Die Saison endet nun auch für die Frauenmannschaft des TSV 1860, leider mit einem bitteren Beigeschmack. Die Mannschaft von Mariano Frate spielte am Samstag gegen die SG Haar/Grasbrunn um den Aufstieg in die Bezirksliga. Ein Unentschieden hätte ausgereicht, um sich die Meisterschaft zu sichern. Leider kam es letztlich anders.
Frauenmannschaft im entscheidenden Spiel
Die Haarer gaben sich zum letzten Spieltag noch einmal richtig Mühe: Schlagerhitparade, Aperol-Spritz-Bar, überteuertes Bier und Gyros. Also jenes Programm, welches man für ein Spitzenspiel im Amateurbereich eben aufruft. Erfreulich ist natürlich, dass hierbei der Münchner Frauenfußball im Fokus stand. Über 1.000 Fans reisten an diesem Nachmittag ins ferne Haar, um beide Teams im Aufstiegskampf zu unterstützen.
Nach den ersten zwanzig Minuten des Spiels wurde aber deutlich: Die SG Haar ist nicht zu unterschätzen. Die Löwinnen spielten klar defensiv, versuchten Angriffe der Haarer zu unterbinden. Folgerichtig hieß das natürlich auch, dass die Offensive der Sechzgerinnen weniger Aufmerksamkeit erhielt.
Nach einem eher bescheidenen Hin und Her nutzten die Gastgeberinnen schließlich einen schwachen Moment der gegnerischen Defensive für sich. Mina Dauwalter, der Löwen-Torhüterin, gelang es nicht, den Ball rechtzeitig zu sichern: Während sie am Boden lag, setzte Serena Klug von der SG Haar zum Schuss an und versenkte den Ball zum ersten Treffer.
Die Defensive erholte sich, sowohl Lena Carrocci als auch Carla Ritz kämpften verbissen und waren oft rechtzeitig zur Stelle. Doch die Haarer nutzen jede Schwachstelle und bewiesen ihr Können: Amelie Rieder legte in der 45. Minute nach, die Haarer gingen verdient mit einer 2:0-Führung in die Pause.
Schwierige zweite Spielphase
Die SG Haar/Grasbrunn hatte der Frauenmannschaft auch im Hinspiel Schwierigkeiten bereitet. Der Sieg gelang bei der verregneten Partie am Sechser nur durch das Traumtor von Lena Carrocci. Sie versenkte damals einen Freistoß aus knapp 50 Metern direkt mit dem Abpfiff im Tor.
Dieses Mal konnten die Löwinnen nicht mit dem gleichen Glück rechnen. Die Haarer waren deutlich besser, auch wenn sie offensiv teils ideenlos wirkten. Um das Spiel herum wurden die Gastgeberinnen übrigens zunehmend lauter. Die heimischen Fans nutzten die Sprechanlage des Stadions, um zum Ende der Partie das Partylied “Pyrotechnik ist kein Verbrechen” anzustimmen. Eine Aktion, die einige Löwenfans an die SpVgg Unterhaching erinnerte, da die Anlage ähnlich laut und das Timing ähnlich schlecht war.
Letztlich machte Haar in der 90. Minute den Deckel drauf: Ein Treffer von Lisa Beiswein, es stand 3:0 für die Gastgeberinnen und die Löwinnen mussten den Traum vom Durchmarsch in dieser Saison aufgeben. Bitter, denn über die Saison hatten die Löwinnen so oft ihr Können gezeigt: Im Kreispokal, im Bezirkspokalfinale und eben auch in der Liga.
Ausblick auf die nächste Saison
Doch wie geht es jetzt weiter für die Mannschaft? Die Frauenfußball-Sparte hat große Ziele: Die momentane Zweite wird zu einer U23, gecoacht von Mariano Frate. Auch eine dritte Mannschaft wird es in der kommenden Saison geben. So bleiben den Löwinnen auch diejenigen Spielerinnen erhalten, die bei der ambitionierten ersten Mannschaft keinen Platz für sich finden.
Es geht also eine unglaublich aufregende und spannende Saison zu Ende. Für die Löwinnen gibt es nächste Saison wieder die Chance, einen Aufstieg zu sichern. Aber jetzt erstmal: durchschnaufen und die Erfolge der Saison feiern!
danke für den gut geschriebenen und erhellenden artikel! schade um die aufstiegschance, andererseits, wenn man jede saison aufsteigt, geht die bodenhaftung verloren. auf ein neues!