Herzlich willkommen zur Taktiktafelanalyse des Auswärtssiegs unseres TSV 1860 München beim 1.FC Saarbrücken. Speziell in der ersten Viertelstunde war begeisternder Fußball seitens der Löwen geboten. Am Ende war der Sieg dann glücklich erkämpft, aber durchaus verdient.

1.FC Saarbrücken – TSV 1860 München – am Ende steht mit 2:3 ein Auswärtssieg für unsere Sechzger zu Buche. Der dritte Auswärtsdreier in dieser Saison. Streckenweise boten die Löwen dabei schnellen, aggressiven und sehr gut anzusehenden Präzisonsfußball.

Die Sechzger wurden von Maurizio Jacobacci wie gewohnt im 4-2-3-1 aufs Feld geschickt. Manfred Starke übernahm dabei die Rolle des Box to Box Spielers. Eroll Zejnullahu durfte offensiv als Freigeist die kreative Rolle einnehmen. Als Ziel- oder auch Wandspieler setzte Fynn Lakenmacher tolle Akzente.

Saarbrücken startete ebenfalls wie erwartet mit der Dreierkette in der Innenverteidigung. Die meisten Portale sahen da ein 3-4-2-1. Da allerdings Naifi eher als hängende Spitze rechts im Halbraum agierte oder auch auf den Flügel auswich, sah ich da ein leicht asymmetrisches 3-5-2 (3-4-1-2) in der Spitze. Da aber im Spiel immer alles im Fluss ist ( Zitat: Hennes Weißweiler), sind wohl beide Ansichten richtig.

Die Sechzger hatten die Pressinglinie gegen das Positionsspiel des 1.FCS in etwa auf Höhe der Grenze zum gegnerischen letzten Drittel angesetzt, spielten aber bei eigenem Ballverlust in dieser Zone sofort aggressives Gegenpressing, gegen das Saarbrücken zu Beginn der Partie keine Lösungen fand.

Saarbrücken versuchte seinerseits das Positionsspiel der Löwen hoch anzulaufen, gegen die gute Staffelung und die dadurch entstehenden Passdreiecke der Löwen liefen die Saarländer zu Beginn nur hinterher.

Die Defensivlinien beider Teams waren der Höhe der Pressinglinien grundsätzlich angepasst, die Sechzger waren dabei allerdings etwas mutiger und hatten bei den hohen Gegenpressingaktionen die Restverteidigung hin und wieder sogar bis auf die Mittellinie vorgeschoben. Nach dem zweiten Treffer der Sechzger verschob sich dieses Bild jedoch gewaltig zugunsten der Saarbrücker.

Bevor wir zur genaueren Analyse des Spiels kommen, wie immer die statistischen Werte des Spiels.

Statistische Werte des Spiels 1.FC Saarbrücken – TSV 1860 München

  • Ballbesitz: 1.FCS 59% – TSV 1860 41%
  • Passgenauigkeit: 1.FCS 84% – TSV 1860 78%
  • Defensive Zweikampfquote: 1.FCS 61% – TSV 1860 60%
  • Schüsse/aufs Tor: 1.FCS 14/4 – TSV 1860 9/4
  • PPDA (zugelassene Pässe pro Defensivaktion): 1.FCS 7,68 – TSV 1860 11,61

Analyse der statistischen Werte

Ballbesitz (59%:41%)

1.Halbzeit

Zu Beginn der Partie dominierte die Mannschaft des TSV 1860 München in allen Belangen, also auch beim Ballbesitz. In der ersten Viertelstunde gelang es den Sechzgern, die Saarländer mehr oder weniger in der eigenen Spielfeldhälfte einzuschnüren. In diesem Zeitraum konnten die Hausherren lediglich zweimal ins letzte Drittel der Löwen eindringen. Viele tiefe Ballverluste und – aufgrund des hohen Drucks gegen den Ball nach eigenen Ballverlusten der Sechzger – unpräzises Passspiel der Saarländer sorgten dafür, dass der 1.FC Saarbrücken bis nach dem 2:0 für den TSV 1860 München lediglich zweimal ins letzte Drittel der Gäste vordringen konnte.

