24 Personen treten auf der Mitgliederversammlung des TSV München von 1860 e.V. an, um sich in den Verwaltungsrat wählen zu lassen. Neun Plätze sind zu vergeben. Durchschnittlich kommt also nur rund jeder dritte Bewerber ins angestrebte Amt. Da wollen die Wählerinnen und Wähler schon überzeugt werden. Wir von sechzger.de möchten den Mitgliederinnen und Mitgliedern des TSV 1860, aber natürlich auch allen anderen interessierten Löwenfans die Möglichkeit geben, die Kandidierenden ein bisschen näher kennen zu lernen. Daher haben wir allen 24 einen standardisierten und einheitlichen Fragebogen mit zehn Fragen zur Bewertung der Arbeit des aktuellen Verwaltungsrats, zu ihren eigenen Plänen für das Gremium und natürlich auch zu den drängendsten Fragen rund um das Aushängeschild des TSV 1860, den Profifußball, zugesendet. Innerhalb einer guten Woche sind insgesamt 20 ausgefüllte Fragebögen zurück gekommen. Eine tolle Zahl, die für das ernsthafte Engagement dieser Kandidaten spricht! Und natürlich auch – so sehen wir das bei aller Bescheidenheit – für die Relevanz unseres kleinen aber feinen Fanportals.
Veröffentlichung in alphabetischer Reihenfolge
Wir werden die erhaltenen Fragebögen ab dem morgigen Dienstag in alphabetischer Reihenfolge der Nachnamen der VR-Kandidaten veröffentlichen. Damit wir das noch bis zur MV in weniger als zwei Wochen schaffen, erscheinen jeweils zwei Fragebögen pro Tag. Einer vormittags um 9.00 Uhr, einer nachmittags um 15.00 Uhr. Viel Lesestoff – aber es lohnt sich!
Von einer Personen kam leider – trotz zweifacher Erinnerung – gar keine Rückmeldung: Athanasios Stimoniaris. Die Beantwortung der Frage, ob diese Nicht-Reaktion einen Rückschluss darauf zulässt, wie ernst der unter dem Spitznamen “Saki” im Löwenumfeld durchaus bekannte Kandidat, unser Medium oder sogar das Gremium des Verwaltungsrats nimmt, überlassen wir unseren Lesern.
Weitere drei Kandidierende leider ohne Fragebogen
Neben Herrn Stimoniaris können wir leider von drei weiteren Personen nichts veröffentlichen.
Anton Dilger teilte uns mit, dass er den Fragebogen “nach reiflicher Überlegung” nicht ausfüllen werde. Unsere Rückfrage nach einer Begründung (die wir natürlich hier veröffentlicht hätten, falls gewünscht) wurde leider negativ beschieden.
Auch Klaus Sochurek verzichtete auf das Ausfüllen des Fragebogens und verwies auf die bekannten Aufgaben des Verwaltungsrats, “die in Ziffer 13 und 11 der Satzung unseres Vereins genau beschrieben” sind.
Franz-Josef Obermeier schließlich beantwortete unsere Nachricht mit der Bitte um Ausfüllen des Fragebogens mit einer wiederum sehr langen Email, in der er teilweise auch auf die im Fragebogen aufgeworfenen Fragen einging. Unsere Rückmeldung, dass wir – aus Gründen der Chancengleichheit für alle Kandidierenden – um wirkliches Ausfüllen des Fragebogen bitten, wurde leider nicht beantwortet. Um alle Beteiligten fair zu behandeln, werden wir von diesem Kandidaten also leider keinen Fragebogen veröffentlichen.
Die übrigen 19 Kandidaten – und die eine Kandidatin – haben die Fragen beantwortet. Dass die – leider muss man sagen – einzige weibliche Bewerberin für den Verwaltungsrat in der Veröffentlichung das Schlusslicht bilden wird, hat natürlich nichts mit ihrem Geschlecht, sondern einzig mit ihrem Nachnamen zu tun. Dies sei hier erwähnt, damit keine falschen Gerüchte aufkommen! Beatrix Zurek versicherte uns gegenüber mit einem Augenzwinkern, dass sie das “schon gewohnt” sei.
sechzger.de Leser dürfen sich freuen!
