Zwei Wochen ist es mittlerweile her, als die Süddeutsche Zeitung die Ergebnisse der Impact-Studie veröffentlichte. Demnach empfiehlt die Untersuchung dem TSV 1860 München einen Stadion-Neubau. Doch in einem Statement widerspricht das Präsidium der Löwen der Darstellung nun – die Interpretation der Studie sei “nicht richtig“.

Präsidium widerspricht Darstellung der SZ zur Impact-Studie

Durch Äußerungen von verschiedenen Protagonisten in der Öffentlichkeit sind die Diskussionen um das Grünwalder Stadion derzeit in vollem Gange. Im sechzger.de Talk Nummer 196, der am gestrigen Montag aufgenommen wurde, wurden die Aussagen von Dieter Reiter, Verena Dietl und Co. genauer unter die Lupe genommen. Heute nun hat sich das Präsidium des TSV München von 1860 e.V. in einem Statement ausführlich zum aktuellen Sachstand geäußert.

Insbesondere ein Artikel in der für gewöhnlich gut informierten Süddeutschen Zeitung hatte die Debatte um einen möglichen Stadion-Neubau angeheizt. Laut der SZ lege die Impact-Studie dem TSV 1860 München aus wirtschaftlichen Gründen nahe, den Bau einer neuen Spielstätte zu forcieren. Dieser Interpretation hat das Präsidium nun deutlich widersprochen.

Inzwischen liegt der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA und den Gesellschaftern eine Impact-Studie vor, die einen analytischen Rahmen für die Diskussion zwischen den Gesellschaftervertretern und mit der Geschäftsführung zum Thema Stadion bietet. In der Presse ist eine verkürzte Darstellung des Inhalts erschienen, die suggeriert, nur ein Neubau auf der grünen Wiese sei eine wirtschaftlich sinnvolle Option. Diese Interpretation ist nicht richtig. Tatsächlich gibt es für alle Varianten ein Für und Wider. Welche Schlüsse aus der Untersuchung zu ziehen sind, darüber wird aktuell klubintern beraten.

HAM soll Planungen zu Stadion-Neubau konkretisieren

Die Ausführungen zeigen auf, dass die Bewertung der sogenannten Impact-Studie, die durch Ex-Geschäftsführer Oliver Mueller beauftragt wurde, intern noch nicht abgeschlossen ist. In Fankreisen zeigte man sich zuletzt ohnehin darüber verwundert, dass die SZ die Inhalte der Untersuchung als erstes veröffentlichte. Die deutliche Klarstellung des Präsidiums lässt die Ergebnisse wieder in einem anderen Licht erscheinen.

Nichtsdestotrotz ist ein Neubau weiterhin denkbar, insbesondere Hasan Ismaik hatte sich zuletzt öffentlich für diese Option stark gemacht. Seitens des Präsidiums wird diese Auffassung als “legitim” eingestuft. Der Mitgesellschafter solle nun seine “konzeptionellen Vorstellungen binnen der kommenden drei Monate […] konkretisieren und mit einem wirtschaftlich tragfähigen Finanzierungskonzept” untermauern. Es scheint nun also wirklich ernsthafte Bewegung in die Stadiondiskussion beim TSV 1860 München zu kommen.

 

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Esperanza

Klar scheint ein Stadion auf der grünen Wiese im Vergleich zunächst eine lukrativere Geschichte zu sein. Aber vermutlich auch nur, wenn man einige Paramter bewusst ausblendet.

Benjisson

HAM ein Synonym für “Wir machen das was wir sagen und das immer”!

Bin so gespannt bis die konzeptionellen Vorstellungen von Hasi & Co. konkretisiert werden und mit einem wirtschaftlich tragfähigen Finanzierungskonzept untermauert wird. Mit Zoo? Mit Parkplatz für Blogger?

Hasi Du Macher….mehr als 80 Mio wird das Grundstück, Stadion, Verkehrsanbindung und Parkhaus garantiert nicht kosten, oder?

dani

bin gespannt auf die nächste studie. alles kann nix muß…

wwrls

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole und ich deswegen in Ungnade falle:
Herr Ismaik hat vor der MV 2024 in einem Video großspurig eine Investition in ein neues Stadion i.H.v. 100 Millionen Euro versprochen.

Davon könnte er sich in Schwabing eine Zweizimmerwohnung kaufen (womit sein Versprechen, sich in München Wohneigentum zu kaufen, erfüllt wäre) – oder eben das Stadion bauen.

Ich wundere mich etwas, warum sich daran niemand erinnert…er selber anscheinend auch nicht mehr.