Nach dem zweiten Treffer für den TSV 1860 gab es allerdings einen Bruch im Spiel. Die Sechzger gaben das hohe Gegenpressing auf. Dadurch konnte sich Saarbrücken nach Ballverlusten der Löwen leichter aus dem eigenen letzten Drittel befreien und bestimmte danach über weite Strecken die Partie. Nach der furiosen Anfangsviertelstunde hatten die Sechzger kaum Aktionen, in denen sie bis ins letzte Drittel der Saarbrücker vordringen konnten. Es gelang auch kein weiterer Schuss mehr. Speziell ansprechen muss man drei Ballverluste in der eigenen Box, die zu Schüssen für den Gegner führten. Dass diese für Saarbrücken nichts einbrachten, steht auf einem anderen Blatt Papier.

Zweite Halbzeit

Auch in der zweiten Halbzeit lag das Gros des Ballbesitzes bei den Hausherren. Allerdings ist es auch so, dass Saarbrücken oft lange brauchte, um die Kugel nach vorne zu transportieren. Querpässe bestimmten das Spiel bei Saarbrücken beim Aufbau und im Mittelfeld. Schafften die Sechzger es, die Kugel zu erobern, wurde – egal in welcher Zone dies geschah – sofort versucht umzuschalten, um eine eigene Attacke zu fahren. Diese Attacken allerdings bis ins gegnerische letzte Drittel, oder gar bis in die gegnerische Box durchzubringen, gelang den Sechzgern kaum. In der zweiten Halbzeit verzeichnen wir für den TSV 1860 München im Spiel gegen den 1.FC Saarbrücken lediglich vier Ballkontakte in der gegnerischen Box während des zweiten Durchgangs. Saarbrücken verzeichnete auf der anderen Seite mehr als dreimal so viele Kontakte im gegnerischen Strafraum.

Passgenauigkeit (84%:78%)

Die Passgenauigkeit beider Mannschaften liegt in den Bereichen, die der Spielweise beider Teams nach zu erwarten ist. In der ersten Viertelstunde, die Sechzig in allen Belangen dominierte, bekam Saarbrücken auch was die Passgenauigkeit betrifft und speziell bei den Pässen, die für Entlastung gesorgt hätten, kaum etwas zustande.

Mehr als zwei Pässe pro Ballbesitzphase bekamen die Saarbrücker in der ersten Viertelstunde im Schnitt nicht zustande.

Danach dreht sich hier das Bild komplett ins Gegenteil. In jeder Ballbesitzphase für die restliche Spielzeit hatte die Mannschaft des 1.FC Saarbrücken im Schnitt fast doppelt so viele Ballkontakte wie der TSV 1860 München.

Viele dieser Pässe waren allerdings nicht produktiv. 98 Querpässe innerhalb der eigenen Defensivabteilung zählen wir bei Saarbrücken. Die Sechzger spielten in dieser Zeit nur 53 Querpässe in allen Mannschaftsteilen. Das Verhältnis von Vorwärtspässen zu Querpässen beim TSV 1860 München lag nach der Anfangsviertelstunde bei 1,61:1, während es beim 1.FC Saarbrücken 0,77:1 lag. Schlussfolgernd muss man also sagen, dass das gute Stellungsspiel und die Staffelung der Löwen dafür sorgte, dass Saarbrücken bei seinen Angriffen immer relativ lange brauchte, den Ball dorthin zu transportieren, wo es gefährlich werden konnte.

