im Stellungsspiel und im Spielaufbau.” Dass die Fehlerkette von einem falschem Kommando und einem zögerlichen Herauslaufen von Vollath eingeleitet wurde, wollte Giannikis weder bestätigen noch verneinen. “Es gab eine Kommunikation, aber er (Schifferl) hätte den Ball auch einfach wegschlagen können.”, sagte Giannikis.
Schröter in Dortmund noch fraglich
Morris Schröter hatte nach dem Bielefeld-Spiel über Adduktoren-Probleme geklagt und war deshalb nicht im Kader des Heimsiegs gegen Hannover. “Solange er nicht beschwerdefrei ist, werden wir kein Risiko eingehen“, sagte Giannikis. Am Donnerstag absolvierte der Offensiv-Akteur ein Lauftraining. Die Entscheidung, ob er am Samstag gegen Dortmund eine Option ist fällt aber erst nach dem Abschlusstraining am Freitag.
Viel Tempo – stark im Umschaltspiel
In Bezug auf den nächsten Gegner erklärte der Löwen-Dompteur: “Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und uns mit dem Gegner beschäftigt. Dortmund ist zu Hause noch ungeschlagen. Sie kommen offensiv mit sehr viel Tempo und sind stark im Umschaltspiel“. Da kommt es gerade recht, dass es bis auf den gesperrten Schifferl bislang keine Ausfälle für die Partie in NRW gibt. Die Entscheidung wer mitfährt, wird aber erst nach dem Abschlusstraining fallen.
Hobsch wohl im Sturm gesetzt
Lob erhielt Stürmer Hobsch von seinem Coach: “Er hat in den defensiven Abläufen einen Schritt gemacht und wie er für das Team arbeitet. Seine Stärken hat er in den Tiefenläufen und in der Box“. Auf Frage von sechzger.de, weshalb die Löwen als eines von drei Teams noch kein Remis auf dem Konto hatte scherzte Giannikis: “In den ersten drei Spielen und auch gegen Dresden hätten wir gerne ein Unentschieden gehabt und das wäre auch möglich gewesen.“. Es gebe aber keinerlei Vorgaben, dass es verboten sei, Unentschieden zu spielen. Für die Englische Woche sind neun Punkte das Ziel. “Wir stehen defensiv stabiler, gehen weniger Risiken und unser Offensivspiel hat sich entwickelt. Wir haben viele Standards und Aktionen im letzten Drittel“, sagte Giannikis über die bisherigen beiden Partien dieser Woche.
Lange Einwürfe als neues Stilmittel
Giannikis sprach auch über die neue Variante mit langen Einwürfen von Bähr und Wolfram Torgefahr zu generieren: “Wir werden das weiterhin situativ einsetzen. Solche Einwürfe sind schwer zu verteidigen. Wichtig ist, dass dabei die Restverteidigung stimmt. Das war gestern über weite Strecken gut. Wir hatten bisher bei Ecken viel Pech und der Gegner hat oft auf der Linie geklärt.” Eine Option sei auch Danhof, falls man Reich eine Pause geben wolle. “Aber nur wenn Danhof gesund ist, er ist nach langer Pause erst eine Woche im Training. Reich muss sehr früh viel Verantwortung tragen und er macht das in Summe sehr gut. Aber wir werden die Qualität des ganzen Kaders ausschöpfen“, erklärte der Sechzger-Trainer.
Vor 1.000 Löwen-Fans auf/in Roter Erde
Etwa 1.000 Löwen-Fans werden ihr Team auch in Dortmund im Stadion Rote Erde unterstützen. “Das ist herausragend und ungemein wichtig für das Team. Das gibt die Extra-Prozentpunkte, auch im Kopf. Nach der langen Fahrt ist es schön, wenn man die eigenen Fans sieht und das bringt auch den Spielern etwas“, sagte Giannikis weiter.
Sechzger.de Taktikfrage im Wortlaut
Wie immer gibt es die sechzger.de-Taktikfrage zum Abschluss im Wortlaut.
Es ist natürlich immer ein Zusammenspiel mehrerer spieltaktischer Faktoren, wenn man ein Spiel erfolgreich bestreitet. Welcher taktischer Aspekt war aber isoliert betrachtet ihrer Meinung nach der wichtigste auf dem Weg zum ersten Heimsieg der Saison?
Der wichtigste Aspekt war, dass wir in der Spieleröffnung das Pressing des Gegners überspielt haben. So haben wir uns in Position gebracht und den Gegner sehr oft ins Leere laufen lassen, damit ihre Stabilität nicht auf den Platz gebracht werden kann. Durch geschicktes Nachrücken haben wir auch die schnellen, tiefen Anspiele des Gegners unterbunden. Das war sehr wichtig und die Mannschaft hat es sehr gut umgesetzt. Das war der Schlüssel zum Sieg.
Zwei Spiele Sperre offiziell
https://www.tsv1860.de/de/Aktuelles_News/8082.htm