Der TSV 1860 bleibt in der 3. Liga in Spielen beim FC Erzgebirge Aue ungeschlagen.
Fast sieben Jahre liegt der letzte Heimsieg der Sachsen gegen Münchens große Liebe bereits zurück. Im damals noch auf Zweitligaebene ausgetragenen Duell hatten die Gastgeber mit 3:0 die Oberhand gegen eines der teuersten Teams der Liga behalten. Am Ende stiegen die Löwen bekanntlich ab und trafen dann erst im Herbst 2022 wieder einmal auf Erzgebirge Aue.
In Aue ohne den gesperrten Verlaat – aber mit Reinthaler
Vier Neuzugänge hatte der TSV 1860 kurz vor dem Ende des winterlichen Transferfensters in dieser Woche präsentiert. Drei von Ihnen nahm Trainer Argirios Giannikis mit zum Auswärtsspiel bei Erzgebirge Aue, aber nur Max Rainthaler schaffte es direkt in die Startelf. Er ersetzte in der Innenverteidigung Kapitän Jesper Verlaat, der seine Gelbsperre aus dem Heimspiel gegen Sandhausen absitzen musste. Der erst am Freitag von der Zweitvertretung des 1. FC Nürnberg nach Giesing gewechselte Stürmer Eliot Muteba hatte die Reise nach Sachsen nicht mit angetreten. In der Offensive standen erstmals Fynn Lakenmacher und Mansur Ouro-Tagba zusammen in der Startelf.
Intensives aber torloses Duell zwischen 1860 und Aue
Druckvoll konnten die Löwen die ersten zweikampfintensiven Minuten gestalten, ohne sich jedoch im Strafraum der Gastgeber entscheidend in Szene zu setzen. Die erste Torchance des Spiels gehörte nach einer guten Viertelstunde Aue, als Sijaric seinen Abschluss verzog. Im Gegenzug hatte auch 1860 die erste richtig gute Gelegenheit auf einen erfolgreichen Abschluss durch Gutau – Pfosten!
Zwanzig Minuten lang passierte dann vor den Toren sehr wenig, ehe es erneut zunächst eine Torchance für Aue und – quasi erneut im Gegenzug – für die Löwen gab: Zunächst konnte Tashchy einem Kopfball zum Glück nicht die richtige Richtung geben, dann brachte Ouro-Tagba eine feine Flanke von Ludewig am Elfmeterpunkt nicht unter Kontrolle. Guttaus Nachschuss führte zu einer Ecke.
Quasi mit dem Pausenpfiff stieg Aues Sijaric extrem hart gegen Leroy Kwadwo ein und erwischte den Löwen am Schienbein. Das sah böse aus!
2. Halbzeit mit ein paar Aufregern
Für Kwadwo ging es nach dem Pausentee zum Glück weiter – beide Mannschaften kamen unverändert zurück auf’s Feld und setzten ihre Angriffsbemühungen fort – die Löwen nun auf das Tor vor dem gut gefüllten und stimmungsvollen Gästeblock.
Und sie versuchten, sich dort dauerhaft aufzuhalten. Um die 60. Minute konnte Sechzig das Eckenverhältnis – wie schon zu Spielbeginn – zu den eigenen Gunsten drehen. Der Gästeblock gab während dieser weiß-blauen Drangphase laut und deutlich das Scheichlied zum besten. Fünf Minuten später war für den bemühten, aber auch heute leider glücklosen Lakenmacher Feierabend und Neuzugang Serhat-Semih Güler feierte seine Premiere im Löwendress.
Wohl augrund mangelnder Spielzeiten in den letzten Monaten musste nach 72 Minuten dann Max Reinthaler sein durchaus ansehnliches Debüt für den TSV 1860 beenden und wurde durch Phillipp Steinhart ersetzt. Der Oberschenkel zwickte. Die wohl noch etwas unsortierte Hintermannschaft der Löwen ließ prompt eine Großchance für Aue zu, als der ebenfalls eingewechselte Seitz nach einem Zuspiel von Ex-Löwe Bär allein vor Marco Hiller auftauchte, den Ball allerdings über das Tor zog. Bevor die Schlußphase eingeläutet werden sollte, gehörte das Spiel wieder eher den Gastgebern.
