Der Winter war zurück, als der TSV 1860 die Gäste aus Saarbrücken im Grünwalder Stadion zum Verfolgerduell begrüßte. Die stark ersatzgeschwächten Löwen zeigten am 32. Spieltag der 3. Liga eine beherzte Leistung und hatten die Saarländer gut im Griff. Nur der Schiedsrichter hatte was gegen einen Sieg von Münchens großer Liebe…

Handspiel im Strafraum – kein Elfmeter!

Ohne zahlreiche Stamm- und Ergänzungsspieler musste der TSV 1860 gegen Saarbrücken ran, unter der Woche meldeten sich auch noch Marco Hiller und Phillipp Steinhart ab. Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen, aber Michael Köllner stellte sein Team gut auf den Gegner ein und dementsprechend offensiv starteten die Löwen in die Partie. Bär hatte nach acht Minuten die erste Chance, schob den Ball jedoch am Kasten vorbei.

Nach knapp 20 Minuten forderten die Löwen Elfmeter – zurecht, denn der Saarbrücker Verteidiger war eindeutig mit der Hand am Ball. Das Schiedsrichtergespann sah das jedoch anders und ließ weiterspielen.

Drangphase der Löwen ohne Torerfolg

In der 21. Minute hatte Tallig dann nach toller Vorarbeit von Bär die Führung auf dem Fuß, ließ die Riesenchance aber liegen. Quasi im Gegenzug dann eine gute Möglichkeit für den FCS, doch auch hier strich der Ball knapp am Pfosten vorbei.

1860 nun aber klar spielbestimmend, Saarbrücken fast ausschießlich in der Defensive. Nach einer halben Stunde bediente Deichmann den Kollegen Lex, doch dieser nahm den Volley zu zaghaft und vergab die gute Möglichkeit fahrlässig. Der Kapitän war es dann auch, der in der 33. Minute im Strafraum der Saarländer zu Boden ging. Elfmeter gab es jedoch wieder keinen, diesmal lag der Schiri wohl richtig. Und wieder nur zwei Zeigerumdrehungen fertig scheiterte Lex an Keeper Batz – die Führung war eigentlich überfällig!

Saarbrücken kurz vor der Pause gefährlicher

Die nächste Gelegenheit bot sich dann aber den Gästen, doch Belkahia fälschte das Geschoss von Jänicke gerade noch zur Ecke ab (37.). Auch drei Minuten später brannte es im Sechzehner der Löwen, als Günther-Schmidt abzog, doch auch diesmal brachte ein Löwen noch seinen Fuß dazwischen. Kurz vor der Pause dann Glück für Sechzig, als Jänicke sich gegen Belkahia durchsetzte, der Abschluss jedoch übers Lattenkreuz strich.

Nach der Pause dann zunächst wieder die Löwen schwungvoll, doch in der 51. Minute lief Jacob mutterseelenallein auf Kretzschmar zu. Dieser machte sich ganz groß, Jacob legte den Ball vorbei und der ohnehin starke Fabi Greilinger lief den Ball ab. Was für ein geiler Sprint des Steinhart-Vertreters!

Tallig trifft ansatzlos zum 1:0

Danach gönnten sich die Mannschaften eine kurze Verschnaufpause in Sachen Torchancen, an Intensität ließ die Partie jedoch keineswegs nach. In der 67. Minute versuchte es Moll dann mal aus der Distanz. Der Ball strich knapp am Pfosten vorbei, Batz hätte den aber auch gehabt. Eine Minute später dann Chance für Belkahia, doch auch diesmal ging die Kugel daneben.

In der 73. Minute dann ein Befreiungsschlag, dem Marcel Bär nachsetzte, sich den Ball schnappte und Tallig bediente. Der ließ einen Gegenspieler aussteigen und hämmerte den Ball dann ansatzlos in die Maschen. 1:0 für Sechzig! Unfassbarer Jubel im Schneefall von Giesing!

Saarbrücken gleicht in der Nachspielzeit aus

Anschließend drängte Sechzig zunächst auf die Vorentscheidung, doch Deichmann vergab nach einer klasse Aktion auf rechts, indem er seine Hereingabe zur Mitte zu ungenau platzierte.

In der Nachspielzeit dann die eiskalte Dusche: Nach einem klaren Foul von Gouras trifft Jacob zum unverdienten Ausgleich. Zum Kotzen! Aber das passte zur Leitung des Schiedsrichters…

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Klein Karsten

In dieser Verfassung und mit diesem Biß wird Sechzig in den ausstehenden Spielen nicht mehr viele Punkte abgeben. Kopf hoch, geiler fight!!! (Was’n eigentlich für’n Schiedsrichter? Hab’ keinen Unparteiischen gesehen…;-)

