Die Löwen sind kaum mehr wieder zu erkennen und schwimmen auf einer Erfolgswelle. Seit langem ist man wieder einmal in den einstelligen Tabellenrängen anzutreffen und auch das Torverhältnis ist mit -5 wieder in erträglichen Gefilden angekommen. So eine Entwicklung hätte sich auch der kommende Gegner gewünscht, dümpelt aber noch immer knapp vor der Abstiegszone herum. Nun verspricht man sich vom zweiten Trainerwechsel in dieser Saison die Rettung vor dem Abstieg. Diese Rettungsmission werden die Löwen hoffentlich stark erschweren, wenn es wieder einmal in die Kurpfalz geht. Es geht in die Quadratestadt zum SV Waldhof Mannheim 07 e.V.!
Aktuelles – die Ausgangssituation
Aktuell steht der Waldhof auf Platz 16 der Tabelle und hat mit 38 Punkten nur einen Zähler Abstand auf Abstiegsrang 17. Interessanterweise ist das Torverhältnis der Mannheimer sehr gut (-1) und auch defensiv ist man mit bisher 38 Gegentoren alles andere als eine Schießbude. Dafür sprechen nur 37 erzielte Treffer eine deutliche Sprache, offensiv ist man damit zusammen mit Haching und Aachen in der Kategorie “höchst ungefährlich” angesiedelt.
Aus den letzten fünf Ligapartien konnten die Barackler acht Punkte holen, was nach einer ordentlichen Bilanz klingt. Nachdem man aber am Dienstag gegen die Bobfahrer verdient mit 0:2 verlor, waren die Tage von Trainer Bernhard Trares beim Waldhof gezählt. Es erwartet den TSV also wie schon unter der Woche eine Mannschaft, die von einem neuen Übungsleiter eingestellt wurde und damit einigermaßen unberechenbar ist. Der neue Mann an der Mannheimer Seitenlinie ist der 35-jährige Dominik Glawogger. Der Österreicher ist nach dem erfahrenen Haudegen Trares der komplette Gegenentwurf. Er wurde schon mit 25 Trainer, hat nie höherklassig gespielt, dafür aber viel Erfahrung als Nachwuchscoach und kommt von Teutonia Ottensen aus der Regionalliga Nord. Aktuell absolviert er nebenbei in Österreich den UEFA-Pro-Lizenz-Lehrgang.
Auch in der Chefetage gab es in Mannheim einige Änderungen. Nachdem die Zusammenarbeit mit dem sportlichen Leiter Anthony Loviso nach dem kommenden Heimspiel endet, hat man sich in diesem Bereich neu aufgestellt. Als Geschäftsführer Sport agiert künftig Gerhard Zuber, während Mathias Schober Sportdirektor wird.
Wintertransfers
Im Winter hat sich der Waldhof auf zwei Positionen verstärkt. Aus der Vereinslosigkeit hat man Arianit Ferati (27) zurückgeholt. Der Mittelfeldmann war schon von 19-21 in Mannheim angestellt. Größte Verstärkung war aber sicherlich ein alter Bekannter aus der Regionalliga. Bis zum Saisonende lieh man Stürmer André Becker (28) aus Bielefeld aus. Der Brasilianer hat in der Rückrunde schon 5 Tore in 11 Spielen erzielt und war auf der Alm nicht wirklich zum Zuge gekommen.
Auf der Abgangsseite wurde zum einen der Vertrag von Verteidiger Jonas Alenas (22) aufgelöst, nachdem der Franzose im Kader keine Rolle mehr gespielt hat. Zum anderen verpflichtete der FC 08 Homburg Außenstürmer Minos Gouras (26) der beim Waldhof ebenfalls keine Berücksichtigung mehr fand. Außerdem verliehen die Bracker Arlind Rexhepi (21) an die Stuttgarter Kickers, da das Mittelfeldtalent noch nicht an seine Form aus Hamburger Zeiten (HSV II) anknüpfen konnte und Spielpraxis benötigt.
Das Stadion
Waldhof Mannheim trägt seine Spiele im “Carl-Benz-Stadion” in der Mannheimer Oststadt aus. Die Arena gehört der Stadt Mannheim und hat eine Kapazität von 24.302 Plätzen und wurde am 25. Februar 1994 eröffnet. Das von Architekt Folker Fiebriger geplante Stadion besteht aus einem U, welches nach Westen geöffnet ist. Auf der alleinstehenden Günter-Sebert-Tribüne (West) finden die Gästefans ihren Platz. Direkt gegenüber auf der Otto-Siffling-Tribüne befindet sich die Heimkurve, welche ungewöhnlicherweise komplett mit Sitzschalen bestückt ist.
