Herzlich willkommen zurück aus den Weihnachtsfeiertagen! Wir hoffen, ihr hattet alle schöne Tage und wurdet reichlich beschenkt. Wir starten mit dem heutigen Tage einen Rückblick auf das Jahr 2021, in dem beim TSV 1860 München naturgemäß so einiges geboten war. Den Anfang macht unser Mann in den Pressekonferenzen, der manchmal der sechzger.de-Talkmaster ist und auch sonst natürlich immer wieder Zeit für das Projekt sechzger.de hat. An jedem Spieltag hat er morgens spannende Statistiken und Rückblicke zum aktuellen Gegner des TSV 1860 parat. Christian Jung blickt auf das vergangene Löwen-Jahr zurück.
TSV 1860 – Schalke überstrahlt 2021 alles
Was war dein Highlight des Jahres 2021 rund um den TSV 1860 München?
Gar nicht so einfach…Ich lege mich aber auf das DFB-Pokalspiel gegen Schalke fest. Flutlicht in Giesing, endlich wieder richtige Fußballatmosphäre im Sechzgerstadion, entfesselte Löwen von Beginn an und ein hochverdienter Sieg gegen diesen namhaften Gegner. Eine absolut magische Nacht!
Welches Spiel ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Es war mit vergönnt, in diesem Jahr immerhin 17 Spiele der Löwenprofis (inklusive Test-, Pokal- und Ligaspiele) zu sehen. Irgendwie habe ich die auch fast alle noch im Kopf. Wenn ich mich auf eines festlegen muss, das besonders stark in der Erinnerung verankert ist, dann nenne ich auch hier das Schalke-Spiel. Diesen Abend werden wohl die meisten von uns nie vergessen.
Welcher Spieler ist dein persönlicher „Spieler des Jahres“?
Definitiv Marco Hiller! Passenderweise war er im ersten Spiel dieses Jahres, dem Derby gegen die kleinen Roten der Held, der sprichwörtlich bis auf’s Blut gehen musste, um diesen Sieg zu erringen. Und im Jahresabschluss-Spiel in Würzburg war er ebenfalls der Garant, dass die Löwen – nach schwieriger Anfangsphase – den Weg auf die Siegerstraße gefunden haben. Dazwischen lagen unzählige Paraden. Der Mann hat sich echt großartig entwickelt!
Wir sind zwar nicht die Sportschau, aber in Anlehnung daran: nenne uns dein „Tor des Jahres“!
Ich glaube, diese Antwort habe ich schon im Saisonabschluss-Fragebogen im Sommer gegeben. Und es ist dabei geblieben: Aus ganz persönlichen Gründen das 1:0 beim Auswärtsspiel in Lotte gegen Uerdingen durch Semi Belkahia. Weil ich – als wirklich einziger Münchner Medienvertreter vor Ort – im exakt richtigen Zeitpunkt auf den Auslöser der Kamera gedrückt habe und das Tor für die sechzger.de-Ewigkeit festhalten konnte.
Corona prägt das Fußballjahr entscheidend
Ganz im Gegenteil dazu: was hat dich besonders enttäuscht / wütend gemacht?
Wütend haben mich manchmal tatsächlich die teilweise überhaupt nicht nachvollziehbaren und mitunter planlos wirkenden Maßnahmen der politisch Verantwortlichen wegen der Corona-Pandemie gemacht. Hier Geisterspiele, dort volle Stadien, 2G anstatt einfach konsequent alle Besucher zu testen, … aber über das Thema will eigentlich keiner mehr viel lesen, oder?
Etwas enttäuscht war ich persönlich von der Rückkehr ins Stadion gegen Würzburg am 1. Spieltag dieser Saison. Ich hatte nach eineinhalb Jahren Abstinenz der Zuschauer mit einer total emotionalen Rückkehr gerechnet. Mit Tränen und was weiß ich nicht alles. Irgendwie lief das dann alles – bei mir persönlich – sehr kontrolliert und nüchtern ab. Diesen extrem emotionalen Comeback-Moment bescherte mir dann das Pokalspiel gegen Schalke, als die Münchner Löwen erstmals wieder in der Westkurve waren und sich alles fast wie „früher“ angefühlt hat.
Mit dem Jahreswechsel wird es auch wieder Zeit für die guten Vorsätze, die dann hoffentlich auch umgesetzt werden. Was sollte sich beim TSV 1860 München im Jahr 2022 ändern?
Ich würde mir für das Umfeld, wobei ich da hauptsächlich an die Fans und ihre Aktivitäten in den Sozialen Medien denke, mehr respektvollen Umgang miteinander wünschen. Die Streitkultur ist teilweise unerträglich und verdient häufig nicht mehr diesen Begriff. Im Prinzip machen die beiden Gesellschafter der KGaA (zumindest nach außen) ja schon seit einiger Zeit vor, dass man sich nicht ständig öffentlich beleidigen muss, wenn man unterschiedlicher Ansicht ist. Dass sich da was zum Guten verändert, wäre mein großer Wunsch.
Zum Schluss deine Prognose für den Mai 2022: wo landen die Löwen in der 3.Liga?
Als optimistischer und stets zuversichtlicher Mensch glaube ich, dass wir – mit etwas Glück, wie in den Spielen zuletzt – am Ende noch den zweiten Platz hinter Magdeburg erreichen können. Zugegebenermaßen habe ich das in der vergangenen Saison auch vorhergesagt, weil ich auch da auf die Relegation keine rechte Lust hatte. Aber vielleicht behalte ich ja diesmal Recht. Und wenn nicht? Dann geht das Löwenleben auch weiter.