Sigi Clemens

Ich bin konsterniert, wegen dem Ausgleich in der Nachspielzeit und wegen einer unbegreiflichen Leistung eines stets arrogant wirkenden Schiedsrichters. Aber was unsere Jungs heute auf den Platz gebracht haben war grandios. Ich bin stolz auf unsere Löwen.
Aber was war das heute in der West? In Mannheim noch auf dicke Hose machen. Pyro, Fahnen, Rauchtöpfe. “Alles geben für unseren Verein” tönte es aus dem Megafon. Und, wo wart ihr heute liebe Ultras? In der Nachschau betrachtet habt ihr in Mannheim nur euch selbst gefeiert. Tolle Bilder, respekt dafür. Aber heute dem Spiel fernbleiben ist einfach nur beschämend.
“Scheiß egal wie weit, ob Sturm, oder Schnee”…..wir waren da und ihr nicht.

lustiger_hans

Ob Sturm oder Schnee. Aber halt nicht bei 2G. Konsequent die eigene Haltung durchgezogen. Es verdient höchsten Respekt, die Diskriminierungsregel bis zum Schluss zu verweigern!

Sigi Clemens

Konsequent für Sechzig, respekt.

Darock

Von ausgleichender Gerechtigkeit kann ich was uns betrifft leider nicht sprechen. Wenn man sich die Tabelle der Benachteiligungen der letzten 3 Jahre! auf “3. Liga Online” ansieht, dann waren wir immer unter den ersten 3. Mannschaften mit den meisten Entscheidungen gegen uns. Da kommt dann schon der Gedanke auf, dass es irgendeinen Grund gibt warum wir dort immer oben dabei sind. Kotzt mich einfach nur an!

Last edited 3 Jahre zuvor by Darock
SchorschMetzgerBGL

Den Grund kenne ich. Rafati hat das Mal in einem Interview erklärt: Wenn du als Schiri bei einem “heißen Spiel” mit großer Kulisse im Zweifel gegen das Heimteam pfeifst, also wenn du als Schiri “Eier zeigst”, wirst du von den Schiri-Beobachtern besser bewertet. Und diese Beobachter entscheiden jedes Jahr, wer von den schwarzen Männern auf-, absteigt, der FIFA gemeldet wird usw. Da es bei uns öfter heiß ist, als bei z.B. Großaspach, Havelse oder Verl ist das eben das Ergebnis…

Kassenwart

So und jetzt rettest Du auch noch die Reputation deines Arbeitgebers DFB, weil du die Konsequenzen des ‚Fehlers‘ aus der Lizensierung von TG ein dem entscheidenen Spiel (Saarbrücken war TG-Verlierer, 1860 TG-gewinner) kompensierst.

Was da erst der Schiedsrichterobmann zu Dir sagt „du bist ein richtig großer Sportsmann! Du musst gefördert werden – wenn ich dich jetzt für xy vorschlage wird das DFB Präsidium das aus tiefer Dankbarkeit dir fegenüber sofort absegnen“

Es gibt quasi nur Gewinner – außer 1860

Alexander Schlegel

Da ist sicher was dran mit der Heimspielatmosphäre. Das beobachte ich schon länger, dass man in sogenannten Hexenkesseln schon lange keine “Heimschiedsrichter” mehr sieht, wie es ja früher öfters der Fall war. Die werden da sicher dahingehend geschult. Aber so geht der Schuss ja wieder nach hinten los.

Erschwerend kam ja heute dazu, dass der scheinbar größte Profiteur der TG-Insolvenz auf den größten Verlierer getroffen ist. Und das im Spiel 1 nach der Berichtigung der Tabelle. Da muss man kein großer Psychologe sein um zu erkennen, dass der Schiedsrichter im Zweifelsfall gegen den Profiteur und für die unschuldigen Verlierer gestimmt ist. Zumal nach dem permanenten Gejaule aus Saarbrücken unter der Woche. Da musst Du schon eine extrem gefestigte Persönlichkeit sein, wenn das alles an Dir als Schiedsrichter abperlt, der natürlich unter der Woche auch die Zeitung liest. Und heute war dieser Schiedsrichter aus meiner Sicht überfordert mit der Situation.

Kassenwart

oder sagen wir es mal so: In 95 Minuten Unterzahl haben wir ein beachtliches 1-1 erzielt und wären sogar fast als Sieger vom Platz gegangen.

Kassenwart

Man kann auch darüber spekulieren, ob wir heute überhaupt hätten gewinnen können – also ich mein eigentlich, ob wir gewinnen hätten dürfen.

Will jetzt nicht mit der Dolchstoßlegende kommen, aber der DFB hat sich dank seines Mitarbeiter Jablonski in der Cause TürkGücü ordentlich aus der Schusslinie genommen! Saarbrücken hätte bei der berechtigten Niederlage weiter gewettert, dass sie ja eigentlich 5 Punkte mehr haben müssten. So aber hat der DFB-Mitarbeiter Jablonski den Saarbrückern drei Punkte in der Tabelle auf uns besorgt, man muss sich also im Saarland mit weiterer Kritik am Lizensierungsverfahren etwas mehr zurückhalten.

So meinte ich das in meinem Beitrag zur Wettbewerbsverzerrung nicht mit der „ausgleichenden Gerechtigkeit“. Da ging es um Schicksal, nicht um absichtliches Handanlegen an Ergebnissen.