Da wohl aller guten Dinge drei sind, brachte Giannikis in der 83. Minute auch den dritten Winterneuzugang in die Partie, der Morris Schröter ersetze. Gleichzeitig kam Frey für Starke.
Aufregung dann in der 86. Minute: Nur eine gute Viertelstunde nach seiner Einwechslung stieg Steinhart auf Höhe der Mittellinie beinhart – und wohl etwas übermotiviert gegen Seitz ein und sah zurecht glatt Rot. Der gefoulte Seitz vergab wenig später seine nächste Großchance, als er erneut eine Vorlage von Bär deutlich über das Tor ballerte.
Auch in der sechsminütigen Nachspielzeit mussten die nun dezimierten Löwen ein paar Schreckmomente überstehen. Dann war Schluß und es stand ein insgesamt leistungsgerechtes torloses Remis vor fast 9.000 Zuschauer (darunter rund 1.600 Löwenfans) zu Buche.
Fazit und Auswirkungen
1860 bleibt damit im Jahr 2024 weiter ungeschlagen. In der Tabelle der 3. Liga belegt man vor den vier weiteren Partien des 24. Spieltags weiterhin Rang 14. Allerdings kann Arminia Bielefeld mit einem Sieg über Viktoria Köln im Spätspiel am Samstag an den Löwen vorbeiziehen.
Für Sechzig geht es am Dienstag weiter, wenn Rot-Weiss Essen zum Nachholspiel des des 18. Spieltags nach Giesing kommt (18.60 Uhr – im sechzger.de-Liveticker).
Statistik
Aufstellung:
Hiller – Ludewig, Glück, Reinthaler (72. Steinhart), Kwadwo – Schröter (83. Nankishi), Rieder, Starke (83. Frey), Guttau – Lakenmacher (65. Güler), Ouro-Tagba
Bank:
Richter (TW), Kurt, Zejnullahu, Greilinger, Nankishi, Cocic, Steinhart, Frey, Güler
Tore: keine
Ein Punkt, das ist schön. Zu null gespielt, auch schön. 2 vielversprechende, ein unsichtbarer Neuzugang.
Die vielen unnötigen Ballverluste im Aufbauspiel ärgern. Ouro-Tagba ist nah dran an der ersten Mannschaft, aber noch nicht ganz da. Schröter und Lakenmacher waren gestern auch nicht ganz auf der Höhe. Auch Starke hatte schon bessere Spiele. Steinharts Rote Karte war völlig unnötig. Keine Ahnung, was den da geritten hat.
Kwadwo und Guttau haben mir am Besten gefallen.
Aber um ehrlich zu sein: Aue war nicht besonders gut. Hätte man auch gewinnen können. Aber dazu war die Offensive einfach zu schwach.
für meinen Gesmack gesammt okay, etwas zu viele Ballverluste im eigenen Aufbauspiel.
Okay? Ist das dein Ernst?
Das war krottenschlechter Kick. Man kann sich das nur schön trinken.
Ich denke die Punkteteilung geht so in Ordnung. Beide Mannschaften hatten ihre Phasen, hintenraus hatten wir dann doch etwas Glück aber die Null steht, passt schon. Für die Zukunft würde ich mir wünschen das bisschen mehr auf unsere Offensivstandards geschaut wird da finde ich uns schon sehr schlecht.
Wichtiger Punkt, mit dem ich nicht gerechnet hatte.
In Unterzahl den einen Punkt verteidigt, damit ist das Positive auch fast schon aufgezählt. Pech bei Guttaus Pfostenschuss und Glück, dass Seitz heute kein Zielwasser getrunken hat. Ansonsten über weite Strecken spielerische Armut, insbesondere in der zweiten Hälfte fast nur planlos hinten Bälle rausgehauen, meist zum Gegner. Und sorry Hiller, aber du strahlst gerade null Sicherheit aus.
Hiller hat in einer einzigen Szene den Ball unsauber ins Seitenaus gespielt. Daraus eine generelle Unsicherheit abzuleiten, da geh ich nicht mit dir mit. Generell wäre es mal an der Zeit den Fokus von den Torhütern zu nehmen. Denn da haben wir die kleinsten Probleme.
Weil er so unsicher ist, haut er leider sehr viele Bälle von hinten raus.