Defensive Zweikampfquote (61%:60%)

Lediglich ein Prozentpunkt trennt die Sechzger und die Saarbrücker in dieser Statistik. Die relative Zahl hier ist auch wieder einmal irreführend. Der TSV 1860 München führte in Abhängigkeit vom gegnerischen Ballbesitz wieder deutlich weniger Zweikämpfe gegen den Ball als der 1.FC Saarbrücken. Die Anzahl der geführten Defensivzweikämpfe pro Minute gegnerischen Ballbesitzes, die unsere Sechzger führen konnten, liegt bei 1,06. Die Hausherren haben mit 2,02 Defensivzweikämpfen pro Minute Ballbesitz auf Seiten der Sechzger eine fast doppelt so hohe Quote.

Diese Quote wird leider auch nicht durch eine signifikant höhere Anzahl an abgefangenen Pässen oder ins Seiten- oder Toraus gespielten Bällen des Gegners relativiert.

Alles in allem waren die Aktionen, die zum eignen Ballgewinn führten, im Verhältnis beider Teams für die Sechzger rar gesät.

So hatten die Saarländer über die gesamte Spielzeit in Abhängigkeit vom gegnerischen Ballbesitz gesehen deutlich mehr gelungene Aktionen gegen den Ball als unsere Löwen.

Am Ende stehen dadurch 38% mehr zu Ende gespielte Positionsangriffe. Bei den zu Ende gespielten Kontern haben allerdings unsere Löwen die Nase mit 7:1 vorn. Und das waren die entscheidenden Momente in diesem Spiel, denn beide Treffer zu Beginn der Partie waren einem Konterangriff geschuldet.

Allerdings muss man den Sechzgern auch zugestehen, dass sie durch das bereits bei der vorherigen Statistik erwähnte gute Stellungsspiel dafür sorgten, dass die Saarbrücker ihre Angriffe oft verschleppen mussten und selten mit temporeichen Aktionen in der Spielgestaltung glänzen konnten.

Schüsse/aufs Tor (14/4:9/4)

Fünf Schüsse mehr durch die Mannschaft des Gastgebers stehen gleich viele Schüsse entgegen, die den Keepern beider Teams Arbeit verschafften. Das führt am Ende zu einer, beim relativen Wert, höheren Schussgenauigkeit unserer Löwen. Dreiviertel der aufs Tor gebrachten Schüsse des TSV 1860 München schlugen im Tor des 1. FC Saarbrücken ein.

Auch bei den Ballkontakten in der gegnerischen Box ist die Diskrepanz im gesamten Spiel mit 18:23 nicht so hoch. Allerdings ist es auch so, dass abgesehen von der ersten Viertelstunde im Strafraum der Saarbrücker nicht viel los war. Aber in dieser entscheidenden Phase waren die Sechzger bei dieser Statistik mit einem Verhältnis von 12:0 klar überlegen. Bis zum Halbzeitpfiff gelang es den Löwen danach noch zweimal, dort in Ballbesitz zu gelangen; diese führten allerdings nicht zu Abschlüssen. In der gesamten zweiten Spielhälfte – wie weiter oben bereits erwähnt – kamen lediglich vier weitere Kontakte in der Box hinzu. Nur einer führte da zu einem Abschluss. Dieser landete allerdings hinter Schreiber im Kasten und sorgte für große Erleichterung.

Schussverhältnis

Insgesamt über das gesamte Spiel hinweg betrachtet, hatte Saarbrücken mit einem Verhältnis von 12:7 mehr Abschlussgelegenheiten in der Box der Löwen als umgekehrt. Die beiden Schüsse, die zu den Treffern für die Saarbrücker führten, entstanden dabei – wie auch fünf weitere – durch tornahe Standardsituationen. Damit hat Saarbrücken die Hälfte seiner Schüsse solchen Standards zu verdanken. Bei den Sechzgern kamen zwei Drittel der Schüsse aus dem laufenden Spiel. Der Siegtreffer allerdings war ebenfalls ein verwandelter Standard.

Im Verhältnis zum eigenen Ballbesitz muss man hier den Löwen grundsätzlich attestieren, dass die Schussanzahl passt. Leider ist es aber so, dass speziell in der zweiten Hälfte mit nur diesem einen Schuss, der den Siegtreffer markiert, dieser statistische Wert zu niedrig ausfällt.

