Sieben Spieler unter 23 Jahren stehen beim TSV 1860 unter Vertrag, die im NLZ der Löwen ausgebildet wurden. Außer Stammspieler Sean Dulic, der bislang jedes Drittligaspiel in dieser Saison von Anfang bis Ende absolvierte, und Clemens Lippmann, der immerhin schon zu 149 Einsatzminuten kam, hatten die Junglöwen bislang jedoch einen schweren Stand. Gibt es für den Nachwuchs unter Neu-Trainer Markus Kauczinski eine Chance auf mehr Spielzeit?
Klares Anforderungsprofil seitens des TSV 1860
Der Auftrag von Präsident Gernot Mang an den neuen Übungsleiter des TSV 1860 ist klar definiert: “Für uns ist es einfach wichtig, dass er die Mannschaft weiterentwickelt, in einen fitten Zustand bringt und vor allem auch auf die jungen Spieler setzt.” Inwiefern dieses Profil auf Markus Kauczinski zutrifft, werden die kommenden Wochen zeigen. Klar ist jedoch, dass sich der Nachwuchs der Löwen nun eine neue Chance ausrechnen darf.
Dass sich Paul Bachmann und Miran Qela hinter den routinierten Torhütern Thomas Dähne und René Vollath in Geduld würden üben müssen, war natürlich absehbar und ist auch nachvollziehbar. Auch Lasse Faßmann war als Innenverteidiger Nummer 6 im ursprünglichen 3-4-1-2 wohl darauf eingestellt, nur im absoluten Notfall zum Einsatz zu kommen. Die Umstellung auf Viererkette mit nunmehr nur zwei zentralen Abwehrspielern hat seine Einsatzchancen nicht unbedingt erhöht, zumal nun auch Max Reinthaler wieder in den Trainingsbetrieb eingestiegen ist.
Eine Chance für den Nachwuchs?
Anders stellt sich die Situation bei Samuel Althaus und Emre Erdogan dar, denen man durchaus zugetraut hatte, sich kurz- oder zumindest mittelfristig einen Platz ergattern. Darüber, woran es denn nun letztendlich lag, dass beide jeweils fünf Mal auf der Bank saßen, dann jedoch andere Spieler bei den Einwechslungen den Vorzug erhielten, kann man nur spekulieren. Gerüchte diesbezüglich gab es in den vergangenen Wochen ja reichlich und so wirklich entkräftet wurden diese durch die Doppel-Demission von Patrick Glöckner und Christian Werner nicht wirklich.
Aber zurück ins Hier und Jetzt: Bekanntermaßen war Markus Kauczinski Augenzeuge des 2:0-Sieges der U21 gegen den TSV Landsberg und konnte sich persönlich ein Bild davon machen, dass Emre Erdogan nicht nur schnell und trickreich, sondern auch torgefährlich ist. All dies sind Attribute, die die Flügelspieler der Profis bislang nur sehr bedingt auf den Platz brachten.
Potentieller Bundesligaspieler ohne Drittliga-Minute
Während Erdogan zumindest in der Vorsaison schon Drittligaluft schnuppern durfte, wartet Samuel Althaus noch immer auf sein Debüt. Etwas verwunderlich, wenn man bedenkt, dass Ex-Geschäftsführer Dr. Christian Werner ihm am Rande des Trainingslagers in Ulrichsberg eine große Zukunft prophezeihte:
“Ich habe auf dieser Position in diesem Alter kaum einen Spieler gesehen, der körperlich so weit ist wie Samuel Althaus. Wenn die Entwicklung so weitergeht, wird das ein Bundesligaspieler.”
Warum es bislang noch nicht mal für ein paar Minuten in der 3. Liga gereicht hat, obwohl die direkte Konkurrenz im zentralen Mittelfeld auch nicht unbedingt glänzte, wirft Fragen auf.
Wer folgt auf Çalhanoğlu und Stindl?