Wahrscheinlich ist er so mit Immoscout eingespannt, dass er es einfach vergessen hat.

Steffen Lobmeier

Für 100 Millionen kann der Umkreis von 200 km um München kein Stadion bauen.

Benjisson

Er kann das! Er hats gesagt und er liefert immer….

Vorstopper

Weil er den ganzen Pfiffkas schon so oft erzählt hat. Der erzählt doch jedesmal irgendwas von einem Stadion, neuerdings zum Aufstocken für lächerliche 80 Millionen Euro. Mal will er sich ein Haus kaufen, mal was mieten.. ein notorischer Lügner ist der.

Benjisson

Er hat sich ausgebessert und nun macht er es für 80 Mio. Ich vertraue hier seiner Inkompetenz ääähhhh Kompetenz

Kraiburger

Wir haben ihn darauf angesprochen: er wurde auch hier falsch verstanden. Er würde selbst nicht 100 Millionen zur Verfügung stellen, sondern kennt eine Bank, die 1860 mit einem Kredit in dieser Höhe weiterhelfen würde. Sprich: Neuverschuldung.

Stefan Kranzberg

Die Bank würde aus meiner Sicht ganz schön fahrlässig handeln, würde sie den Löwen so ein Darlehen gewähren.

BluePunisher

Durch den Umbau und der vertraglichen Bindung wäre es für jahrzehnte nicht möglich Bundesliga zu spielen. Das wird bewusst verschwiegen durch dieses Präsidium.

Stefan Kranzberg

Falsch, denn das Präsidium stellt auch fest:

Der TSV 1860 München hat ein ganz konkretes und handfestes Interesse an einem zweitligatauglichen Ausbau des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße. Dieses Interesse wurde von uns in allen Gesprächen mit der Stadt München immer wieder kommuniziert. Allerdings muss eine Wandlung des Mietvertrags möglich sein, sollte das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße während der Laufzeit die Mindestanforderungen des zuständigen Verbandes an eine Spielstätte nicht mehr erfüllen.

Ich interpretiere das so, dass man sich seitens des Vereins wünscht, die Gültigkeit des Vertrags sei aufgehoben, falls das Stadion nicht mehr den Anforderungen des Verbandes entspricht – also auch im Falle eines Aufstiegs in die 1. Bundesliga

BluePunisher

Es bedeutet wenn die Mindestanforderung entsprechend des zuständigen Verbandes nicht mehr gegeben sind weil die Anforderungen sich ändern.
Das bedeutet nicht, dass das Stadion auf Bundesliga-Niveau ausgebaut wird.

Bei der 2. Liga ist Schluss das hat die Stadt mehrmals bekräftigt.

Übersetzt: Keine Bundesliga auf Jahrzehnte!

Roloe

Übersetzt: Dann wird man sich etwas einfallen lassen müssen, wenn die erste Liga vor der Tür steht.
Man kann natürlich sagen, nein, ich will das alles nicht, ich will ein erstligataugliches Stadion, sonst nichts. Dann gibts halt nichts. Oder, das ist natürlich am aller wahrscheinlichsten, der Onkel Ismaik baut uns was. Ganz billig, ganz uneigennützig und ganz schnell…

Dennis M.

Die Lizenz zur 1. Liga muss berücksichtigt werden. Da braucht es Lösungen.

Die Treffen zwischen HI und RR hätten schon viel früher stattfinden müssen. 7 Jahre verschenkt…

Benjisson

Wer hat nochmal kein Interesse? Wäre schon interessant

Steffen Lobmeier

Nein, es heißt nicht, dass es aus Bundesliga-Niveau ausgebaut wird. Aber es heißt, dass 1860 dann raus könnte.

Stefan Kranzberg

Ja, das meinte ich.

Stefan Kranzberg

Davon gehe ich auch aus, sollte die Situation wirklich eintreten.

Benjisson

Lies die Studie… da steht was Überraschendes drin wg 1. Liga

_Flin_

Wir spielen SEIT Jahrzehnten nicht in der Bundesliga.

Wäre an der Zeit, mal in der Gegenwart zu leben. Und das Bestmögliche im hier und jetzt anzustreben.

Kraiburger

Vielleicht liest du einfach mal, was das Präsidium schreibt?

1860ZELL

Puni,
schon davon gehört, dass die TSV KGaA ein Wirtschaftsunternehmen ist, dass stark insolvenzgefährdet ist duch Überschuldung und hoher Schulden. Zudem ist die Mannschaft näher der 3. Liga als einem Aufstieg. Jetzt eine teurere Lösung anzustreben, weil vielleicht in Jahrzehnten vielleicht, unter Umständen, eventuell eine Saison in der Bundesliga zubringt.

