Es geht wieder aufwärts! Die gute Stimmung und bessere Form der Mannschaft sollte möglichst über die Länderspielpause hin konserviert werden. Vor der Pause steht noch die nächste Runde im aktuellen Lieblingsbewerb der Löwen an. Im Toto-Pokal geht es gegen den Fußballclub Memmingen 1907 e.V..

Wo spielen wir da eigentlich?

Memmingen ist eine recht bekannte Stadt und für die Löwen auch kein Neuland. Sowohl Profis als auch Amateure hatten schon des Öfteren mit den Allgäuern zu tun. Die kreisfreie Stadt ist umgeben vom Landkreis Unterallgäu, direkt an der Grenze zu Baden-Württemberg und hat gut 46 000 Einwohner.

Die Ursprünge der Stadt gehen bis in die Römerzeit zurück, auch die Alemannen und Franken spielten ab dem 5. Jhdt., wie im gesamten Allgäu, eine Rolle. Erstmals unter dem heutigen Namen erwähnt wurde sie allerdings im Jahre 1128 und durch die Lage an der Salzstraße nach Lindau gewann der Ort an Bedeutung. Eine Hochzeit erlebte die damalige Reichsstadt in ihrer wechselhaften Geschichte in der Renaissance und gelangte zu Bedeutung und Reichtum. Heute ist das Oberzentrum besonders durch den von vielen Billig-Fluglinien genutzten Flughafen bekannt.

Sportlich kennt man Memmingen besonders für seinen Eishockeyclub den “ECDC Memmingen”, dessen Frauenteam sogar in der Bundesliga antritt und 2023 den Meistertitel feiern konnte. Sehenswürdigkeiten sind die gut erhaltene Altstadt, besonders die St.-Martins-Kirche, sowie zahlreiche Museen. Das Stadttheater wird durch das Landestheater Schwaben bespielt.

Aktuelles – Die Ausgangssituation

Nach dem Abstieg starteten die Memminger gut in die Bayernliga Süd. Im Spitzenspiel gegen die Amateure des TSV kamen sie aber über ein 2:2 Unentschieden nicht hinaus. Nachdem auch gegen Erlbach remisiert wurde und das Allgäu-Duell mit Kottern verloren ging, findet sich der FCM zwischenzeitlich auf Rang 5 wieder. Gegen die Kontrahenten aus dem oberen Tabellenbereich tut man sich sichtlich schwer.

Im Toto-Pokal wurde in der ersten Runde der Bezirksligist Ziemetshausen mit 2:0 besiegt, danach gab es gegen TSV Aindling einen 3:0 Sieg. Zittern mussten die Allgäuer also nicht, so souverän wie die Löwen pflügen sie aber nicht durchs Feld.

Kader & Transfers

Laut fupa.net gab es bei Memmingen doch große Kaderveränderungen, wie es im Abstiegsfall oft vorkommt. Besonders im Angriff scheinen 5 neue Spieler auf. Der Kader scheint auch sehr jung zu sein, kein Spieler ist über 30 Jahre alt. Besonders interessant ist David Spizert, der letztes Jahr für Wertingen die Bezirksliga zerschossen hat und nun nach 8 Spielen bei 3 Toren hält. Auch aus der österreichischen Regionalliga West wurden Verstärkungen geholt. Auf der Abgangsseite findet sich mehr als eine ganze Startelf. Hier gab es viele Abgänge in die Regionalliga, auch das Karriereende von Dominik Stroh-Engel sollte Erwähnung finden. Trainer des FCM ist seit Ende der letzten Saison Matthias Günes, der seine gesamte Trainer- und Spielerkarriere im Allgäu zugebracht hat und auch schon den Lokalrivalen Kottern in der Bayernliga trainiert hat.

Vereinsgeschichte

Zum Start im Jahre 1907 war der FCM eine Abteilung im Memminger Turnverein. Eigenständigkeit erreichten die Fußballer nach einer Ausgliederung im Jahre 1924. Bis zum Ende des Krieges 1945 war man in verschiedensten Ligen erfolgreich, danach verschwand man in der Versenkung. Höhepunkte ereigneten sich erst wieder ab 1970, als man in die Bayernliga aufstieg. Beachtliche 17 Jahre hielt man sich auf der höchsten Ebene Bayerns, ehe man wieder in die Landesliga musste.

Nach zwei Jahren gelang die Rückkehr und man konnte öfter in Richtung Regionalliga schielen. In der Saison 02/03 kam es zu einem kurzen Intermezzo in der Landesliga, seit dem Wiederaufstieg war man immer mindestens in der Bayernliga anzutreffen. Einer der größten Erfolge der jüngeren Vereinsgeschichte gelang dann 2009/10 mit dem erstmaligen Aufstieg in die Regionalliga Süd. Danach waren die Memminger Gründungsmitglied der Regionalliga Bayern, mussten aber 2022 zum ersten Mal absteigen. Seitdem sind die Allgäuer etwas zur Fahrstuhlmannschaft geworden.

Der Verein hat knapp 900 Mitglieder und die Vereinsfarben rot und weiß. Neben der Fußballabteilung wird auch noch Tischtennis angeboten, deren Herren treten in der Bezirksoberliga an. Im Fußball ist Memmingen DFB-Stützpunkt und BFV-Nachwuchsleistungszentrum.

Stadion

Das Spiel findet in der “Arena Memmingen” statt, hier ist diese unsägliche Bezeichnung wenigstens halbwegs gerechtfertigt. Das Stadion besteht an dieser Stelle seit 1929 und ist seit 2006/2007 von einer Laufbahn befreit. Das Fassungsvermögen beträgt 5 000 Zusehende und ist laut Eigenbeschreibung “[eines der] ansprechendsten Amateur-Stadien in Schwaben”. Der Sportplatz ist in ein größeres Sportzentrum eingebettet. Seit dem letzten Jahr gibt es auch einen, vom Verein selbst gebauten, VIP-Bereich, der besonders für Bayernligaverhältnisse außerirdisch wirkt. Das Funktionsgebäude dient als Eventlocation und Business- bzw. VIP-Bereich. Die 240 Karten werden gut angenommen, letztes Jahr 200 Dauerkarten. Alles ist eigentlich auf Profifußball ausgerichtet…

Trivia – Unnützes Wissen

  • Letztes Jahr waren oft bis zu  25% der Zusehenden VIPs.
  • Die Aufstiegsrelegation zur Regionalliga 1996/97 wurde durch einen Flutlichtausfall mit Spielabbruch zu Ungunsten des FCM beeinflusst.
  • Der FC Memmingen ist ewiger Tabellenführer der eingleisigen Bayernliga.
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