Das Pech, das die Löwen letzte Woche mit dem Innenpfosten hatten, verkehrte sich diese Woche ins Gegenteil, als ein von Rabihic abgefeuerter Ball, der den Innenpfosten küsste, von diesem wieder aus dem Tor heraussprang.

Der dritte Treffer entsprang dann einer kurzen Druckphase der Löwen ab der 77. Minute, in der sich die Saarbrücker nicht befreien konnten, die nach mehreren sukzessiven Standards in diesem entscheidenden Eckball gipfelte.

PPDA (7,68:11,61)

Die Statistik hier bildet leider die einzelnen Phasen im Spiel nicht komplett ab. Zu Beginn der Partie, also bis zum zweiten Treffer der Sechzger, war dieser Wert bei den Saarbrückern mit 36 zugelassenen Pässen pro Defensivaktion in den pressingrelevanten Zonen auf unterirdischem Niveau. Es gab nur wenige, aber im Endeffekt erfolglose Versuche der Gastgeber, den Aufbau der Sechzger, der immer direkt und ohne große Schnörkel erfolgte, zu stören.

Dieses Bild drehte sich nach der Zweitoreführung für Sechzig ins genaue Gegenteil und die Löwen bekamen diesbezüglich bis zum Pausentee keinen Fuß mehr auf den Boden. Es war allerdings nicht ganz so dramatisch wie bei den Saarbrücken während der Anfangsviertelstunde. Man muss jedoch auch immer den Erfolg der Aktionen bewerten. Der war leider nicht so gegeben, wie man es sich wünschen würde. Die Pressinglinie stand zwar nach wie vor relativ hoch, wenn Saarbrücken aus dem eigenen letzten Drittel aufbauen musste, fand aber leider kaum Zugriff gegen das Aufbauspiel der Gastgeber.

Dieses Bild relativierte sich dann in der zweiten Spielhälfte, in der die Löwen wieder besser im Anlaufverhalten agieren konnten, sofern die Saarbrücker überhaupt gezwungen waren, aus dem eigenen letzten Drittel heraus aufzubauen. Da sich ein Großteil des generellen Spielgeschehens in der zweiten Hälfte der Partie jedoch im Mittelfeld abspielte und Saarbrücken nur fünf Angriffe (Positionsspiel und Konterattacken zusammengenommen) mehr bis ins gegnerische letzte Drittel durchbrachte als die Sechzger und auch die Saarbrücker, obwohl sie mehr Aktionen in den pressingrelevanten Zonen gegen den Ball setzten, nicht wirklich mehr Erfolg bei diesen Aktionen hatten, ist die höhere Intensität gegen den Ball in dieser Phase des Spiels für Saarbrücken am Ende nicht wirklich als relevant anzusehen.

Den größten Abfall bei der Pressingintensität haben wir beim TSV 1860 wie oben schon beschrieben zwischen der 17. Minute und dem Pausenpfiff.

Die Tore

Die Tore und weitere Highlights sind hier noch einmal in der Zusammenfassung zu bewundern.

Entscheidend war das dritte Tor der Löwen durch Matchwinner und Pechvogel in Personalunion Nicki Lang.

Dieses Tor entstand nach einer späten Druckphase, als sich die Sechzger aus dem Druck, den Saarbrücken ausübte, für vier gute Minuten zwischen der 79. und der 83. Minute befreien konnten.

In diesen knapp fünf Minuten gelang es den Löwen wieder, die Saarbrücker zu vielen Fehlern zu zwingen. So kam man selbst zu drei Standardsituationen, die allesamt in Tornähe entstanden und unter anderem auch durch die Mithilfe der Saarbrücker entstehen konnten.

