Das bittere 2:2 in Oldenburg ist bei den Löwen abgehakt, der Blick richtet sich nach vorne auf das nächste Auswärtsspiel am Samstag um 14:00 Uhr beim Tabellenschlusslicht der dritten Liga, dem SV Meppen.
In der Löwenrunde vor der Partie forderte Interims-Trainer Günther Gorenzel von seinen Schützlingen, mit der gleichen Überzeugung und der Unterstützung untereinander aufzutreten wie in Oldenburg und an die eigenen Stärken zu glauben.

Trainerlösung weiter offen

Auf die Nachfragen der Pressevertreter zu einer möglichen Trainerlösung äußerte der Sportchef der Löwen sich gewohnt zurückhaltend. “Wir haben sportliche Lösungen vorbereitet und sind in Abstimmung mit den Gesellschaftern, um das Thema zu lösen”, sagte Gorenzel. Es gebe klare Anforderungen an den neuen Trainer und man habe “in den letzten Tagen intensive Gespräche geführt”, sagte der Österreicher weiter.

Gorenzel erwartet ähnliches Spiel wie in Oldenburg

Mit Blick auf das Duell in Meppen erwartet Gorenzel “ein ähnliches Spiel wie in Oldenburg”. Man müsse defensiv kompakt stehen und die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive, zwischen Arbeiten und Spielen finden. Auf die Leistung in Oldenburg in der regulären Spielzeit könne man aufbauen. “Wir haben das Spiel gefühlt über 90 Minuten offensiv und defensiv kontrolliert und die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Es ist viel aufgegangen, das wir geplant haben”, sagte Gorenzel.

Wechselfenster bewusst genutzt

Zudem erklärte der Interims-Coach, warum er seine drei Wechselfenster relativ früh aufgebraucht und nicht schon zur Pause gewechselt habe. “Ich wurde erst beim Rausgehen aus der Kabine informiert, dass Tim (Anm. d. Red.: Rieder) beim nächsten Foul Gelb-Rot sieht. Diese Kommunikation erwarte ich eigentlich beim in die Kabine gehen”, sagte Gorenzel.
Beim ersten Gegentor sehe er keinen individuellen Fehler von Keeper Marco Hiller. “Für die Position, wo der Schuss erfolgt, steht Marco zu hundert Prozent richtig”, nahm Gorenzel seinen Keeper in Schutz und kritisierte die Berichterstattung eines einschlägig dafür bekannten Blogs.

Viele Einzelgespräche gesucht

In der Nachspielzeit habe sein Team “einen Nackenschlag kassiert, der mir so noch nicht passiert ist”, berichtete Gorenzel. Man habe bereits auf der Rückreise erste Gespräche geführt. Zudem stand der Interims-Coach unter der Woche in Kontakt mit Psychologen. “Wir haben mit den Spielern gesprochen, analysieren die Situationen und erinnern die Spieler an ihre Stärken”, sagte Gorenzel. In der Schlussphase habe man den Ball zu oft weggeschlagen, statt ihn in den eigenen Reihen laufen zu lassen und das Spiel zu kontrollieren. “Aber wir sind auf dem richtigen Weg”, erklärte Gorenzel.

Marvin Pourié als Schlüsselspieler bei Meppen

Auf Nachfrage von sechzger.de sieht Gorenzel in Marvin Pourié, der bisher an mehr als der Hälfte der Tore des SV Meppen beteiligt war, einen “Schlüsselspieler”. “Er bringt sehr gute fußballerische Qualitäten mit. Aber ich richte das Team nach den eigenen Möglichkeiten aus, die Basis ist immer die eigene Stärke. Dennoch haben wir bei der Video-Analyse über ihn gesprochen und wie er ins Spiel gebracht wird”, sagte der Österreicher weiter. Im Elf-gegen-Elf wurden diese Szenen beim Mittwochstraining noch ausgiebig trainiert.

Wer ersetzt den gesperrten Steinhart?

Wer für den gelb-gesperrten Philipp Steinhart auflaufen wird ist noch offen. “Wir haben dafür mehrere Optionen, können mit Dreier- oder Viererkette spielen”, erklärte Gorenzel. Man werden die Aufstellung von Meppen abwarten und dann gegebenenfalls taktisch darauf reagieren. “Man kann in einem Fußballspiel nicht alle Einflüsse kontrollieren. Wir müssen mit der gleichen Überzeugung, Energie und Intensität aufs Feld gehen wie in Oldenburg. Wir müssen einfach spielen und an uns glauben. Die Situation ist aktuell schwer, aber wie ich die Mannschaft im Training wahrnehme, ist sie bereit und wird in Meppen noch einmal eine Schippe drauflegen”, versprach der Löwen-Coach.

700 Löwen-Fans reisen nach Meppen

Bleibt zu hoffen, dass am Samstag endlich der Knoten platzt und die Löwen mit einem Dreier wieder Selbstvertrauen tanken können. An der Unterstützung von den Rängen wird es jedenfalls nicht fehlen, über 700 Löwen-Fans werden sich am Wochenende auf den Weg in den Norden der Republik machen.

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andreas de Biasio

aus meiner sicht war das eine ganz schwache pk günther Gorenzel. warum muss das überhaupt einer sagen, ob einer der eigenen Spieler gefärdet ist vom Platz zu fliegen? selbst einmal über Situationen nach zu denken, Entscheidungen selbst zu treffen ist das zu viel verlangt?

KaiKiste1860

“Auf Nachfrage von sechzger.de sieht Gorenzel in Marvin Pourié,…” – hab die PK bislang noch nicht gesehen, gehört… aber Ihr seit wieder vertreten, super, das freut mich! Und dann mal so wie es oben steht, mit einer Frage zum Spiel in Meppen, wie verteidige ich gegen Pourié. So kenne ich sechzger.de Da Gorenzel hatte bestimmt aufgeatmet, dass nicht die tausendste Frage in Sachen Trainer kommt, oder?

Jan Schrader

Puh, die Geschichte mitm Rieder ist aber schon etwas bitter…

Aschlegel

Gut, dass er das noch mal erklärt hat. Das wurde ihm ja auch schnell angekreidet.