Heute vor 45 Jahren begann das Pfingstturnier in Singen und zum Auftakt musste Zweitligist TSV 1860 München gegen den Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern ran. 5.000 Zuschauer fanden sich im Hohentwielstadion ein und sahen einen 2:1-Sieg der Löwen.

Undankbarer 4. Platz in der Liga

In der 2. Bundesliga blieb Münchens große Liebe leider einmal mehr hinter den hohen Erwartungen zurück. Finanziell sah es bei den Löwen zudem zappenduster aus. Der neue Präsident Dr. Erich Riedl, immerhin Mitglied des Bundestages und Haushaltsexperte, versprach den Fans, den Verein zu sanieren. Dass dies natürlich am schnellsten und einfachsten in der Bundesliga zu erreichen gewesen, liegt auf der Hand

Geld für große Verstärkungen fehlte jedoch an allen Ecken und Enden. Dennoch zeigte sich Trainer Heinz Lucas optimistisch: “Ich sehe zuversichtlich in die Zukunft.” Hans Haunstein, der mit dem KSC in der Saison zuvor den Bundesliga-Aufstieg perfekt gemacht hatte, wechselte aus Baden nach Giesing und vom VfB Stuttgart kam Nachwuchstalent Heinz Tochtermann. Zudem verstärkte ab der Winterpause Peter Falter, der mit Bayer Uerdingen in der Bundesliga spielte, die Offensive.

Dennoch reichte es am Ende nur zu Platz 4, der Aufstieg wurde verpasst und die finanzielle Situation verschärfte sich weiter.

TSV 1860 beim Pfingstturnier in Singen

Nicht zuletzt aus finanziellen Gründen nahm der TSV 1860 also am Pfingstturnier in Singen teil. Bemerkenswert daran ist auch die Terminierung. Am Samstag, den 05.06. absolvierten die Löwen den 37. (und somit vorletzten) Spieltag der Zweitligasaison und besiegten Waldhof Mannheim mit 2:1 (Tore: Lubanski, Schuhberth).

Bereits am folgenden Tag, dem Pfingstsonntag 1976, stand das Halbfinale des Turniers in Singen auf dem Programm. Die Löwen liefen quasi mit voller Kapelle im Hohentwielstadion auf, was auch den Gegner aus Kaiserslautern überrascht haben dürfte. Die Roten Teufel beendeten die Bundesligasaison 1975/76 auf dem 7. Platz, den dem TSV 1860 waren sie an diesem Nachmittag in Singen jedoch nicht gewachsen. Haunstein und Nationalspieler Ferdl Keller sorgten für den überraschenden 2:1-Erfolg der Löwen.

Die Aufstellung der Löwen

Trainer Heinz Lucas schickte am 06.06.1976 folgende Elf gegen den FCK ins Rennen.

Eiben – Hartwig, Lubanski (Pelka), Kohlhäufl – Reich, Starzak, Falter, Hörgl – Keller, Haunstein, Schuberth (Tochtermann)

Tore:
1:0 Haunstein (7.), 1:1 Sandberg (31.), 2:1 Keller (43.)

Finalniederlage und letzter Spieltag

Zum Turniersieg in Singen sollte es indes für den TSV 1860 nicht reichen. Am Pfingstmontag unterlagen die Löwen in nahezu identischer Aufstellung dem KSC mit 1:4 (Torschütze: Hartwig).

07.06.: TSV 1860 – Karlsruher SC 1:4 (Finale Pfingstturnier Singen)

Und weils scheinbar eh schon egal war, absolvierte Sechzig am Tag vor (!) und am Tag nach dem letzten Spieltag der Zweitligasaison zwei weitere Testspiele, wobei jeweils auch hauptsächlich die Stammspieler zum Einsatz kamen. Ob das so sinnvoll war?

12.06.: FC Bayern Kitzingen – TSV 1860 0:7 (Testspiel)
13.06.: SV Darmstadt 98 – TSV 1860 5:3 (2. Bundesliga, 38. Spieltag)
14.06.: Hofheimer SV – TSV 1860 1:12 (Testspiel)

 

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