24 Jahre ist es nun her, dass sich der TSV 1860 und der AC Parma im UEFA-Cup duellierten. Trotz sehr guter Ausgangsposition zogen die Löwen im Rückspiel durch eine 0:2-Heimniederlage den Kürzeren.

Buffon, Cannavaro & Co. gegen die Löwen

Zig Tausend Löwenfans hatten sich Ende November auf den Weg nach Parma gemacht, um ihr Team zu unterstützen. Das vermeintliche Auswärtsspiel wurde stimmungstechnisch zum Heimspiel und die Mannschaft dankte es den Fans mit einem hart erkämpften 2:2-Unentschieden.

Die Ausgangsposition für das Rückspiel im Olympiastadion war also durchaus gut, dennoch fanden sich “nur” 28.600 Zuschauer im weiten Rund ein. Und das, obwohl es nicht nur ums Weiterkommen im UEFA-Cup ging, sondern zudem auch etliche Nationalspieler zu Bestaunen gab. Beispielhaft seien Ned Zelic, Erik Mykland, Thomas Häßler und Harald Cerny bei den Löwen sowie Gigi Buffon, Fabio Cannavaro, Lilian Thuram, Johan Micoud, Sergio Conceicao oder Marcio Amoroso bei den Italienern zu nennen.

Rot für Mykland und Elfmeter-Gegentor

Löwen-Trainer Werner Lorant setzte etwas überraschend auf eine Defensivtaktik, was womöglich dem Umstand geschuldet war, dass man in den drei vergangenen Bundesligaspielen satte 11 Gegentore kassiert hatte. Über weite Strecken ging der Matchplan auch gut auf, wobei der AC Parma sein individuelles Können schon immer wieder mal aufblitzen ließ. Dennoch: Ein 0:0 hätte Sechzig aufgrund der damaligen Auswärtstor-Regel ja gereicht, um in die nächste Runde einzuziehen.

Doch dazu sollte es nicht kommen, denn Torwart Michael Hofmann, der schon einige Male Unsicherheiten im Rauslaufen gezeigt hatte, fing einmal mehr eine Flanke nicht ab, Mykland klärte auf der Linie mit der Hand gegen einen Kopfball von Boghossian – Rot und Elfmeter. Diesen versenkte Amoroso und das Unheil nahm seinen Lauf (72.).

TSV 1860 unterliegt AC Parma im UEFA-Cup

Zwar waren auch die Gäste wenig später nach Gelb-Rot für Cannavaro (später Weltfußballer des Jahres 2006) dezimiert. Die Löwen erarbeiteten sich in der Folge zwar eine gute Chane durch Häßler, das Tor fiel jedoch auf der anderen Seite. Tyce leistete sich einen fatalen Fehlpass, am Ende der Kette schob Conceicao zum 0:2 ein (87.) und das Aus in der 3. Runde des UEFA-Cups war besiegelt.

Trotz des klaren Ergebnisses keimte bei den Löwen nochmal kurzzeitig Hoffnung auf, da man Anlass für einen Protest sah. Warum das? Der TSV 1860 begründete seinen Schritt mit einem Regelverstoß des irischen Schiedsrichters Irvine, der die Partie in der 78. Minute nach dem Platzverweis gegen Fabio Cannavaro und der gleichzeitigen Einwechslung von Banarrivo für Marcio Amoroso freigab, obwohl der AC Parma noch mit elf Mann auf dem Feld war.

Der Protest wurde seitens der UEFA jedoch abgelehnt, das Aus war besiegelt. Für die Italiener war dann im Achtelfinale Endstation, als sie aufgrund der Auswärtstorregel gegen die PSV Eindhoven ausschieden.

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United Sixties

Live in Parma und München dabei. Unvergesslich auch diese beiden Spiele und zugleich ernüchternd was die Zuschauerresonanz im Rückspiel betraf.
Mit 40 000+ hätte man Parma vlt. eher niedergerungen, aber einmal mehr wurde deutlich wo unsere Anhängergrenzen lagen. Wochen zuvor waren es 55 000 im Rückspiel gegen Leeds zur verpassten CL-Qualifikation.
Heute leider inzwischen alles sportlich unvorstellbar.
Außer man macht es wie Union in Berlin-Köpenick mit sportlicher Entwicklung sowie Stadionheimat!
Dazu den Schuldenschnitt für KGaA durch HAM plus weiteren Gesellschaftern und Mitglieder-Genossenschaftsmodell als St. Pauli:
„Sechzig München zurück in die Bundesliga „