Es begann mit einer Ecke von rechts, in deren Folge Sechzig den Druck über diese Seite aufrecht erhielt, und ein weiteres Mal nach kurzem Neuaufbau von der Mittellinie vor den Kasten der Saarbrücker kam. Darauf folgte ein weiterer Eckstoß von rechts, der zunächst in einem Einwurf und danach in einem Freistoß von der halbrechten Seite des TSV kurz vor der Box der Saarbrücker, den Brünker fast im eigenen Kasten versenkt, endete. Dieser Freistoß führte wiederum zu einem Eckball von der rechten Seite. Den schweißte Zejnullahu Nicki Lang auf den Schädel. Von dort ging das Spielgerät ins Tor und sorgte sowohl bei den mitgereisten Löwenfans als auch vor den heimischen TV Geräten für großen Jubel.

Das fiel auf

Effizienz

Effizienz am Beginn der Partie, hohes Pressing und konsequentes Gegenpressing sorgten für absolute Dominanz auf dem Spielfeld seitens der Löwen in der ersten Viertelstunde. Dass sich das danach bis zum Halbzeitpfiff und auch für einige Zeit direkt nach dem Pausentee ins Gegenteil verkehrte und man dann zwei Standardgegentore kassierte, war bitter. Hätte es am Ende nicht für den Dreier gereicht, wäre es ein enttäuschender Nachmittag gewesen.

Es ist natürlich logisch, dass man nach einer Zweitoreführung ein bisschen den Fuß vom Gas nahm – allerdings nicht in diesem Maß. Diese Passivität, egal ob nach einer Ein- oder Zweitoreführung, hätte am Ende zu einem bösen Erwachen führen können.

David Richter

David Richter im Tor der Sechzger war bei den Gegentreffern machtlos, rettete jedoch mit drei Glanzparaden gegen Sontheimer, Naifi und Zeitz am Ende die drei Punkte.

Interessant ist, dass der Fallrückzieher durch Zeitz als geblockter Schuss gerechnet wird, weil Richter diesen mit dem Fuß abwehrte.

Lob und Tadel

Im Prinzip muss man die komplette Mannschaft des TSV 1860 für das Spiel am Samstag sowohl loben als auch tadeln. Natürlich haben vor allem Schröter durch seine beiden Treffer, Greilinger mit seiner Vorarbeit in beiden Situationen, die zur frühen Führung führten, und Lakenmacher, der mit seiner Bulligkeit immer wieder gut den Ball behaupten konnte und ihn dann auf die nachrückenden Spieler ablegte, sowie Zejnullahu mit zwei Vorlagen offensiv ebenso geglänzt wie das gesamte Kollektiv der Mannschaft. Speziell zu Beginn und in der kurzen Druckphase vor dem dritten Treffer war das aller Ehren wert. Tadel hingegen muss man dem zwar generell gut in der Raumaufteilung gegen den Ball stehenden, aber dann oft zu langsam reagierenden Spielern in der halben Stunde nach der Löwenführung auch aussprechen.

Standardsituationen zu verteidigen ist vor allem dann nicht leicht, wenn unerwartete Aktionen bei diesen passieren. Der Treffer zum 1:2 für die Hausherren war eine solche. Der kurze Block gegen Schröter beim gelöffelten Freistoßpass auf Zeitz, der dann vollendet, erinnert an ein WR Screenplay im American Football. Dass die Kugel da zielgenau beim aus dem Rückraum einlaufenden Torschützen ankommt, ist unglücklich, aber dieses Tor zu verhindern, wenn man mit dem Trick nicht rechnet, bzw. auch gar nicht rechnen kann, ist fast unmöglich, wenn der Schütze den Abschluss zielgenau hinbekommt.

Dass allerdings Rabihic beim Treffer nach der Ecke für Saarbrücken völlig frei steht, ist einem Zuordnungsproblem geschuldet. Ein Spieler des TSV 1860 hat in diesem Moment seine Aufgabe beim Abwehr der Standardsituation leider nicht erfüllt.

Fazit

Mehr Licht als Schatten für den TSV 1860 haben wir in einem durchschnittlichen Spiel beider Teams gesehen, das furios begann und natürlich am Ende mit dem Siegtreffer etwas glücklich auf die Seite der Gäste kippte.

