Das Präsidium des TSV München von 1860 e.V. hat sich in einem Statement ausführlich zum Grünwalder Stadion und den aktuellen Diskussionen geäußert. Darin spricht es über die Gründe der jahrelangen Verzögerung, die von Oliver Mueller beauftragte Impact-Studie sowie eine kostengünstigere Alternative.
Corona-Pandemie und Krieg als Gründe für Verzögerungen
Am heutigen Dienstag hat sich das Präsidium des TSV München von 1860 e.V. nach längerer Zeit wieder einmal öffentlich zu Wort gemeldet und nimmt in einem ausführlichen Schreiben Stellung zu den aktuellen Diskussionen rund um das Grünwalder Stadion. Zuletzt hatte sich die Stadtspitze in Person von Dieter Reiter und Verena Dietl ebenfalls zu den möglichen Umbauplänen in Giesing geäußert.
Zunächst wird in den Ausführungen des Präsidiums auf die Verzögerungen eingegangen. Seit der Veröffentlichung einer ausführlichen Studie im Jahr 2019 ist kaum etwas vorangegangen. Gründe hierfür seien zum einen in der Covid 19-Pandemie sowie dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu sehen. Infolgedessen seien nicht nur die Baukosten explodiert, die Stadt München habe zudem deutlich weniger Geld zur Verfügung und müsse große Maßnahmen gründlich überdenken. Dennoch freue man sich, “dass die seit 2019 geplante bauliche Ertüchtigung des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße weiterhin auf der Agenda steht und 2025 eine Entscheidung über Art und Umfang getroffen werden soll“.
Konkreter eigener Planungsvorschlag: TSV 1860 bleibt in Stadiondiskussion nicht untätig
Grundsätzlich betont das Präsidium im heute veröffentlichten Statement, dass die Löwen “ein ganz konkretes und handfestes Interesse an einem zweitligatauglichen Ausbau des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße” hätten. Hierfür habe man der Stadt München im vergangenen Sommer zudem eigene Planungen vorgelegt. Mit diesem Vorschlag ist ein zweitligatauglicher Umbau des Grünwalder Stadions deutlich kostengünstiger realisierbar. Zudem wird auf die von Oliver Mueller beauftragte Impact-Studie eingegangen. Die bislang bekannte Interpretation der Süddeutschen Zeitung, die den Löwen einen Neubau nahelegt, sei aus Sicht des Präsidiums “nicht richtig“.
Das Statement vom Präsidium zum Grünwalder Stadion im Wortlaut
Verehrte Mitglieder, liebe Löwinnen und Löwen,
in der vergangenen Woche haben verschiedene Medieninterviews zur Thematik eines zukünftigen Ausbaus des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße für Wirbel gesorgt. Nachfolgend möchten wir aus Sicht des Präsidiums des TSV München von 1860 e. V. den aktuellen Sachstand darstellen.
Vorweg sei festgehalten: Der TSV 1860 München hat ein ganz konkretes und handfestes Interesse an einem zweitligatauglichen Ausbau des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße. Dieses Interesse wurde von uns in allen Gesprächen mit der Stadt München immer wieder kommuniziert. Allerdings muss eine Wandlung des Mietvertrags möglich sein, sollte das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße während der Laufzeit die Mindestanforderungen des zuständigen Verbandes an eine Spielstätte nicht mehr erfüllen.
Im Jahr 2018 wurde das Büro AS+P Albert Speer und Partner von der Landeshauptstadt München beauftragt, eine Machbarkeitsstudie für den Ausbau des Grünwalder Stadions zu erstellen. Das Ergebnis der Studie lag 2019 vor und im Anschluss sollten die weiteren Erfolgsaussichten in einem behördlichen Genehmigungsverfahren geprüft werden. Ein positiver Vorbescheid des Referats für Stadtplanung und Bauordnung, Lokalbaukommission wurde schließlich im August 2020 erteilt. Der Sportausschuss des Stadtrats hat im Dezember 2020 darüber beraten. Das Referat für Bildung und Sport sollte sodann im nächsten Schritt eine Beschlussvorlage für die verschiedene Ausbauvarianten als Entscheidungsgrundlage einbringen. Dies ist nicht mehr erfolgt. Zwischen 2021 und 2023 gerieten die weiteren Planungen ins Stocken.
