Mein Sohn geht seit diesem Schuljahr auf’s Gymnasium und der Aufwand für die Schule ist gegenüber der Grundschule beachtlich gestiegen. Gestern beendeten wir das Lernen gerade so, bevor der Aufbruch ins Stadion angesagt war. Nach dem Spiel hatten er und der TSV 1860 München etwas gemeinsam: Sie hatten ihre Hausaufgaben gemacht.

Das Löwenspiel: Der Fixpunkt des Wochenendes

Ein Samstag mit Heimspiel im Hause Enn stand bis Ende August vollkommen im Zeichen des Stadionbesuchs. Zeit für Frühstück, Hausaufgaben mit dem Sohn, dessen Spielzeit mit den Nachbarskindern und Aufbruch Richtung Grünwalder Stadion waren über Jahre eingespielt wie eine gute Viererkette. Durch das Gymnasium muss mein Sohn nun aber für Schulaufgaben lernen, Englisch-Vokabeln pauken (“What’s your favourite sport?” – “Football”) und Fortsetzungsgeschichten für Deutsch üben. Das hätte gestern fast den zeitlichen Ablauf des heiligen Heimspielsamstags vollkommen aus den Fugen gebracht. Der zeitliche Aufwand ist mit dem der Grundschule in keinster Weise zu vergleichen.

Die Fortsetzungsgeschichte will nicht enden…

Die Englisch-Vokabeln umdribbelt der Jung-Gymnasiast spielend wie einst Icke Häßler die Gegner. Die Quadratzahlen kann er auswendig wie die Rückennummern der Löwenspieler. Was zu lustigen Aufgaben wie “Schröter hoch 2 = 289” führt. Vater und Sohn Enn liegen gut im Zeitplan. Dann kommt die Fortsetzungsgeschichte für Deutsch, die nächste Woche als Schulaufgabe ansteht. Es zeigt sich, dass Enn-Junior ein detailverliebter Krimi-Freak ist, der aus harmlosesten Einleitungen (a la “als ich mit meinen Freund Ben zelten ging…”) komplex-verschachtelte Krimis entwickelt, die sich ganz schön in die Länge ziehen und jede mir bekannte Folge der ???-Kids in den Schatten stellen. Inhaltliches Einschreiten führt zu Fundalmentaldiskussionen, die das ganze Prozedere noch weiter in die Länge ziehen. Rudelbildung am Schreibtisch und der Schiedsrichter (ich) ist nicht mehr Herr des Geschehens. Es gelingt uns dennoch ein last-minute Sieg und wir erreichen die avisierte U-Bahn gerade noch so. Aber immerhin sind die Hausaufgaben gemacht.

Auch 1860 hat die Hausaufgaben gemacht

Im Stadion sahen wir dann einen größtenteils ungefährdeten 2:0 Sieg. Bis auf einen kleinen Durchhänger zwischen 30. und 40. Minute hatten die Löwen das Spiel vollkommen im Griff. Es ist schön zu sehen, wie das defensive Fundament von 1860 immer besser funktioniert. Sozusagen die Englisch-Vokabeln der Mannschaft. In der Offensive bleibt aber immer noch Raum für Verbesserungen. Allerdings fand ich auch dort Eroll Zejnullahu stark verbessert. Er agierte wesentlich beweglicher als in den letzten Spielen, versuchte die Freiräume im Zentrum besser abzudecken und belohnte seine couragierte Leistung mit einem Tor. So kann es weitergehen. Aber bis zur perfekten Offensive müssen die Löwen noch etwas üben. Genau wie mein Sohn zur perfekten Fortsetzungsgeschichte.

 

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Elilfant

Wenn man auf die Tabelle schaut, sieht man vor allem, dass die 5 Mannschaften gegen die wir gewonnen haben, auf den letzten 6 Tabellenplätzen zu finden sind. Also kann auch der Sieg gestern tatsächlich nur als eine erledigte Hausaufgabe bewertet werden.
Gegen Köln kann man dann mal wieder beweisen, ob man Konstanz zeigen kann und ob man auch gegen bessere Gegner gewinnen kann.

Klare Aussage von Dir!
Man wird sehen, möglich ist es aber schon, wenn MJ endlich mal nicht so ängstlich aufstellt.
MJ kennt sein eigenes Team nicht so gut wie man meint.
Hinten abschotten hat noch nie richtig was gebracht, wenn man vorne nicht trifft.
Der Spruch, vorne einfach mehr teffen, als man hinten rein bekommt ist so schlecht nicht.

1860forever

stimme dir zu, gegen Köln kann MJ zeigen, ob sich die Mannschaft tatsächlich weiter entwickelt hat, ob auch gegen Mannschaften aus dem vorderen Drittel einmal eine Führung ins Ziel gebracht wird, denn wenn du die Spiele gegen Ingolstadt und Aue nicht dermassen saublöd herschenkst, dann stehen beide hinter dir