Nun schwingt also Markus Kauczinski das Zepter an der Grünwalder Straße und nicht nur die Fans hoffen auf eine besser Zukunft, sondern auch die (jungen) Spieler. Dass der Trainer junge Spieler zu Profis formen kann, hat er in der Vergangenheit bereits bewiesen. Die beiden bekanntesten Spieler, die Kauczinski ausgebildet hat, sind wohl der türkische Nationalspieler Hakan Çalhanoğlu (aktuell bei Inter) und Lars Stindl, der elf Länderspiele für Deutschland absolvierte.
So weit denken wir bei den Talenten des TSV 1860 noch gar nicht. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass Althaus, Erdogan & Co zeitnah mehr Einsatzzeiten bei den Profis bekommen und vielleicht sogar weitere Spieler aus der U21 (Fuchs? Klose? Leone?) eine Chance im Drittligakader erhalten.











Viele Fans würden eine konsequente Jugendarbeit genauso begrüßen wie den Aufstieg… In meinen Augen ist sie sogar wertvoller….
In den letzten Jahren haben wir in Sachen Nachwuchs leider sehr gemischt agiert.
Die Abgänge der letzten 2-3 Jahre waren teilweise unverständlich. Jeder, der nicht klar in der ersten Mannschaft war, wurde abgestossen. Und teilweise durch Spieler ersetzt, die auch nicht besser waren.
Bei allen Lippenbekenntnissen zur Jugend haben die realen Handlungen des Managements und der Trainer vor allem gezeigt, dass junge Spieler wo anders besser aufgehoben sind.
Auch dass die Trainer es nie hinbekommen haben, Spieler, die nahe dran an der ersten Mannschaft waren, so besser zu machen, dass sie zumindest als Kaderspieler fungieren können.
Lang, Reich, Kloss, Ott wären da zu nennen. Aber auch Muteba, Bangerter oder Ludewig. Und natürlich Glück, Wörl und Ouro-Tagba.
Ausnahmen: Morgalla und momentan Dulic.
Alles in allem ein Trauerspiel, was die Durchlässigkeit für Jugendspieler angeht. Statt nen Kader aus jungen Löwen haben wir jetzt alte Löwen. Alles, was in Sachen “junge Spieler” die letzten Jahre gesagt wurde, war einfach nur Gelaber.
Namenslisten sind schnell erstellt, aber Reich wurde vernünftig verkauft und Wörl wollte schlicht nicht verlängern; all die Anderen haben jetzt nicht grad wie Granaten eingeschlagen, insofern stellt sich schon die Frage, ob man wirklich jeden halten muss/sollte…bloss weil er aus unserem NLZ kommt;
Wörl haben Gorenzel und Reisinger(„ wo soll er denn spielen, wenn nicht bei uns“) versaubeutelt.
Nicht alle die gegangen sind wollten bleiben, das muß man fairerweise auch sagen. Da bekommen junge Spieler von ihnen Beratern so manchen schlechten Tipp. Es geht halt ums Geld.
Und von den aufgezählten wird auch nicht jeder Nationalspieler.
Mei, ich kanns auch keinem verdenken, wenn ein Vertrag ausläuft und er erstmal ein schönes Handgeld bekommt.
Und die Sache mit der Fortführungsprognose und den maximal 2-Jahres-Verträgen ist auch eine Rahmenbedingung, die uns in keinster Weise hilft.
Andererseits werden wir mit den niedrigen bis mittleren sechsstelligen Ablösen das Loch auch niemals zuschaufeln, in dem wir sitzen.
Um das Loch in dem wir sitzen Zuschauern zu können, brauchen wir auch mehr Sponsorengelder und wesentlich höhere Zuschauereinnahmen. 18000 reichen da bei weitem nicht aus.
zuschütten nicht Zuschauern
Ohne externe Hilfe ( = Ismaik oder anderer) wird das Loch niemals zugeschüttet. Sprich Schuldenschnitt. Ob im Rahmen eines Verkaufs oder zu anderer Gelegenheit.