Wenn man nach so einem furiosen Beginn die Dosierung, wie stark man den Fuß vom Gas nehmen muss bzw. kann, noch besser justiert, kann es für die Löwen auch weiter nach oben gehen. Mit dem Totopokalspiel in Pipinsried vor der Brust haben wir nun eine Pause in der Liga, während Maurizio Jacobacci vielleicht die nötigen Feineinstellungen diesbezüglich vornehmen kann.

In zwei Wochen darf man sich gegen die Mannschaft aus dem südöstlichen Vordorf zuhause keine Blöße geben.

Bis dahin sind wir wohl alle zufrieden mit dem im Saarland geholten Dreier und hoffen auf ein Weiterkommen im Verbandspokal am kommenden Wochenende.

Datenquelle: Wyscout

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moosham_michA

aufgefallen sind mir die konditionellen mängel bei ludewig und schröter. erwähnenswert auch tim rieder mit seiner ruhe, übersicht und laufleistung. nur die verwarnung gegen ende wegen angeblicher spielverzögerung war überflüssig. schade, das sich die offizielle homepage mit meldungen zum gesundheitszustand von niklas lang so zurückgehalten hat / zurückhält.
danke für die gute analyse.
ps: ausgerechnet “rotes” feuerwerk in der kurve find ich überdenkenswert.

_Flin_

Diesmal gab es wirklich sehr viel Positives.

  1. Niki Lang ist nicht schwer verletzt. Das sah richtig richtig übel aus.
  2. Schöner Offensivfussball in den ersten 15 Minuten. Endlich mal. Gut gespielt, gut angeboten, Spieler mit Blick für den Mitspieler, Chancen herausgespielt und verwertet. Flache, präzise Pässe statt Flanken. Kurz, über 5-10 Meter. Ich red ja seit Wochen davon, dass die Mannschaft das kann. Am Wochenende hat sie es gezeigt. Mehr davon, bitte! Spielfreude und Lust am Fussball spielen, das sieht man gerne. Und gerne auch länger als 15 Minuten.
  3. Zejnullahu muss genannt werden. 2 Assists und 1 Assist-Assist mit dem Pass auf Greilinger vor dem 1:0. Sah einfach aus, aber ich freue mich, wenn wir öfter mal die einfachen Dinge machen. Ich habe mich beklagt, dass er nicht oft sehr gute Spiele hat – vor allem gg stärkere Gegner – in Saarbrücken war er gegen einen starken Gegner einer von denen, die den Unterschied gemacht haben.
  4. Lakenmacher hat auch beigetragen. Endlich wurde er mal richtig eingesetzt, und nicht nur als Target Man für hohe Bälle genutzt, sondern auch als Passempfänger. Den Pass vor dem 2:0 auf Zejnullahu möchte ich mal herausheben, das ist etwas, das Lakenmacher sehr gut kann.
  5. Standards. Kann man üben. Hat offensiv diesmal geklappt. Das ist das zweite Standardtor in 4 Spielen. So eine Quote muss das Ziel sein. Weiter üben! Aus meiner Sicht ein unverzichtbares Element für eine defensivstarke Mannschaft. Was dabei herauskommen kann, sieht man an Saarbrücken. Das erste Tor von denen sah sehr geplant aus, und sehr ausgeguckt.
  6. Mehrere Flüche besiegt. Den Saarbrücken Fluch ohne Sieg. Den Fluch der letzten Viertelstunde. Langs erstes Tor.
  7. Der zweite Anzug sieht anders aus, als alle dachten. Im Gegenzug zu einigen älteren Spielern für die Kaderbreite haben die Jungen ihre Chancen genutzt. Lakenmacher, Ludewig, Glück, lauter starke Leistungen.

Dass Minute 15 bis 80 a fade Gschicht war, geschenkt. Hochzufrieden, verdienter Sieg.