Ursächlich dafür war nach unserer Überzeugung das Auftreten der COVID-19-Pandemie in Deutschland. Das öffentliche Leben kam zum Erliegen. Die Kommunen standen vor bis dahin nie gekannten Herausforderungen und die Stadt München hatte andere Sorgen, als den Umbau des Grünwalder Stadions voranzutreiben. Zumal ohnehin lange Zeit keine oder nur wenige Zuschauer zu den Spielen im Stadion zugelassen waren. Nicht zwingend notwendige öffentliche Bauvorhaben wurden zurückgestellt.
Als sich die pandemiebedingten Einschränkungen und Versorgungsengpässe zu entspannen begannen, kam es im Februar 2022 zur russischen Invasion in der Ukraine. Der Krieg führte zu einem massiven Anstieg der Preise für Energierohstoffe. In der Folge stiegen nicht nur die Baukosten in schwindelerregende Höhen. Die Einnahmen der Stadt München sanken, während zugleich die Ausgaben mehr wurden. Erhebliche Sparmaßnahmen im städtischen Haushalt waren und sind die Folge. Unter diesen Bedingungen hatte der Ausbau des Grünwalder Stadions weiterhin keine Priorität. Das sind die objektiven Gründe, warum in den Jahren 2021–2023 in der Frage „Ausbau des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße“ sich nicht mehr viel bewegt hat.
In der Stadtpolitik wird darum gerungen, was angesichts der finanziell angespannten Haushaltslage an Infrastruktur notwendig ist, was möglich ist und was einfach nicht mehr geht. Als Verein sind wir der Stadt München dankbar, dass die seit 2019 geplante bauliche Ertüchtigung des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße weiterhin auf der Agenda steht und 2025 eine Entscheidung über Art und Umfang getroffen werden soll.
Der TSV 1860 München hat keineswegs die Hände in den Schoß gelegt und auf die Stadt München gewartet, sondern sich als Hauptmieter aktiv in den gesamten Prozess eingebracht und zuletzt im Sommer 2024 einen konkreten eigenen Planungsvorschlag unterbreitet, wie ein zweitligatauglicher Umbau mit deutlich geringeren finanziellen Mitteln als bisher angenommen realisiert werden könnte. Mehr können wir als Klub nicht tun. Der TSV 1860 München ist nicht Eigentümer. Die Stadt mit ihrer Planungsbehörde ist am Zug.
Nach unserem aktuellen Kenntnisstand prüft die Stadtverwaltung mit Unterstützung eines von ihr beauftragten Planungsbüros aktuell mögliche Ausbauvarianten und will die Ergebnisse nach Abschluss der Arbeiten den Mietern vorstellen. Sobald dies erfolgt ist und die wirtschaftlichen Verwertungsmöglichkeiten sowie der Mietzins bekannt sind, kann sich der TSV 1860 München nach Prüfung der Bedingungen für einen definierten Zeitraum X vertraglich binden. Wichtig zu verstehen ist: das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße muss für die Zukunft ohnehin baulich ertüchtigt werden. Dieser Schritt ist unausweichlich und wird geschehen. Offen ist nur die Frage, ob es im Zuge dessen zu einer zweitligatauglichen Sanierung kommen wird.
Inzwischen liegt der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA und den Gesellschaftern eine Impact-Studie vor, die einen analytischen Rahmen für die Diskussion zwischen den Gesellschaftervertretern und mit der Geschäftsführung zum Thema Stadion bietet. In der Presse ist eine verkürzte Darstellung des Inhalts erschienen, die suggeriert, nur ein Neubau auf der grünen Wiese sei eine wirtschaftlich sinnvolle Option. Diese Interpretation ist nicht richtig. Tatsächlich gibt es für alle Varianten ein Für und Wider. Welche Schlüsse aus der Untersuchung zu ziehen sind, darüber wird aktuell klubintern beraten.
Unser Mitgesellschafter hat öffentlich sein Interesse an einem Stadionneubau in München oder im Umland bekundet. Das ist legitim und muss in die Diskussion einfließen können. Wir bitten die Vertreter von HAM International, ihre konzeptionellen Vorstellungen binnen der kommenden drei Monate zu konkretisieren und mit einem wirtschaftlich tragfähigen Finanzierungskonzept für das neue Stadion und die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA zu unterlegen.
München, den 3. Februar 2025
Präsidium des TSV München von 1860 e. V.
Robert Reisinger, Karl-Christian Bay, Norbert Steppe
Das sind die Fakten. Alles andere ist reine Fantasie und Spekulation.
Wenn das Olympiastadion fertig saniert ist, haben wir ein Ausweichstadion. Ab dann kann mit der Renovierung des Sechzgerstadions begonnen werden.