Ein Drittel der Zweitligisten haben einen Schnitt weniger als 18.000 Zuschauer.
haben die auch die hohen Kosten wie 60 z.B. die Pyrostrafen u.v.a
Haben die sich auch mit einer Arena finanziell ruiniert? Das wäre die richtige Frage. Dagegen sind die Pyrostrafen geradezu lächerlich.
Ja.
Zum Beispiel hat Holstein Kiel doppelt soviel an Geldstrafen bezahlt wie 1860. Preußen Münster immerhin noch anderthalb mal soviel. Im Vergleich aller 7 genannten Teams, hat 1860 München übrigens das meiste Geld aus dem DFB-Födertopf für Nachwuchsspieler bekommen.
An der Zuschauerkapazität und den Pyrostrafen alleine kann es also nicht liegen.
Ein Thema, was vor allem von DB24 permanent aufgebauscht wird.
In der Realität sind die Fans von 1860 sogar ziemlich diszipliniert. So musste 60 während der Saison 2024/25 nur 139 TEUR an den DFB zahlen. Dagegen mussten Dresden 395 TEUR, Mannheim 338 TEUR, Saarbrücken 277 TEUR und Rostock 250 TEUR entrichten.
Im Vergleich zu den von Ismaik verursachten Verlusten während der Saison 2016/17 mit 22 Mio. € sind die Pyrostrafen von 1860 nahezu lächerlich.
Bitte nicht auf die Märchen von DB24 reinfallen.
Seit 2011 hat 1860 München insgesamt eine Geldstrafe von 828.000 Euro an den DFB bezahlt. Nicht eingerechnet dabei ist die Geldstrafe in Höhe von 750.000 Euro, die wir 2016 bezahlen mussten, weil Hasan Ismaik keine Darlehen gegen Genussscheine wechseln wollte.
Klingt erst einmal dramatisch: 828.000 € für DFB-Strafen, wovon vermutlich ein Drittel (ca. 270 TEUR) bei 1860 für Sicherheits- und Gewaltprävention verblieben sind.
In dem Zeitraum 2011 bis 2025 hat die TSV KGaA gesch. ca. 250 Mio. an Erlösen eingenommen. Dann haben die an den DFB abgeführten Strafen bescheidene 0,2 bis 0,3 % der Einnahmen ausgemacht, eine zu vernachlässigende Größenordnung. Die Gesamtstrafen sind geringer als die Zinsen (2023/24: ca. 670 TEUR), die Ismaik jährlich gutzuschreiben waren.
Was ich mir immer erwünscht hatte für meinen Verein:
Talente einbauen
Talante länger an den Verein binden
Talente neben gestandenen Spielern Zeit geben sich zu entwickeln
Talente welche zu Geld gemacht werden für den Wert verkaufen was Sie wert sind
Talente und gestandene Spielern entwickeln sich zu einem Team was aufsteigt
Was ich erhalten habe:
Talente auf der Bank
Talente verlassen schnell den Verein
Talente haben keine Zeit Fehler zu machen
Talente werden für ein Butterbrot verkauft weil wir kurze Verträge haben
Talente und gestandene Spieler werden verkauft, gekauft, verkauft, gekauft und Umbruch über Umbruch….
Naiv aber mein Wunsch!
Dem kann ich nur zustimmen. Richtig ist auch, dass manche Spieler den Verein verlassen wollten. Da haben sicher die jeweiligen Berater großen Anteil daran.
Aber manche hat man gegen geringes Geld auch verscherbelt (Reich) oder verjagt (Niki Lang, Tim Kloss- im nur Beispiele zu nennen).
Nachdem bislang alle Versuche gescheitert sind, mit jährlich wiederkehrenden Kaderumbrüchen den Aufstieg zu schaffend, könnte vielleicht doch mal die Erkenntnis wachsen, man sollte mit eigenen jungen und hungrigen Spielern, geführt einigen wenigen Routiniers (z.B. Volland, Niederlechner, Verlaat – kein Jacobsen(!)) das Ziel angehen.
Aber außer entsprechenden Lippenbekenntnissen passiert da nichts.
Und so wird es kommen wie immer – wieder ein weiteres Jahr 3. Liga.