Köllner: “Ich erreiche das Team!”
Michael Köllner steht unter Druck. Nach der winterpausenübergreifenden Serie von fünf sieglosen Partien mit nur einem einzigen Punkt Ausbeute, wird alles andere als ein Sieg im Heimspiel gegen den FSV Zwickau am morgigen Samstagnachmittag (14 Uhr im sechzger.de Liveticker) vom traditionell unruhigen Umfeld des TSV 1860 nicht mehr akzeptiert. In der heutigen LÖWENRUNDE wurde der – ernst aber gefasst wirkende – Löwencoach natürlich auch zu seiner eigenen Einschätzung befragt, was sein weiteres Wirken an der Grünwalder Straße betrifft. Dass er die Mannschaft noch erreiche, hob Köllner an mehreren Stellen hervor. Viel Lob hatte er für die Trainingswoche an seine Schützlinge zu verteilen.
Du siehst ja im Training, ob sie am Ende Gas geben, ob sie am Ende alles tun. Und ich hab jetzt nicht den Eindruck gehabt, dass Spieler sich verabschieden. Natürlich ist es für Spieler schwierig, mit so einer Drucksituation zurecht zu kommen. Wir sind bei Sechzig München, da gibt es klare Ziele, ambitionierte Ziele, am Ende immer Druck. Hätte ich das Gefühl, dass ich die Mannschaft nicht mehr erreiche, dass die Spieler nicht mehr mitziehen, dann würde ich der Erste sein, der sagt: Das ist hier zu Ende!
Personalfragen in der LÖWENRUNDE
Die Frage von BILD-Reporterin Christina Ellwanger, welche seiner Schützlinge Michael Köllner in dieser schwierigen Phase der Saison, der sicher angespanntesten Lage für seine Person, seit er bei 1860 ist, als seine Schlüsselspieler sieht, wollte Köllner mit keinem direkten Namen beantworten. “Ich glaub’, dass da grundsätzlich alle gefordert sind”, nahm er keinen seiner Akteure direkt in die Pflicht. Als “Glücksfall” bezeichnete der Löwendompteur dagegen die Tatsache, dass er im morgigen Spiel auf das komplette Team zurückgreifen kann. Die in Mannheim absenten Spieler Lex, Deichmann und Tallig waren am gestrigen Training wieder vollumfänglich beteiligt. Vorjahrestorschützenkönig Marcel Bär fehlte zu Beginn der Woche wegen Magen-Darm-Problemen, steht aber ebenfalls seit gestern wieder auf dem Trainingsplatz.
Wie reagieren die Fans?
Angesprochen auf die deutlich hör- und sichtbaren Unmutsbekundungen aus dem Gästeblock in Mannheim am vergangenen Samstag und womit Köllner diesbezüglich im morgigen Heimspiel rechne, verwies er ausschließlich auf die sportlichen Ziele um, die es gehe.
Es geht glaub ich morgen in dem Spiel nicht um meine Person. Es geht darum, dass Sechzig ein Spiel gewinnt. Dass wir die Situation mit vier Punkten Rückstand auf Platz zwei verringern und dranbleiben wollen. Das ist am Ende das, was morgen zählt.
Über den Gegner
Befragt zum morgigen Gegner, gegen den sein Team zuletzt – nämlich zweimal im Kalenderjahr 2021 – im Grünwalder Stadion unterlag, wies er auf die Heimniederlage der Schwäne gegen einen “Mitkonkurrenten im Abstiegskampf” hin.
Zwickau ist in einer schwierigen Situation. Die haben gefühlt einen Torschuss hinnehmen müssen am letzten Wochenende. (…) Am Ende haben sie verloren und alle Mannschaften hinten haben gepunktet. Für Zwickau ist das eine fatale Situation, zumal sie auch wirtschatlich am Ende das eine oder andere Thema zu lösen gehabt haben. Das haben sie am Ende auch hinbekommen. (…) Das ist eine Mannschaft, die von vornherein gewusst hat, dass die Saison für sie extrem hart wird, um’s Überleben geht. So werden wir die Mannschaft hier auch erwarten. Die wird alles reinwerfen.
Wie zuletzt dauerte die sehr gut besuchte Pressekonferenz eine halbe Stunde. Man darf gespannt sein, ob die Mannschaft morgen die Ankündigungen ihres Übungsleiters in die Tat umsetzen und den FSV Zwickau besiegen kann. Der letzte Heimsieg gegen die Westsachsen gelang übrigens noch Köllners Vorgänger Daniel Bierofka. Am 31. Juli 2019 siegte Sechzig u.a. durch einen Doppelpack von Efkan Bekiroglu am 3. Spieltag zum ersten Mal.