Nach dem 6:0-Auswärtssieg in Duisburg empfing der TSV 1860 München den TSV Havelse. Gegen die bereits abgestiegenen Niedersachsen war ein Sieg für die Löwen Pflicht, um im Rennen um Platz 4 vor den Osnabrückern zu bleiben. 1860 löste die Aufgabe mit gewissen Anlaufschwierigkeiten und besiegte Havelse 3:0.

Löwen tun sich schwer gegen tiefstehende Gegner

Michi Köllner schickte die selbe Startelf wie in Duisburg ins Rennen. Leandro Morgalla wurde also rechtzeitig wieder fit und der wieder genesene Richy Neudecker musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. Das Spiel entwickelte sich schnell wie man das erwarten konnte. Die Havelser überließen den Löwen weitgehend den Ball und stellten sich mit teilweise sechs Mann auf einer Linie hinten rein. Dabei versuchten sie, über weite Bälle nach vorne Umschaltmöglichkeiten zu erzielen, was ihnen in Durchgang eins auch teilweise gelang. Die erste Großchance im Spiel hatte vielleicht-bald-Löwe Fynn Lakenmacher, der in der 23. Minute den Pfosten traf. Von 1860 war bis dahin kaum etwas Zwingendes zu sehen, obwohl die Löwen deutliche Überlegenheit im Spielaufbau hatten. Allerdings fehlten die zündenden Ideen vor dem Strafraum der Niedersachsen und die Offensivbemühungen der Löwen endeten meist in ungenauen Fernschüssen.

Interessante Phase vor der Pause

Die bis dato sehenswerteste Phase des Spiels bekamen die 15.000 Zuschauer im ausverkauften Sechzgerstadion vor der Pause zu sehen. Zunächst konnte Havelse über Lakenmacher kontern, dessen Schuss geriet aber zu schwach, um Hiller in Bedrängnis zu bringen (33. Minute). Dann drang Froese in der 40. Minute in den Löwen-Strafraum ein und setzte den Ball aus spitzen Winkel am Tor von Hiller vorbei. Das war der Wachmacher für den TSV 1860 München. Eine Minute später wurde ein Fernschuss von Bär aus ca. 18 Metern noch abgefälscht und strich um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (41. Minute). Direkt vor der Pause hatte Lex das 1:0 auf dem Fuß. Quindt konnte einen Weitschuss nur abklatschen, den Abpraller drosch Lex vollkommen überhastet Richtung Anzeigetafel anstatt ihn im Netz der Havelser zu versenken. So ging es mit 0:0 in die Kabinen.

Dosenöffner Belkahia

Einige weiß-blaue Supporter im Stadion befürchteten schon ein nervenaufreibendes Geduldsspiel bis zum Ende. Doch Semi Belkahia erlöste die Löwenfans in der 51. Minute. Er köpfte eine Ecke von Lex in der 51. Minute ins lange Eck und brachte den Münchner TSV verdient mit 1:0 in Führung. Jetzt waren die Löwen am Drücker und Havelse konnte nicht mehr wirklich dagegen halten. Dennoch taten sich die Löwen schwer, das zweite Tor nachzulegen und auf Giesings Höhen für kollektive Erleichterung zu sorgen. In der 81. Minute war es dann soweit und Marcel Bär höchstpersönlich sorgte für das 2:0. In der 81. Minute setzte er einen Flachschuss nach einem Gewühl im Strafraum der Gäste hart und platziert ins lange Eck. So war der Bann endgültig gebrochen und Bär konnte in der 89. Minute nach schöner Einzelaktion auf 3:0 stellen. Dieses Tor wollte der Löwenstürmer unbedingt, denn dadurch führt er nun alleinig die Torjägerliste an.

Die Löwen weiter im Rennen

Da Kaiserslautern zeitgleich mit 0:3 gegen Borussia Dortmund II verlor, sind die Löwen sogar weiter im Aufstiegsrennen. Platz 3 ist rechnerisch noch möglich, allerdings reicht Kaiserslautern dazu kommendes Wochenende bei Viktoria Köln bereits ein Punkt. Aber den roten Teufeln scheint ganz schön die Muffe zu gehen… Im Rennen um die DFB-Pokalqualifikation liegt 1860 durch das 3:0 gegegen Havelse nun in der Pole Position. Hauptkonkurrent Osnabrück verlor beim SC Freiburg II mit 4:1. In der Tabelle haben die Löwen nun drei Punkte und sieben Tore Vorsprung vorm VfL.

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Aschlegel

In der Tat eine schwere Geburt. Nach der 1. Halbzeit hatte ich ja schon wieder meine Befürchtungen, dass das daneben geht. Es hatte sogar fast den Anschein als ob es für Havelse um viel mehr ging als bei uns. Zum Glück erlöste Belkahia das Ganze. Es war zwar auch danach noch nicht alles gut, aber man merkte der Mannschaft schon an, dass sich einiges löste.

Übrigens halte ich von den Aufstiegsspekulationen wenig. Klar, ich kann auch die Tabelle lesen, aber ich habe auch das Spiel von Magdeburg in Braunschweig angeschaut. Und die haben, trotz Niederlage und dem immensen Kampfeswillen der Braunschweiger, ihren Gegner teilweise ziemlich hergespielt. Die nehmen die letzten Spiele absolut ernst und Braunschweig hat nur mit viel Glück und dank eines Schiedsrichters gewonnen, der seine Entscheidungen im Zweifelsfall wohl auswürfelt. Platz 4 halte ich auch für machbar, wobei auch das letzte Heimspiel gegen Dortmund erst mal gewonnen werden muss, aber für einen 3. Platz fehlt mir irgendwie die Phantasie derzeit.

Aschlegel

Was Viele auch übersehen, die schon wieder vom ganz großen Coup träumen: Nicht nur Osnabrück hat noch Chancen auf den 4. Platz, sondern auch Waldhof, die ja erst heute spielen und bei einem Sieg bis auf 2 Punkte an uns heranrücken. Das ist schon wieder so eine typische Konstellation für unser Lager, wo alles in 90 Minuten von Himmelhochjauchzen in das tiefste Jammertal abstürzen kann. Ich wills ja nicht verschreien, aber die Gefahr besteht …