Heute blicken wir mal wieder ganz weit zurück in die Historie der Löwen. Im September 1927 empfingen der SV 1860 München die Gäste vom SV Schwaben Ulm. Und nein: Ich habe bei Sechzig nicht das “T” vergessen. Seit der “reinlichen Scheidung” Anfang des Jahres 1924 waren die Fußballer bis zur Rückkehr zum Mutterverin im März 1934 als SV unterwegs.

Fußball mit Tradition in Ulm

Doch auch in Ulm hat der Fußball durchaus Tradition. Bereits im November 1894 entstand  im Privatturnverein Ulm eine Fußballabteilung. 30 Jahre später gründete sich ein zweiter Fußballverein, der SV Schwaben Ulm. Dieser schaffte den Aufstieg in die regional höchste Spielklasse Deutschlands. Dort durfte sich der SV Schwaben vor mehreren Tausend Zuschauern unter anderem mit dem FC Bayern und dem SV 1860 München messen. Dies war auch damals schon in der noch heute bestehenden Spielstätte möglich – dem Donaustadion. Im Jahr 1930 fusionierten der SV Schwaben und der 1. SV Ulm zum 1. SSV Ulm, aus dem später der SSV Ulm 1846 hervorgehen sollte.

Der SV Schwaben in der Bezirksliga Bayern

In der Saison 1927/28 trafen der SV 1860 und der SV Schwaben Ulm in der Bezirksliga Bayern (Gruppe Südbayern) aufeinander, was insofern interessant ist, alsdass Ulm ja keineswegs im Freistaat Bayern liegt. Dennoch traten die Ulmer in dieser Liga an und duellierten sich mit Jahn Regensburg, Wacker München, dem DSV München, Schwaben Augsburg, den Roten und den Löwen. Am Saisonende belegte die Elf von der Donau abgeschlagen den letzten Platz in der 7er-Liga. 2:22 Punkte und 11:51 Tore sprechen eine deutliche Sprache.

Anders die Löwen, die die Saison hinter dem FC Bayern mit 18:6 Punkten und 35:21 Toren als Zweite abschlossen. In den Derbies gegen die Roten blieb Münchens große Liebe übrigens ungeschlagen (1:1 und 5:4).

SV 1860 deklassiert SV Schwaben Ulm zweimal

Auch gegen den SV 1860 war der SV Schwaben zweimal chancenlos. Am 11.09.1927 sahen 3.000 Zuschauer im Heinrich-Zisch-Stadion an der Grünwalder Straße einen souveränen 5:1-Sieg der Löwen. Schon zur Pause war eine Vorentscheidung gefallen, als 1860 bereits mit 2:0 führte.

Das Rückspiel war sogar eine noch deutlichere Angelegenheit. Vor 2.500 Zuschauern im Donaustadion siegte der SV 1860 mit 6:0.

Die Aufstellung der Löwen

Trainer Max Breunig schickte am 11.09.1927 folgende Elf des SV 1860 gegen den SV Schwaben Ulm aufs Feld.

Baier – Kammerloher, Kling – Grimm, Pledl, Wendl – Stiglbauer, Hornauer, Piehler, Faubel, Gabler

Tore:
1:0 Piehler (6.), 2:0 Gabler (39.), 3:0 Hornauer (56.), 4:0 Stiglbauer (64.), 4:1 Banholzer (84.), 5:1 Hornauer (90.)

Löwen-Torwart Baier hielt zudem in der 88. Minute einen Elfmeter der Ulmer.

Die statistischen Daten wurden dem Löwen Kompendium von Thorsten Ruinys entnommen.

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Joerg

bei der Fusion zum SSV Ulm 1846 stand die TSG Ulm 1846 Pate, Toni Turek war einer der bekanntesten Spieler der TSG, es gibt noch einen ausser Fahrian, den möchte ich hier aber nicht erwähnen