Last edited 3 Jahre zuvor by Kassenwart
Alexander Schlegel

Normalerweise verliere ich über Schiedsrichter kein Wort. Dass die Herren in Schwarz Fehler machen, sehe ich als normal an und im Endeffekt gleicht sich so was im Verlauf der Saison immer wieder aus. Aber was der Herr in Schwarz heute zusammengepfiffen hat, war spielentscheidend. Ich habe die Aufregung von Köllner im Interview verstehen können. Auch die Aufarbeitung durch die Magenta-Moderatoren während und nach dem Spiel war eine einzige Unverschämtheit. Uns wurde Minimum ein Elfer verweigert, es hätte Minimum eine rote Karte für Saarbrücken geben müssen (im Mittelfeld rauscht ein Saarbrücker dem Baer mit vollem Karacho und von hinten in die Beine. Und keiner sieht es). Und der krönende Abschluss war das irreguläre Ausgleichstor. Ich muss da wirklich an mich halten, so eine Drecksleistung nicht noch mit einer Beschimpfung des Schiedsrichters zu garnieren.

Ansonsten war es ein aufopferungsvoller Kampf unserer Mannschaft mit einem alles auf den Platz überragenden Greillinger. Nicht viel schlechter auch Morgalla und Moll. Aber was willst Du machen, wenn der Unparteiische zum 12. Mann des Gegners wird. Habt ihr eigentlich gesehen, wie die Saarbrücker alle unmittelbar nach dem Schlusspfiff zum Schiedsrichter gerannt sind und ihm die Hand geschüttelt haben? Die wussten ganz genau bei wem sie sich für den unverdienten Punkt bedanken durften.

Otto Mosert

Bin absolut bei Dir. Die Jungs haben alles gegeben und hätten es verdient gehabt das 1:0 über die Zeit zu bringen. Wer weis wo das angeblich vom SB-Präsi für TG gedachte Geld wirklich gelandet ist. Eine derartig zum Himmel stinkende Benachteiligung habe ich schon lange nicht mehr gesehen.

Kassenwart

Wenn das schon unsere guten Schiris sind, dann gute Nacht! Ohne elektronische Hilfsmittel sind die nicht mehr fähig, Spielsituationen richtig zu deuten.

Es ist wie mit dem Navi: Wenn ich immer den Weg mir vorkauen lasse, finde ich später alleine nicht noch einmal zum gleichen Ziel hin. Dasselbe zeigt sich bei Bundesliga / 2.Liga Schiris. Seit Wochen liegen die bei uns reihenweise mit Entscheidungen falsch. Die sind es nicht mehr gewohnt, ohne Quercheck und Signal aus dem Keller eine strittige Situation zu bewerten.

Hier muss der DFB unbedingt grgensteuern, so macht er den Spirt und die 3. Liga kaputt (aber darin ist er ja eh ganz groß)

SchorschMetzgerBGL

Genau diese These wollt ich auch gerade aufstellen, Kassenwart!
Ich glaub tatsächlich, dass sich die Buli-Schiris, die in die 3. Liga zu den Topspielen geholt werden mehr kaputt machen als, dass sie helfen.
Sie pfeifen grundsätzlich weniger, verlassen sich auf den Kölner Keller der im Nachgang jede strittige Szene die ungepfiffen blieb prüfen kann. Wurde aber schon eine Bewertung vom schwarzen Mann vorgenommen also ein Pfiff, muss dieser schon grob falsch sein, um ihn vom VAR zurücknehmen zu lassen. Also das Motto in den zwei Bundesligen lieber weniger pfeifen als zu viel.
Sich bei einem einzigen 3. Liga Spiel, welches Mal zwischendurch in der Saison zu pfeifen ist, extra umzustellen? Dazu fehlt es den Schiris am Können, evtl auch an der Lust.

Mit dieser These sollte mal man den Ex-Schiri Rafati konfrontieren, der bei liga3online immer die strittigen Szenen des Woende kommentiert.

Reinhard Erler

Der Fifa! – Schiri wollte SB durch seine krassen Fehlentscheidungen wohl für den durch den DFB vorgenommenen Punkteabzug entschädigen. Wenn gegen Goden in MA auf Handelfmeter entschieden wurde, dann frage ich mich schon, was das dann heute war. Klarer geht’s doch nicht.

Steffen Lobmeier

Überragendes Spiel der Löwen, aber gegen 12 Mann ist es halt schwer…

Dennis M.

Geiles Spiel, Löwen! 🙂 Zu Jablonski sage ich besser nichts.

SchorschMetzgerBGL

Es ist sooo bitter. Die Löwen haben sich nichts vorzuwerfen! Nichts! Starker Kampf von allen! GREILINGA herauszuheben. Der Schiri versagt uns 2 Elfer und eine Rote beim Foul des letzten Mannes an Tallig in der 41.min und als Draufgabe übersieht er das Foul von Gouras an Fabi.
Jablonski ab jetzt ablehnen!!!