Abgeschlagener Tabellenletzter. Die Oberliga-Saison 1955/56 war sicherlich kein Glanzstück in der Historie der Löwen. Den Tiefpunkt erreichte der TSV 1860 vermutlich heute vor 69 Jahren, als man mit 3:8 in Karlsruhe unter die Räder kam und bereits nach 28 Minuten sechs Gegentreffer hatte schlucken müssen.
KSC als Deutscher Vizemeister
Klar, der KSC war nicht irgendein Gegner in der Liga. Die Badener feierten am Ende der Spielzeit 55/56 die Meisterschaft in der Oberliga Süd und setzten sich auch in der Vorrundengruppe zur Deutschen Meisterschaft gegen Schalke 04, den 1. FC Kaiserslautern und Hannover 96 durch. Erst im Endspiel musste sich der KSC Borussia Dortmund mit 2:4 geschlagen geben.
Ganz anders die Löwen, die in 30 Saisonspielen lediglich acht Siege feiern konnten. 19:41 Punkte, 43:74 Tore – viel Grund zur Freude gab es in Giesing wahrlich nicht.
TSV 1860 kommt in Karlsruhe unter die Räder
Eine ganz besonders bitte Erfahrung machte der TSV 1860 in Karlsruhe. Am 19.02.1956 kamen die Wildparkstadion böse mit 3:8 unter die Räder. Vermutlich hätten die Löwen sogar zweistellig verloren, wenn die Hausherren nicht nach einer halben Stunde einen Gang zurückgeschaltet hätten.
Bereits nach 28 Minuten hatte Torwart Pilz sechsmal hinter sich greifen müssen. Ein Debakel für die Mannschaft von Trainer Dr. Max Schäfer, die dem späteren Deutschen Vizemeister aber immerhin drei Gegentreffer beifügte.
Die Aufstellung der Löwen
Folgendes Team des TSV 1860 erlitt die bittere Pleite in Karlsruhe.
Pilz – Stemmer, Hornauer – Lesjak, Sommer, Gerum – Zausinger, Mondschein, Köbler, Link, Auernhammer
Tore:
1:0 Beck (7.), 2:0 Kunkel (15.), 3:0 Beck (20.), 4:0 Beck (25.), 5:0 Ruppenstein (27.), 6:0 Beck (28.), 6:1 Link (33.), 6:2 Link (57.), 6:3 Zausinger (74.), 7:3 Ruppenstein (86.), 8:3 Kunkel (88.)
Quelle der Daten: Löwen Kompendium von Thorsten Ruinys
Es war halt auch ein scheiß kalter Wintertag, das darf man nicht vergessen!
Historisch gesehen sogar der kälteste Winter in Karlsruhe seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Fast so kalt wie bei Union Berlin 2009.