Ganz sicher war man sich im Lager des TSV 1860 nicht, ob man sich auf den Heimspielauftakt der langjährigen Bundesligisten gegen den MSV Duisburg freuen sollte. Schließlich musste man ohne Winter-Neuzugänge ins Spiel gehen und der neue Coach Argirios Giannikis war erst eine gute Woche im Amt. Hoffnung hatten die beiden Testspielsiege gegen Wattens und Bregenz gemacht. Und was da kommen sollte war ein Befreiungsschlag! Die Löwen schlagen den MSV Duisburg mit 4:1 und das hochverdient.

Verteilte Anfangsphase – dann trifft Guttau

In der Startelf gab es einige Überraschungen: Hiller stand im Tor, Glück begann genauso wie Sulejmani und auch Frey stand von Beginn an auf dem Feld. Die Gäste aus Duisburg hatten im ausverkauften Grünwalder Stadion in den ersten Minuten etwas mehr vom Spiel, doch die Löwen kämpften und fanden in die Partie. Dann war die Begegnung kurz unterbrochen als nach zwölf Minuten Stimmungsprotest gegen die DFL Tennisbälle und Schokotaler auf den Rasen flogen. Der erste Geniestreich dann nach einer Viertelstunde: Julian Guttau zog von rechts in den Strafraum, eine kleine Drehung, frecher Abschluss ins kurze Eck und die Münchner führten mit 1:0. Es folgte eine Drangphase der Hausherren.

Direktabnahme von Schröter zum 2:0

Die Münchner agierten immer ballsicherer und erspielten sich Chancen. Der bärenstarke Guttau flankte von der linken Seite in den Strafraum, ein Duisburger verlängerte per Kopf und Morris Schröter nagelte das Spielgerät per Direktabnahme in die Maschen. Die Fans hinter dem Gehäuse lagen sich in der Westkurve in den Armen. Wer hätte das gedacht. Bis zur Pause leisteten sich die Münchner zwar auch immer wieder passive Phasen, doch erschreckend schwache Zebras konnten sich kaum zwingend in Szene setzen. So ging es mit dem 2:0 in die Pause.

Schnelle Entscheidung nach dem Seitenwechsel

In der Pause versank die Sonne hinter dem Grünwalder Stadion, wo die Sonne bekanntlich Tag und Nacht scheint, doch die Löwenfans ließen sich die Freude am Spiel und der ungewohnten Offensivkraft im Münchner Eisschrank zu Giesing nicht nehmen. Es dauerte keine zehn Minuten, bis weiterhin zielstrebige Löwen das Match entschieden. Der wieder sehr umtriebige Fynn Lakenmacher scheiterte noch an MSV-Keeper Müller, doch Schröter – unbestritten der Löwe des Spiels – versenkte den Ball per Bauernspitz im Kasten. 3:0 – was will man mehr.

Lakenmacher belohnt sich sehenswert

Nun war Lakenmacher selbst an der Reihe. In sehenswerter Manier beendete er eine Torflaute in der dritten Liga. Schröter brachte den Ball von rechts in die Box, Lakenmacher nahm ihn volley und traf ins kurze Eck. Noch keine Stunde war da gespielt – vier Tore in eine Stunde nach zuvor sieben Treffern in acht Heimspielen unter Catenaggio-Trainer Jacobabbi – kein Wunder dass das Stadion trotz eisiger -5 Grad Kopf stand.

Ehrentreffer für Duisburg nur Ergebniskosmetik

Den Gästen gelang noch der Ehrentreffer zum 4:1. Nach einer Flanke und einem Kopfball war Marco Hiller – der bei seiner Rückkehr ins Löwentor erwartungsgemäß ohne Patzer blieb – dann doch geschlagen. Doch das störte am Ende wenig, sondern war nur Ergebniskosmetik. Die Löwen starteten mit einem hochverdienten 4:1-Sieg ins neue Jahr. So kann es weitergehen, gerade offensiv agierten die Münchner sehr zielstrebig und effizient. Sulejmani belebt das Spiel der Sechzger und ein äußerst flexibel agierender Guttau war von Duisburg nie in den Griff zu bekommen. Alles rund ums Spiel zum Nachlesen gibt es hier in unserem Live-Ticker!

