Fünf Spieler und der Coach: Gelbe Karten für 1860

Fünf Spieler im aktuellen Kader des TSV 1860 haben in dieser Saison schon sechs oder mehr gelbe Karten gesehen: Belkahia (10), Steinhart (9), Salger und Neudecker (je 7) und Stefan Lex (6). Ihr Übungsleiter steht diesen Gelbsündern in wenig nach: Nachdem Michael Köllner beim Heimspiel gegen Osnabrück Mitte April die Partie von unter dem Dach der Haupttribüne verfolgen musste, weil er in Freiburg zum vierten Mal verwarnt worden war, erhielt er beim Heimspiel gegen Havelse direkt zum fünften Mal den gelben Karton vor die Nase gehalten. Allerdings konnte man im Sechzgerstadion gestern Nachmittag den Eindruck gewinnen, dass die Aufregung, die der Verwarnung für Köllner vorausging, der Löwentruppe den vielleicht letzten nötigen Impuls gab, das ersehnte 2:0 zu erzielen. Genau in diese Richtung zielte die Frage von sechzger.de in der LÖWENRUNDE nach dem Spiel ab. Köllner bestätigte den Eindruck und ergänzte eine ihm wichtige Feststellung:

Auch, ja. (…)
Das hat jetzt nichts damit zu tun, dass der grundsätzlich schlecht gepfiffen hat, aber die Gefahr ist immer bei solchen Spielen, dass am Ende der Schiedsrichter meint, wir spielen hier ein Freundschaftsspiel. Havelse abgestiegen, wir sind Vierter, können eh nicht mehr aufsteigen. Dann pfeif’ ich da so locker das Spielchen runter. Und dann passieren trotzdem irgendwelche Dinge. (…) Ich habe das mehrfach dem Linienrichter gesagt: ‘Das ist kein Freundschaftsspiel. Ihr braucht’s jetzt nicht denken, dass ihr ohne Karte auskommt.’ (…)

Strittige Szene um Stefan Lex im Strafraum

Dass er dann selbst der einzige Protagonist des Treffens auf Giesings Höhen werden sollte, der eine Gelbe Karte bekam, war gewiss nicht die Köllner’sche Intention. In der besagten Szene war Stefan Lex im Strafraum nach einem Zuspiel von Neudecker im Zweikampf mit Fynn Arkenberg zu Fall gekommen und das Publikum forderte lautstark einen Elfmeter. Schiedsrichter Christian Ballweg aus Mannheim entschied jedoch auf Stürmerfoul und zog sich damit auch den Unmut des Löwendompteurs zu. Letztlich machte sich der Unparteiische auf den Weg über das halbe Feld, um Köllner die Gelbe Karte unter die Nase zu halten. Keine Minute nach dieser Szene hatte Marcel Bär zunächst seine Doppelchance auf das erlösende 2:0, das er dann im nächsten Löwenangriff besorgte.
Die Verwarnung für Michael Köllner blieb, wie erwähnt, die einzige Gelbe Karte des Spiels, was die These des Trainers von oben zu einem gewissen Grad untermauert. Allerdings war die Partie insgesamt ein sehr faires Duell.

Zahlen Trainer in die Mannschaftskasse?

Ob diese erneute Karte für Michael Köllner intern negative Konsequenzen nach sich zieht, ist aktuell nicht bekannt. Allerdings äußerte der Oberpfälzer – mit einem Schmunzeln im Gesicht – in der Pressekonferenz schon einen Verdacht:

Philipp Steinhart freut sich wahrscheinlich, weil er irgendwann auch mal zum Trainer kommt und sagt: ‘Jetzt musst mal den Geldbeutel aufmachen – ob du willst oder nicht – und ein paar Euro rausrücken.’

Der Trainer zahlt für eine Gelbe Karte in die Mannschaftskasse. Schöne Vorstellung!

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