Als abgeschlagener Tabellenletzter reiste der KFC Uerdingen heute vor 28 Jahren nach München. Die Löwen hingegen standen auf Rang 9 und machten sich berechtigte Hoffnungen auf einen Platz im internationalen Geschäft. Trotz mäßiger Leistung reichten dem TSV 1860 zwei Tore von Olaf Bodden, um den KFC Uerdingen zu besiegen.

Der Tabellenletzte geht in Führung

Nach dem 1:1 in Karlsruhe hatte Werner Lorant auf drei Positionen umgestellt. Olaf Bodden kehrte nach abgesessener Gelbsperre zurück ins Team und auch Nowak und Rydlewicz durften von Beginn an ran. Das alles änderte aber nichts daran, dass die Löwen auf dem Platz enttäuschten. Eine halbe Stunde lang passierte wenig, dann verschoss Horst Heldt einen Elfmeter (33.) und zu allem Überfluss gingen die Gäste in der 38. Minute sogar in Führung, als Erik Meijer einen Strafstoß im von Bernd Meier gehüteten Tor versenkte.

Es sah also nicht gut aus für die Löwen, doch nach der Pause drehte der TSV 1860 die Partie. Nicht, weil man selber so toll spielte, sondern weil sich der spätere Absteiger einige individuelle Aussetzer leistete.

Doppelpacker Bodden besiegt den KFC Uerdingen

Der KFC Uerdingen, der u.a. mit den Ex-Löwen Stefan Passlack und Marek Lesniak sowie dem heutigen Coach der SV Elversberg, Horst Steffen, antrat, musste nach der Pause innerhalb von zehn Minuten zwei Gegentreffer durch Olaf Bodden einstecken. Der Mittelstürmer der des TSV 1860, von dem bis dahin rein gar nichts zu sehen gewesen war, ließ seinen Gegenspieler Uwe Grauer zweimal schlecht aussehen und schon stand es 2:1 (46./54.) für Sechzig.

Direkt nach dem 2:1 musste Daniel Borimirov mit Gelb-Rot vom Platz und bei den Löwen begann das große Zittern. KFC-Trainer Friedhelm Funkel, der später ja auch beim TSV 1860 an der Linien stehen sollte und gerade den 1. FC Kaiserslautern ins Pokalsfinale führte, wechselte offensiv, während sich die Löwen aufs Kontern verlagerten. Es folgte eine halbstündige Abwehrschlacht der Lorant-Elf, am Ende aber stand ein Heimsieg vor 24.100 Zuschauern im Olympiastadion. Überragender Akteur auf Seiten dier Löwen war Libero Bernhard Trares, der fast alle Bälle in die Tiefe ablief.

Die Aufstellung der Löwen

Trainer Werner Lorant setzte am 12.04.1996 auf folgende Elf des TSV 1860:

Meier – Hamann, Trares, Miller – Rydlewicz (46. Cerny), Schwabl, Nowak (78. Kutschera), Jeremies, Heldt – Borimirov, Bodden (61. Greilich)

Tore:
0:1 Meijer (38., Elfmeter), 1:1 Bodden (46.), 2:1 Bodden (54.)

Gelb-Rot:
Borimirov (55., TSV 1860)

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Jan Spargel Eder I.

Ja, wo sind die unzähligen Fans wenn der abgeschlagen Tabellen letzte kommt.

Demut ist angesagt.

P.S. Wie war denn der Zuschauerschnitt in der Bundesliga verglichen zu heute?

Dennis M.

https://www.kicker.at/bundesliga/zuschauer/1995-96/23

1860 war in der Bundesligasaison 95/96 auf Rang 4 in der Zuschauertabelle. Also sehr gut. Vor 30 Jahren war das ein ordentlicher Zuschauerschnitt. Die permanent ausverkauften Stadien wie heutzutage gab’s da noch nicht.

Magic

Naja, des war ein Freitagabendspiel im Schneeregen … für mich ist das Sechzger auch alternativlos … deshalb waren die Bundesligazeiten mit zB Abedi Pele trotzdem oft sehr schön … in höheren Ligen wäre ein 13+4 zu überlegen (nach den Renovierungen, ich weiß …)

United Sixties

Da waren wir auch live dabei und es war eines der überaus spannenden Löwenspiele mit einer sympathisch kämpferischen Lorant-Mannschaft um Miller, Trares, Schwabl, Heldt, Borimirov, Cerny und Liebling Petr Nowak.
nur wo waren die Zehntausenden Sechzgerfans in der Bundesliga im achso tollen Olympiastadion?
Also bitte weiterhin bodenständig bleiben und endlich das Städt. Sechzger-Stadion ligaunabhängig für 21 860 – 24 000 modern umbauen und alles wird gut .
Fussballstimmung pur IN der Stadt auf Giesings Höhen !

Dennis M.

Dann hoffen wir mal, dass es so kommt😉.