Unsere Leserinnen und Leser dürfen sich also in den kommenden zehn Tagen auf 20 Beiträge freuen, die eine Vielzahl interessanter Antworten auf die Fragen von sechzger.de an die Kandidierenden für die Wahl zum Verwaltungsrat des TSV 1860 enthalten. Wir wiederum würden uns sehr freuen, wenn unsere Artikel-Serie dazu beiträgt, die Wahlentscheidungen der Mitglieder des TSV 1860 am 16. Juni etwas zu vereinfachen.
Dass Franz-Josef Obermeier nicht den Fragebogen beantwortet, überrascht mich nicht. Dafür hat er an anderer Stelle seine Meinung vertreten.
Schlagzeile über dem Interview mit Obermeier stand: “Bei 1860 muss die Menschlichkeit zurück!”
Es ist nur zu fragen, ob Obermeier in dem Interview Menschlichkeit erkennen lässt?
Alleine schon seine folgende Aussage lässt Zweifel aufkommen, ob er in einem gleichrangigen Gremium gut aufgehoben wäre: “Solange du Störenfriede hast, die im Hintergrund arbeiten und das System verteidigen, wirst du nie Erfolg haben.”
Will Obermeier etwa wie ein Autokrat bestimmen, wer ein Störenfried ist? Und wäre es nicht sinnvoll gewesen, wenn “das System” unter Wildmoser verteidigt worden wäre und auf die Beteiligung an der für 1860 nicht finanzierbaren AA verzichtet worden wäre?
Und er verbreitet das tausendmal verbreitete Märchen: “Die verlieren immer und hauen sich gegenseitig die Köpfe ein. Die haben keine Lust am Erfolg.”
Was hat das mit Menschlichkeit zu tun? “Dass man sich für das Bamboleo feiert, ist bezeichnend. Für die gibt es nur Giesing, Grünwalder Stadion und aus.” “Und ich nenne es jetzt einmal überspitzt, die Manipulateure (im e.V.), sind alle noch im Boot.”
Ein demokratisches Verständnis scheint ihm abzugehen: “Und wenn wir das jetzt nicht auf die Reihe bekommen und Personen reingewählt werden, die den Verein nicht für sich benutzen, sondern dem Verein dienen, haben wir unser Urteil selbst gefällt.” Den vielen ehrenamtlichen Vereinsfunktionären zu unterstellen, sie würden den Verein für sich benutzen, ist für mich an Boshaftigkeit nicht zu übertreffen, da fehlt mit die geforderte Menschlichkeit!
Und hat Obermeier Ahnung von der KGaA: “Er hatte sich vorher und nachher nie eingemischt.” Obermeier meint also, Ismaik haben sich vor und nach 2017 niemals bei der TSV KGaA eingemischt. Nur zwei Gegenbeispiele:
“Warum sollte ein alter Mann wie Schneider am Präsidentenposten festhalten? Die einzige Erklärung ist, dass seine persönlichen Interessen und sein Öffentlichkeitsdrang ihn dort halten”, erklärte der Investor über den 65-Jährigen. (AZ 02.01.2013). Zeigt aktuell nicht eher Ismaik einen ungezügelten Öffentlichkeitsdrang, den er früher Präsident Schneider, ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz, meinte ankreiden zu müssen?
Oder die E-Mail vom 31.01.2013 an Geschäftsführer Gorenzel: „Hi Günther, wie mit Mr. Hasan diskutiert, wenn Köllner geht, gehen Sie auch. Sie müssen den Klub sofort verlassen. Herzlich, Anthony Power.“ Ein klarer Verstoß von Ismaik gegen die 50+1-Regel, denn die Berufung oder Abberufung von Geschäftsführern obliegt dem Stammverein.
Bin ich froh, wenn die MV endlich kommt, egal wie es ausgeht. Es geht mir inzwischen auf die Nerven, dieses Hin und Her, und keiner ist bereit auch nur einen Schritt auf den anderen zuzugehen. Leider ein Spiegelbild dessen was zur Zeit in unserer Gesellschaft allgemein vonstatten geht.
Die Kandidatin heißt Beatrix Zurek 🙂
Da wollte wohl jmand die Zurek mit dem Sochurek verkuppeln 😉