Der TSV 1860 München erzielt in Freiburg einen ganz wichtigen Sieg durch Tore von Neudecker und Deichmann. Die Gastgeber mussten einen Großteil der Spielzeit in Unterzahl bestreiten.

Sechs Spieltage vor Schluss führte der Weg des TSV 1860 München in den Breisgau zur zweiten Mannschaft des SC Freiburg. Um die Chance auf einen Platz unter den ersten drei weiterhin zu wahren, war für die Löwen ein Sieg gegen die im Mittelfeld platzierten Freiburger Pflicht.
Trainer Michael Köllner veränderte seine Aufstellung gegenüber dem 1:1-Unentschieden gegen Saarbrücken auf zwei Positionen. Hiller und Salger begannen für Kretzschmar (Bank) und Morgalla (nicht im Kader).

Bär vergibt, Neudecker clever unter der Mauer hindurch

Gefüllter Gästeblock Fans Des TSV 1860 München Im Dreisamstadion In Freiburg
Der gut gefüllte Gästeblock im Dreisamstadion

Vom Anstoß weg übernahm der TSV 1860 München in Freiburg das Kommando und erarbeitete sich früh die ersten Chancen. Die beste Gelegenheit konnte Toptorjäger Bär allerdings noch nicht nutzen (5.). Neun Zeigerumdrehungen dann der erste große Aufreger:  SCF-Kapitän Braun-Schumacher touchierte Bär auf dem Weg in Richtung Tor und brachte ihn zu Fall. Die Folge war Rot wegen Notbremse und Freistoß aus 18 Metern – und der führte zum 0:1. Neudecker trat an und brachte den Ball per Flachschuss unter der Mauer hinweg im Tor unter (16.).

Auch in der Folge blieben die Löwen die spielbestimmende Mannschaft, vor allem Neudecker trat in der Offensive immer wieder in Erscheinung. Während er mit einem weiteren Freistoß am starken Atubolu noch scheiterte (25.), erzielte er wenige Minuten später seinen zweiten Scorerpunkt per Vorlage. Seine hohe Flanke war lange in der Luft, Deichmann stand am zweiten Pfosten völlig allein und erhöhte für den TSV 1860 auf 0:2 (32.).

Freiburg erzielt den Anschlusstreffer gegen den TSV 1860

Spielstand SC Freiburg II TSV 1860 München Anzeigetafel Dreisamstadion 3.Liga

Ein Mann mehr und zwei Tore vorne – die Zeichen standen nach etwas mehr als einer halben Stunde eindeutig auf Auswärtssieg in Freiburg für den TSV 1860 München. Doch die Gastgeber hatten sich noch nicht aufgegeben und kamen noch vor der Pause zu ihrem ersten Treffer. Nach einer Flanke aus dem Halbfeld kam Hiller etwas zu zögerlich aus seinem Tor. Kehrer spritzte dazwischen und traf zum 1:2 (38.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff bekam Marcel Bär dann noch einmal die Chance auf einen Treffer. Biankadi setzte den frischgebackenen Papa nach tollem Solo gut in Szene, doch der Ball rutschte über den Fuß vom freistehenden Bär und verfehlte sein Ziel deutlich.

Freiburg kassiert Gelb-Rot gegen den TSV 1860

Nach der Pause brachte Michael Köllner Dressel für Biankadi. Den frischeren Eindruck vermittelte in den ersten Minuten allerdings der SC Freiburg, der den TSV 1860 unter Druck setzte und kurz vor dem Ausgleich stand. Erneut war es Kehrer, der um ein Haar das 2:2 erzielte. Marco Hiller rettete jedoch gleich doppelt herausragend und verhinderte Schlimmeres (50.).

Während Neudecker nach einem taktischen Foul die Gelbe Karte sah (52.), erwischte es den Freiburger Risch wegen Ballwegschlagen (56.) Nur eineinhalb Minuten später war der Linksverteidiger erneut im Fokus von Schiedsrichter Winter – und sah Gelb-Rot! Im Duell mit Neudecker hatte er den Fuß draufgehalten und traf den Münchner. Die Entscheidung war trotz allem hart, der SCF musste die restliche halbe Stunde mit zwei Mann weniger bestreiten.