Perfekter Start – Löwen schlagen MSV mit 4:1

Die Löwen schlagen also Duisburg mit 4:1 – ein Sieg für das Selbstvertrauen – ein Sieg für die Torjägerqualitäten und ein Sieg für den neuen Trainer Argirios Giannikis, der allen gut tut. So wichtig die drei Punkte im Kampf um den Klassenerhalt waren, man darf sie nicht überbewerten, denn Duisburg agierte wahrlich wie ein Absteiger. Vor allem die Defensive der Gäste war weit von Drittligareife entfernt – ganz im Gegensatz zu glücklichen, nahezu erlöst wirkenden, Löwen.

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Loewe2004

Klasse Einstand für Giannikis, da darf man sich schon auf einige Raffinessen in der Spieltaktik freuen, wenn es auch bei den Spielern individuell einiges noch zu verbessern gibt.
Jetzt mit breiter Brust nach Lübeck und einen Dreier holen.
Den Halbzeit Kommentar von Dr. Werner habe ich übrigens als sehr gelungen gesehen – sehr sympathisch rübergekommen unser neuer Sortchef – Chapeau.
Genauso der unaufgeregte Auftritt vom Trainer – im Gegensatz zum Gebrüll seines Vorgängers…

_Flin_

Sehr erleichternder Jahresauftakt. Fast unwirklich wars.

Wenn dieser Kader Tore schiessen lernt, ist alles möglich doch wie so oft nach Siegen stellt sich die “sind wir so gut oder waren die so schlecht?” Frage. Die wird sicherlicv diese Woche in Lübeck und Sandhausen noch beantwortet werden.

tomandcherry

Da sich unsere Kommentare zeitlich beinahe überschnitten haben, meine diesbezügliche Frage an Dich:

Hast Du das Spiel gesehen und wenn ja, wie würdest Du die Leistungen der beiden Mannschaften einschätzen?

Danke für Deine Antwort (hoffentlich… 😉 ) und einen angenehmen Sonntag.

tomandcherry

“…ob man sich auf den Heimspielauftakt der langjährigen Bundesligisten gegen den MSV Duisburg…”

Ja, das waren noch Zeiten… (*seufz*)

Mittlerweile hab ich das Interesse an der strunzlangweiligen BuLi komplett verloren.

Dauer-Abonnement-Meister FC…, die wahrscheinlich auch mit einem Kasten Bier auf der Trainer-Position jedes Jahr den Titel holen würden, vermeintliche “Konkurrenten”, die aber lediglich nur Pseudo-Spannung erzeugen (B04 wird NICHT Deutscher Meister 2024, wetten?), viel graues Mittelmaß und wenig Interessantes. Wenn ich mir vorzustellen versuche, dass 60 eine von den Mannschaften wäre, die sich mit dem FC…, dem BVB, B04, RBL… um Punkte duelliert, merke ich schnell, wie surreal mir das vorkommt.

Ich schweife ab.

Wer konnte sich denn live im Stadion oder vor der Glotze ein halbwegs neutrales Urteil bilden, ob wir so stark, der MSV so schwach oder beides der Fall war?

Einerseits freue ich mich, dass man in einem Ligaspiel vier Buden machen konnte, andererseits befürchte ich schon wieder zu hohe Erwartungen nach gerade mal einem erfolgreich absolvierten Pflichtspiel.

Posicelli

Über diesen Sieg freue ich mich auch sehr, denn der war unglaublich wichtig. Dennoch über die gebotene Leistung sollte man bei der Bewertung nicht zu euphorisch werden. Selbst bei einem Sieg in Lübeck. Das sind Abstiegskandidaten.
Unter MJ fing es auch mit einem Sieg an auch gegen eine Mannschaft (Mannheim) mit begrenzten Mitteln. Ob die Mannschaft mit dem neuen Trainer in der Lage ist gegen zB. Sandhausen zu gewinnen wird sich zeigen.

Last edited 3 Monate zuvor by Posicelli