Dass in Kriegszeiten überhaupt Fußball gespielt wurde, klingt an sich schon unrealistisch. Tatsächlich fand aber sogar ein Regelspielbetrieb statt, überregional wurde u.a. der Tschammerpokal, also der Vorläufer des heutigen DFB-Pokals, ausgespielt. Diesen gewannen die Löwen bekanntlich im Jahr 1942. Im Herbst 1940 empfing der TSV 1860 den FC Wacker auf dem Weg zur Münchner Stadtmeisterschaft.

Münchner Stadtmeister 1940

Zehn Vereine aus der Landeshauptstadt nahmen an der Liga teil. Viele Partien konnten nicht zuletzt kriegsbedingt gar nicht erst ausgetragen werden. Dennoch durften sich die Löwen nach acht selbst absolvierten Partien als Stadtmeister feiern lassen. Mit sieben Siegen, 14:2 Punkten und 40:9 Toren konnten sie die Konkurrenz hinter sich lassen.

Wobei: Wenn man ganz ehrlich ist, ist das Tabellenbild schon arg verzerrt, da andere Teams teilweise deutlich weniger Spiele absolvieren konnten. So beendete beispielsweise der FC Bayern die Runde mit nur vier Partien und 6:2 Punkten auf Rang 4. Zwischen den Blauen und den Roten platzierten sich der FC Hansa München (7 Spiele, 9:5 Punkte) und der Post-SV München (7 Spiele, 8:6 Punkte).

TSV 1860 schlägt den FC Wacker München

Am 29.09.1940 empfing der TSV 1860 die Blausterne vom FC Wacker vor 2.500 Zuschauern an der Grünwalder Straße. In der Runde zuvor hatten die Löwen den FC Alte Haide auswärts mit 8:0 abgefertigt und gingen als Favorit in die Partie. Dieser Rolle schienen sie auch gerecht zu werden, denn bereits nach gut 20 Minuten stand es 2:0 für die Hausherren. Mit dem schnellen Anschlusstreffer machte es Wacker nochmal spannend, doch einer Stunde stellte der TSV 1860 den alten Vorsprung wieder her. Kurz vor dem Ende verkürzten die Blausterne zwar erneut, doch die Punkte blieben in Giesing.

Löwenstürmer Heinz Krückeberg, der in diesem Spiel zweimal für den TSV 1860 einnetzte, überlebte den Krieg nicht. Er fiel im März 1945 an der Ostfront.

Die Aufstellung der Löwen

Im September 1940 spielte folgende des TSV 1860 gegen den FC Wacker München:

Talew – Schmeiser, Wendl – K. Janda, Bayerer, Graf – Keim, L. Janda, Krückeberg, Fey, Eisele

Tore:
1:0 Krückeberg (20.), 2:0 Eisele (21.), 2:1 Wehmann (25.), 3:1 Krückeberg (61.), 3:2 Bäcker (85.)

Die historischen Daten stammen aus dem großartigen Löwen Kompendium von Thorsten Ruinys.

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