Köllner kassiert gelb und ist gegen Osnabrück gesperrt

Wer nun ein Spiel auf ein Tor erwartete, rieb sich verwundert die Augen. Der SCF gab sich bei weitem nicht auf und forderte den Löwen am heutigen Sonntagnachmittag alles ab. Die beste Gelegenheit in dieser Phase bot sich Lex, der Kapitän scheiterte aus kurzer Distanz am Pfosten (63.). Das Offensivspiel des TSV 1860 glich zweitweilig einem Handballspiel, doch zwingende Gelegenheiten ergaben sich kaum. Freiburg konzentrierte sich auf die Defensive und probierte über Konter zum Erfolg zu kommen.

In der Schlussphase wurde es dann noch einmal hitzig. Nach einem Foul musste Deichmann mit dick bandagiertem Knie den Platz verlassen. Köllner lieferte sich in der Folge ein minutenlanges Wortgefecht an der Seitenlinie mit der Freiburger Bank. Die Konsequenz war eine Gelbe Karte, der Trainer ist damit im Duell gegen den VfL Osnabrück gesperrt. In der sechsminütigen Nachspielzeit rannte der SCF noch einmal an, die Löwen retteten sich mit Befreiungsschlägen aber über die Zeit und erzielt drei wichtige Punkte im Aufstiegskampf der 3.Liga.

Mit dem Sieg springt der TSV 1860 auf den 4.Platz und ist schärfster Verfolger vom 1.FC Kaiserslautern und Eintracht Braunschweig. Als nächstes treffen die Löwen im Grünwalder Stadion auf den VfL Osnabrück. Anpfiff ist am Samstag, 16.April um 14:00 Uhr.

Aufstellung TSV 1860: 1 Hiller – 11 Greilinger, 6 Salger, 27 Belkahia, 20 Deichmann (90. 16 Goden) – 5 Moll, 8 Tallig (75. 36 Steinhart), 19 Biankadi (46. 14 Dressel) – 31 Neudecker (85. 3 Lang) – 7 Lex (C) (75. 24 Wicht), 15 Bär

Tore: 0:1 Neudecker (16.), 0:2 Deichmann (32.), 1:2 Kehrer (38.)

Besondere Vorkommnisse: Rot nach Notbremse für Braun-Schumacher (15., SCF), Gelb-Rot für Risch (57.)

 

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andreas de Biasio

@richard Neudecker: spiel halt bitte annähernd immer so wie heute in der ersten Halbzeit.

Siggi

Nach der gelb-roten Karte für die Freiburger führten diese die Sechzger mit 9 Mann regelrecht vor und Köllner machte es sich auf einer Kiste bequem, währen Dressel zumindest geistig wohl schon in Darmstadt war. Ohne Deichmann und Neudecker wäre das heute ins Auge gegangen. Greilinger auch ganz okay, zumal er auf Bär den feinen Pass spielte, der die rote Karte für Freiburg zur Folge hatte.

SchorschMetzgerBGL

3 Punkte bei einem Heimstarken Gegner, der vor allem in Unterzahl gerannt ist als ging es um sein Leben. Mund abwischen, positive Gedanken mitnehmen. Der Suport war, zumindest was ich bei Magenta mitbekam hervorragend. Danke dafür.
Die Jungs hatten ab dem Gegentor nur noch Angst den Ausgleich zu bekommen. Verrückt wenn man in Überzahl ist, eigentlich genau das falsche Verhalten, da genau dann das Gegentor ganz bestimmt fällt. Heute aber nicht. Und damit is auch gut!

Aschlegel

Das Beste, was man von diesem Spiel berichten kann, sind die 3 Punkte, die man mitbringt. Wie allerdings die Mannschaft in der 2. Halbzeit so einbrechen kann, ist mir ein einziges Rätsel. Der ganze Sturm war nicht vorhanden: Lex nimmt sich wieder einmal seine Formkrise zur Unzeit, aber auch Bär war heute unterirdisch. Aber ich will nicht nur über den Sturm motzen. In der Abwehr hats genau so wenig gepasst. Einzig das Mittelfeld, allen voran Richie Neudecker, hat mir gefallen. Allerdings habe ich von Dressel in der 2. Halbzeit auch nichts gesehen.

Reinhard Erler

Alles richtig aber: die Qualität der Mannschaft wächst an ihrem Gegner, also auf geht’s 🦁🦁🦁

Aschlegel

Dein Wort in Gottes Gehörgang … 😉