Also nur zur Info: Die Sanierung des Zeltdachs des Olympiastadions dauert bis 2029.
https://search.app/qr2oEuWQNQeRjoR87
Für mich soweit seriös und nachvollziehbar. HAM muss jetzt zur Sache kommen.
Stimme dir zu. Hoffe wirklich HI lässt nun auch mal seinen Wortten Taten sprechen.
So hätte man 4 Konzepte die man der Stadt vorlegen und drüber diskutieren kann
1) Grundsanierung
2) Sanierung inklusive 2. Ligatauglichkeit
3) Ich nenne es mal 25 Mio Plan
4) Neubau.
Da sollte es ja möglich sein sich auf etwas zu einigen
Also wenn man wirklich wirklich realistisch ist dann gibts Punkt 4 nicht. Nicht mal annähernd. Da spricht so unglaublich viel dagegen:
Alles gute Punkte die du aufzählst.
Aber dadurch, dass hier endlich Bewegung in das Thema kommt ist es gut alle möglichen/theoretischen Punkte einzubeziehen.
Klar, ich selber denke auch ein Neubau wird nahezu unmöglich aber sollte es wirklich einen fundierten Plan seitens HAM geben dann kann und sollte man diesen wie vom Präsidium mitgeteilt mit in die Diskussion bringen.
HI soll seinen Worten taten folgen lassen und etwas ausarbeiten. Allein schon um sein Bild nicht weiter ins negative zu rücken.
Fakt ist, es muss sich nun intensivst mit dem Thema befasst werden und das scheint nun bei jedem angekommen zu sein. Sicher können wir uns auf jeden Fall in der Hinsicht sein, dass wir bis zur Jahresmitte eine Entscheidung haben.
Danke für das Statement und das Lebenszeichen aus dem Präsidium ….
Super mit der gesetzten Frist, irgendwann muss die Stadt ja auch mal wissen, woran sie ist.
Ich oracle das der Neubau im Sande verläuft, wenn Herr Ismaik konkret werden muss. So ein Neubau ist einfach eine Nummer zu groß für ihn. Ausser flotte Sprüche kommt da nix, wie in der Vergangenheit auch.
Hasan mit seinem Stadionwunsch eine Frist zu setzen, ist auch sehr elegant. Bin sehr gespannt, ob er bis zum 04.05. dann mal was geliefert haben wird.
Welches Jahr?
Die Planungen werden großartig sein, davon dürfen wir ausgehen!
Einzig die finanzierende Bank ist Hasans Geheimnis, ebenso Hasans Geheimnis wie die KGaA in Liga 4,3,2 in der Lage sein soll Zins, Tilgung und Betrieb für ein Stadion zu bezahlen, dass in der angestrebten Dimension sicher nicht unter 125 Mio € zu haben sein wird.
Damit die Rechnung aufgeht, braucht es schon ein sehr großes Parkhaus….
Gut und sachlich zusammengefasst. Nur diese weitere 3 – Monatsfrist an HAM zum Thema Neubau-Finanzierungskonzept erscheint mir nach den Treffen beider Gesellschafter im Januar fragwürdig. Vom fehlenden Baugrund mal ganz abgesehen.
Sechzig mit Profifussball außerhalb der Stadtgrenze ist abzulehnen!
Du musst jetzt endlich mal ausloten und umsetzen, wo man wie 2. und 1. Bundesliga spielen kann. Der Verein braucht eine Zukunft und Perspektive. Das ist das Thema Stadion.
Dann brauchst du aber auch im sportlichen und wirtschaftlichen Rahmen Leute, die kompetent sind und sukzessive was voranbringen. Da dürfen dann halt keine Muellers, Jacobaccis und Giannikis’ rumturnen. Solche Fehler dürfen nicht permanent passieren.
Der Werner ist rein von seinen Spielerverpflichtungen bisher nicht verkehrt. Im Sommer wird er sich messen lassen müssen, was wir da für einen Kader stehen haben. Mit Glöckner kannst du evtl was aufbauen. Das ist jetzt keine miese Option.
Also: Sukzessive Lösungen schaffen jetzt.
Oder mit den Worten des Präsidenten aus einem Interview von 2021: “Spielen die Münchner Philharmoniker in Allershausen? Ist das Münchner Volkstheater in ein Gewerbegebiet nach Unterhaching gezogen? Der TSV 1860 München gehört, wie sein Name schon sagt, nach München und nirgendwohin sonst. Im Idealfall nach Giesing. Ich sage immer wieder: Eine unbedachte Versetzung in die Peripherie würde das Herz und die Seele dieses Klubs zerstören.”