Sponsoren-Akquise ist einer der wichtigsten Punkte an der Grünwalder Straße. Mit den zusätzlichen Erlösen kann bei den Löwen der finanzielle Spielraum erweitert werden. Seit dieser Saison gibt es mit dem Projekt 89+1 auch für Privatleute oder Vereine eine Möglichkeit den TSV 1860 München finanziell zu unterstützen.

TSV 1860 München kooperiert mit 89+1

In erster Linie erhält Ihr Verein finanzielle Unterstützung durch günstige Werbemaßnahmen für Sponsoren” – das verspricht das Projekt 89+1 auf seiner Homepage den Vereinen, die sich für eine Kooperation entscheiden. Der Aufwand ist dabei minimal, die Abwicklung und Organisation wird zu großen Teilen von 89+1 selbst übernommen. Das Angebot kommt vor allem im Amateurfußball gut an. So haben sich bereits einige Regionalligisten wie die Sportfreunde Siegen, der ehemalige Drittligist Viktoria Berlin, der Wuppertaler SV oder der FV Illertissen für die Einrichtung einer Sponsorenwand entschieden. Insgesamt 72 Vereine machen deutschlandweit schon mit. Mit dem TSV 1860 München, der SpVgg Unterhaching und dem FC Ingolstadt sind nun auch die ersten Drittligsten dabei.

Das Konzept ist dabei das folgende: ein Fußballspiel hat bekanntlich 90 Minuten. Ein Unternehmen, ein Verein oder aber auch eine Privatperson können für einen Betrag das Recht an einer Spielminute erwerben. Zum einen werden sie dann auf einer Sponsorenwand präsentiert, zum anderen ist dann vor allem interessant, wann ein Tor in einem Heimspiel für die Löwen fällt. Entspricht die Minute der gewählten Zahl, verliest Stadionsprecher Sebastian Schäch den Namen des Unternehmens, des Vereins oder der Privatperson, die den TSV 1860 München fördern. Auch in den sozialen Medien erfolgt eine entsprechende Nennung. Die erste Spielminute ist für 89+1 reserviert, Minute 88 wird generell nicht vergeben.

Vergleichsweise günstige Möglichkeit Münchens große Liebe zu unterstützen

Dominik Neumann, der die zugehörige Marketingfirma ins Leben gerufen hat, kann auf viele Jahre Erfahrung im Bundesliga-Business zurückgreifen. Beim Vermarkter sportfive war er unter anderem für Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen zuständig. Mit 89+1 hat er nun den Weg in eine eigene Tätigkeit gewagt. Er hebt dabei den positiven Effekt für die Löwen hervor. Der Großteil der Gelder kommt direkt beim TSV 1860 an. Für Unternehmen werden 1.860€ pro Spielminute fällig, Privatpersonen zahlen 860€. Letztere können mit einem Code (auf der Homepage hinterlegt) derzeit die Mehrwertsteuer einsparen. Bis zu 150.000€ können die Löwen mit dem Projekt 89+1 einnehmen.

Der Kontakt zu den Löwen entstand über den neuen Leiter Marketing, Georg Hochedlinger. Neben dem Sponsoring für den TSV 1860 gibt es einen weiteren positiven Aspekt. So gehen pro verkaufter Tafel 10€ an die Kinderkrebshilfe. Auch der Betrag für die nicht vergebene Nummer 88 kommt komplett diesem Zweck zugute.
Dem ein oder anderen dürfte das Ganze nicht unbekannt vorkommen: die Sponsorenwand ist wie auf dem Titelbild zu sehen bereits im Grünwalder Stadion angebracht. Außerdem soll eine weitere am Trainingsgelände folgen. Mit 89+1 bietet sich eine weitere Möglichkeit, die Löwen finanziell zu unterstützen.

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Esperanza

Interessanter fände ich den freigewordenen Ärmel des DFB, den die Clubs jetzt selbst vermarkten dürfen, für die Rückrunde zu verlosen. In etwa so: https://www.mdr.de/sport/fussball_rl/rot-weiss-erfurt-trikotsponsor-verlosung-100.html Wird das richtig aufgezogen, kann es funktionieren, weil der Gegenwert attraktiver ist.

Last edited 6 Monate zuvor by Esperanza
Esperanza

Das mag für Amateurvereine mit geringeren Einsätzen durchaus lukrativ sein. Für Profivereine halte ich das Modell für nicht funktionsfähig.

Benjisson

Es wären wenn es optimal läuft bis zu 150 000 Euro zu verdienen. Was soll da nicht funktionieren?

Alexander Schlegel

Und wem genau kommen die Erlöse zugute: dem e. V. oder der KGaA? Und wenn dem e. V., wovon ich eigentlich ausgehe, dann dem ganzen Verein oder nur der Fußballabteilung? Das ist alles sehr allgemein beschrieben …

Ein weiteres Beispiel für die inzwischen erreichte Realitätsferne bei 1860.

1860ZELL

Eine plakative Behauptung, nur fehlen beweiskräftige Beispiele und Fakten

Herbert

Also hab jetzt mal kurz recherchiert. Bei Ingolstadt machen die Frauen mit, dort gibt es eine Minute ab 119€. Bei Unterhaching bei den Profis gibt es die Minute für 357€. Den Preis von Sechzig für Privatpersonen finde ich persönlich zu hoch. Ich werde das beobachten wie viel Minuten Sechzig zu dem Preis verkaufen kann.

Last edited 6 Monate zuvor by Herbert
Herbert

860€ für eine Spielminute für eine Privatperson? Uff das ist heftig.

tomandcherry

Münchens große Liebe sollte einem das schon wert sein… 😉

Spaß beiseite.

Das Leben für den Normal-/Durchschnittsverdiener wird immer teurer und dann werden Angebote in dieser Größenordnung für Privat-Personen gemacht?!?

Wer soll/will sich das leisten?

Sechzig scheint in beinahe jeder Beziehung “höherklassig unterwegs” zu sein?

Leider hält die sportliche Entwicklung mit den Ticketpreisen etc. nicht Schritt.

Herbert

Man könnte bei einem Tor hald auch selbst einen Sponsor suchen, von dem das Tor dann präsentiert wird. Die Firma 89+1 verlangt bestimmt auch Gebühren. Für Amateurvereine mag dieses Projekt seine Berechtigung haben aber für Proficlubs finde ich das schwierig. Ich finde als Proficlub sollte man auf seine Sponsorentafel bauen und hier versuchen gute Sponsoren an Land zu ziehen. Diese 89+1 Aktion bringt nicht viel mehr als 100.000€ und nimmt Werberaum für die potentielle zahlungskräftige Unternehmen weg. Und immer nur zu versuchen noch mehr Geld von den eigenen Fans zu holen, ist sowieso schwierig.