Der Bundestag änderte wegen der Corona-Krise sogar vorrübergehend das Vereinsrecht (sechzger.de berichtete) – die ARGE des TSV 1860 möchte trotzdem für die anstehenden Vorstandswahlen auf eine Brief- oder Online-Wahl verzichten- das berichtet der Internet-Blog „dieblaue24“:

Die Gründe, die die ARGE-Führung für diesen Schritt anführt, sind einleuchtend und dennoch interessant – so steht in der Sammel-Mail welche die ARGE-Führung verschickte unter anderem:

Nach dessen § 5 wäre es aufgrund des Kontakt- und Versammlungsverbotes in diesem Jahr durchaus möglich, Mitgliederversammlungen von Vereinen, also auch die der ARGE des TSV München von 1860 e.V (…) mittels Briefwahl bzw. in elektronischer Form durchzuführen (…)

Nach dem derzeitigen Stand dürfte die Durchführung einer Mitgliederversammlung in Form einer persönlichen Zusammenkunft aufgrund des Kontakt- und Versammlungsverbots (…) nicht möglich sein.

Es gäbe deshalb die Möglichkeit, die Versammlung mittels Briefwahl oder in elektronischer Form abzuhalten. Wir haben aber Zweifel, dass die technischen Voraussetzungen für eine Wahl in elektronischer Form bei allen unseren Mitgliedern gegeben sind (…) Hinsichtlich der Alternative in Form einer Briefwahl bestehen – zumindest für die diesjährige Mitgliederversammlung – ebenfalls Bedenken. Heuer findet die turnusmäßige Neuwahl der Mitglieder des Vorstandes statt.(…)

Nachdem vermutlich nicht alle Kandidaten, die sich für einen Posten im Vorstand der ARGE zur Wahl stellen, den wahlberechtigten ARGE-Fanclub-Vertretern persönlich bekannt sind, sollte jedem der Kandidaten die Gelegenheit gegeben werden, sich vor der Wahl persönlich vorzustellen. Diese Möglichkeit ist aber nur in einer ordentlichen Mitgliederversammlung gegeben. Nach Rücksprache mit unserem Anwalt und nach dem augenblicklichen Stand der Lage beabsichtigt die Vorstandschaft der ARGE deshalb, die anstehende Mitgliederversammlung erst dann durchzuführen, wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen dies zulassen.“

Dass die ARGE wohl unter Auflösungserscheinungen leidet, ist offensichtlich: Selbst zum 40jährigen Jubiläum kamen trotz einiger hochkarätiger Gäste gerade einmal Vertreter von 62 Fanclubs zusammen (https://bunte-ansichten.de/wie-gross-und-maechtig-ist-die-arge-des-tsv-1860-noch/). Fan-Clubs sind aus der ARGE ausgetreten weil sie mit dem vereinspolitischen Kurs nicht einverstanden sind, auf der Mitgliederversammlung des TSV 1860 wurde darüber abgestimmt, dass die Fan-Club-Betreuung zukünftig beim Verein bzw. der KGaA stattfinden soll – eine große Mehrheit stimmte dafür, wie man hört sträubt sich die ARGE wohl dagegen.

Gerade aus Reihen von der ARGE nahestehenden Personen oder im Kommentarbereich des am Anfang zitierten Blog hört bzw. liest man immer wieder, dass der TSV 1860 doch eine Brief- oder Online-Wahl einführen sollte – etwas, das es im übrigen bei keinem Sportverein in ganz Deutschland gibt. Insofern sind die jetzigen Einlassungen und Argumente gegen eine Online- und Briefwahl zumindest interessant. Mal sehen, wer sich in einem Jahr noch daran erinnnert.

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