Vor dem heutigen Bau stand seit 1926/27 an gleicher Stelle das “Stadion Mannheim” bzw. das alte “Rhein-Neckar-Stadion“. Nutzer war hauptsächlich der VfR Mannheim, welcher 1971 in das neue “Rhein-Neckar-Stadion” direkt neben dem alten Bau umzog, da ein reines Fußballstadion attraktiver erschien. In der Folge wurde dann von einem Umbau des alten Stadions Abstand genommen und die neue Arena errichtet. Der Waldhof trug seine Heimspiel früher am Alsenweg aus, wo sich heute noch immer die Geschäftsstelle und das NLZ befindet. Heute heißt das Stadion “Seppl-Herberger-Stadion am Alsenweg” und dient als Spielort für die Zweitvertretung der Barackler.
Im Carl-Benz-Stadion dürfen pro Jahr immer nur 27 Veranstaltungen stattfinden, um die Anwohner zu schützen. Deshalb kann das Stadion auch immer nur von einem Verein genutzt werden. Etwaige Europacup-Partien wären von dieser Beschränkung ausgenommen. Im allgemeinen gilt die Regelung, dass die Nutzungsberechtigung immer beim hochklassigsten Mannheimer Verein genutzt werden darf.
In den Saisonen 2008/09 und 2019/20 wurden umfassende Modernisierungsmaßnahmen vorgenommen. Erstere waren nötig, da die TSG Hoffenheim die Bundesliga Hinrunde 2008 in Mannheim austrug. So wurden das Stadion mit u.a einer neuen Videowand für die Bundesliga ertüchtigt. Im zweiten Zeitraum wurden z.B. das Flutlicht und die Rasenheizung erneuert. Trotzdem ist das Stadion schon etwas in die Jahre gekommen und es wird immer wieder über einen Neubau und damit verbundenen Umzug des Waldhof nachgedacht. Mäzen Bernd Beetz hatte seine Bereitschaft signalisiert einen solchen Neubau zu finanzieren, was aber von der Stadt Mannheim abgelehnt wurde. Aktuell ist das weitere Vorgehen nicht nicht klar, eine Sanierung des Carl-Benz-Stadions ist für eine weitere Nutzung im Profifußball aber unumgänglich, das besonders die Stromversorgung bei Heimspielen mittlerweile an ihre Grenzen kommt.
Das Hinspiel
Die Hinrundenpartie war längere Zeit der Goldstandard für die beste Saisonleistung zuhause in der aktuellen Spielzeit. Nach einem Fehler von Mannheims Matriciani brachte Julian Guttau die Löwen in der 51. Minute in Führung. Danach dominierte man den Waldhof nach belieben und siegte schlussendlich verdient mit 3:0. Denis und Wolfram sorgten für die weiteren Treffer. In der Schlussphase verhinderte nur der gut aufgelegte Gästekeeper Bartels einen höheren Sieg. Wenn Wetter und Ergebnis am Sonntag ähnlich wie in der Hinrunde ausfallen wird sich niemand beschweren der es mit den Löwen hält.
Der 33. Spieltag im Überblick
Freitag | 19:00 Uhr | SV Wehen Wiesbaden – 1. FC Saarbrücken |
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Samstag | 14:00 Uhr | SpVgg Unterhaching – VfB Stuttgart II |
14:00 Uhr | FC Ingolstadt 04 – Hannover 96 II | |
14:00 Uhr | Rot-Weiss Essen – FC Erzgebirge Aue | |
14:00 Uhr | FC Hansa Rostock- SC Verl 1924 | |
14:00 Uhr | SG Dynamo Dresden – VfL 1899 Osnabrück | |
16:30 Uhr | Aachener TSV Alemannia – SV Sandhausen 1926 | |
Sonntag | 13:30 Uhr | SV Waldhof Mannheim – TSV 1860 München |
16:30 Uhr | BV Borussia Dortmund II – FC Energie Cottbus |
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19:30 Uhr | FC Viktoria Köln 1904 – DSC Arminia Bielefeld |