Es wäre sinnvoller, wenn jetzt nur Maßnahmen getroffen würden, die aktuell wirtschaftliche Vorteile erbringt und nicht darauf setzt, dass das Eintritt, was seit 20 Jahren vergebens versucht wird.

Finden Sie es nicht irrsinnig, wenn ein Verein, der in den letzten 60 Jahren vielleicht einmal ein Viertel der Zeit in der BL zugebracht hat, ein eher realitätsfremdes teures Konzept verfolgt.

BluePunisher

Zwei Mal aufsteigen ist nicht realitätsfremd!

Der Traum lebt! Und dieser könnte sogar innerhalb von 2 Jahren zur Realität werden.

1860ZELL

Im Wolkenkuckungsheim steigt 1860 binnen zwei Jahre in die Bundesliga auf. So ähnlich klagt das auch 2004. Und Ismaik war 2011 auch so euphorisch: “Mit mir steigt 1860 binnen drei Jahre ohne Finanzchaos in die BL auf,” was sich dann als pures Wuschdenken erwies.

Vergessen wird, dass mindestens einer von zwei Aufsteigern nach kurzer Zeit wieder absteigt.

Das Schöne ist, dass man als Fußballfan träumen darf, so wie man nach dem Kauf eines Lottoscheines vom Jackpot träumt. Nur das ist keine Basis für soldide Unternehmensplanung. Und Ismaik träumte auch von goldenen Löffeln, in der Realität hat er 80 % seines Vermögens verzockt.

In die DNA von 1860 ist fest verankert: Abstiege, Schulden, Verluste, Chaos, Größenwahn, Machtkämpfe, Missmanagement, Inkompetenz, Personalquerelen, Betrug, Partikularismus. Das ist keine gesunde Basis für nachhaltige Erfolge. Träumen darf man ja, aber wer will das ändern?

Steffen Lobmeier

Ich wünsche mir von Herzen, dass du recht hast. Das ändert aber nichts dran, dass die KGaA komplett pleite ist und keine Möglichkeit besteht, ein neues Stadion zu bauen.

Kraiburger

Dann bau halt endlich ein Stadion für die erste Liga. Es hält dich doch niemand ab. Sechzig hat dafür aktuell jedenfalls kein Geld!

BluePunisher

100 Mio. für 3000 Plätze mehr, auf Kosten der Steuerzahler und das in einem Gebiet wo bezahlbare Wohnraum dringend benötigt wird. Das ist aber in Ordnung?

Stefan Kranzberg

Dass da dann plötzlich der Steuerzahler als Argument gegen den Ausbau vorgeschoben wird, halte ich ehrlich gesagt für ziemlich hinterfotzig.

Wo ist denn der Aufschrei gegen die deutlich teurere Sanierung des Olympiastadions, das seltener genutzt wird? Wo die Empörung beim Gasteig?

Benjisson

Als ob dich jemals Wohnraum in München interessiert hat. Dein dagegen Arbeiten ist durchschaubar.

Kraiburger

Du meinst, für den Steuerzahler wird es günstiger, wenn statt dem Sechzgerstadion in Giesing eine andere Fläche am Stadtrand der Wohnbebauung entzogen wird?

Panthera-Leo

Du solltest Dich der Realität stellen und weniger Pillen einwerfen.

BluePunisher

Tue ich, in der Realität ist der Umbau für 100 Millionen absoluter Schwachsinn.

Benjisson

Alles ausser ein Umbau für 100 Millionen ist absoluter Schwachsinn. Wird nicht umgebaut gehts mit 60 dauerhaft nicht weiter. DAS ist Realität! Neubau? Ist fern aller Realität.

Kraiburger

Für 100 Millionen kriegst du nirgendwo ein Deutschland ein zweitligataugliches Stadion incl Grundstück und Infrastruktur.

Aber wie gesagt: Ihr habt 3 Monate Zeit um ein Neubaukonzept vorzulegen. Die letzten 7 Jahre habt ihr bereits verschlafen! An deiner stelle würde ich die Zeit nutzen und aktiv werden, anstatt im Internet Phrasen zu dresden!

Bergloewe

“Der Mitgesellschafter solle nun seine “konzeptionellen Vorstellungen binnen der kommenden drei Monate […] konkretisieren und mit einem wirtschaftlich tragfähigen Finanzierungskonzept” untermauern.”
-> das alles hätte doch längst passieren können bzw. sollen!