Ein für die Historie unseres Lieblingsvereins durchaus bedeutender Akteur bestritt heute vor 32 Jahren sein allererstes Spiel im Trikot des TSV 1860 München. Peter Pacult, der die Löwen ein Jahr später zurück in die Bundeslia schießen und in genau dieser Bundesliga dann auch noch eine Weile das Traineramt bekleiden sollte. Als direkter Nachfolger von Trainerlegende Werner Lorant. Das alles ahnte man freilich am 21. Juli 1993 noch nicht. Als die Löwen in einem Testspiel dem griechischen Meister AEK Athen in Vaterstetten mit 1:2 unterlagen.

Zunächst skeptische Löwenfans

Erst am Vormittag dieses Mittwochs war die vorläufige Spielgenehmigung für den 33jährigen gebürtigen Wiener bei Löwenmanager Helmut Schmitz eingetroffen. In der Vorsaison war Pacult mit dem FC Stahl Linz (heute Blau-Weiss Linz) trotz seiner elf Tore sang- und klanglos aus der österreichischen Bundesliga abgestiegen. Seine ganz großen Erfolge als Spieler (2x Meister und 2x Pokalsieger in der Alpenrepublik mit Rapid Wien und dem FC Tirol) lagen zu diesem Zeitpunkt schon drei bis acht Jahre zurück. Viele Löwenfans waren skeptisch, ob Pacult die richtige Ergänzung zum im Sommer 1993 aus Kaiserslautern bzw. von Fortuna Köln nach München transferierten Bernhard Winkler darstellen würde. Sie sollten sich gewaltig täuschen!

Auswechslung nach 72 Minuten

Wobei es danach im allerersten Auftritt von Peter Pacult im Löwentrikot keineswegs aussah. “Pacult muss sich steigern” titelte die BILD-Zeitung am nächsten Tag und die Abendzeitung sah “Pacult ohne Chance”. Tatsächlich hatte der Neuling aus Österreich, der die harte und auf körperliche Fitness ausgerichtete Vorbereitung von Werner Lorant nicht mitgemacht hatte, fünf Tage vor dem Zweitligastart bei Hansa Rostock, große Schwierigkeiten, das Tempo mitzugehen. Nach 72 Minuten musste er das Feld – geplagt von Wadenkrämpfen – verlassen.

Auftaktniederlage in Rostock – 1994 der Aufstieg

“Das ist der Unterschied zwischen Österreich und Deutschland. Hier muss ich viel mehr laufen. Eine wichtige Erfahrung für mich. Aber bis Rostock bin ich fit”, gab er im Anschluss der Partie zu Protokoll. Zwar lief es dann an der Ostsee für Pacult und das Aufsteigerteam aus Giesing auch nicht besonders gut, mit 0:4 kamen die Löwen unter die Räder. Am Saisonende stand aber bekanntlich der sensationelle Durchmarsch in die Bundesliga. Natürlich auch dank Pacults 18 Treffer in 37 Zweitligaspielen.

Harter Test gegen harte Griechen

Die Partie heute vor 32 Jahren vor rund 5.000 Besuchern im Sportpark Vaterstetten war übrigens von großer Härte geprägt. Die Griechen schonten ihren Testgegner nicht und mussten das Spiel nach zwei Platzverweisen (!) mit acht Feldspielern zu Ende spielen. Sie konnten aber ihre Pausenführung von 2:1 über die Zeit retten. Den vorrübergehenden Anschlusstreffer hatte Bernhard Winkler erzielt, der dann im weiteren Saisonverlauf zusammen mit Peter Pacult das kongeniale Sturm-Duo geben sollte.

Seine immer noch vorhandene Verbundenheit mit dem TSV 1860 München bewies Peter Pacult im Mai 2021, als er gegenüber sechzger.de sagte, dass er den Löwen den Aufstieg in die 2. Bundesliga wünsche.

Mit dieser Elf traten die Löwen am 21. Juli 1993 im Test gegen AEK Athen an:
Berg – Schlotterbeck, Schnell, Maurer, Miller – Imhof, Störzenhofecker, Trares (60. Hartig), Ziemer (57. Kneißl) – Winkler, Pacult (72. Gröber)

 

 

 

 

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