Nachdem in Teil eins Tor und Abwehr und in Teil zwei das Mittelfeldzentrum im Fokus lagen, blicken wir heute auf die Flügel und auf den Sturm. Auch im dritten Teil werde ich nicht jeden einzelnen Spieler unter die Lupe nehmen.
Die Leistungsauswertung 23/24 geht mit diesem letzten Teil nun zu Ende. Auf den Flügelpositionen war vor allem auf der linken Seite eine gewisse Fluktuation zu beobachten. Außer Julian Guttau, dessen Leistung schon im zweiten Teil gewürdigt wurde, kamen dort unter anderem Leihspieler Abdenego Nankishi, Eliot Muteba und Mansour Ouro-Tagba zum Zug. Muteba und Ouro-Tagba wurden wegen ihrer Leistungen der Rückrunde in die Kader ihrer A-Nationalmannschaften (Angola bzw. Togo) berufen.
Rechts hatte Schröter (zurecht) seinen Stammplatz sicher. Wegen kleinerer Blessuren und einer ungerechtfertigten Rotsperre verpasste Schröter zwar insgesamt fünf Ligaspiele, dennoch war er einer der Spieler, die als absolute Konstante im Kader der Saison 23/24 galten.
Das große Sorgenkind der vergangenen Spielzeit hingegen war der Sturm. Mit insgesamt nur 14 Toren kam von den Mittelstürmern der Löwen zu wenig, um damit zufrieden zu sein. Keiner der dort eingesetzten Spieler des TSV 1860 München konnte, was das Tore schießen betrifft, überzeugen.
Sehen wir uns nun als erstes die linke Außenbahn in der Offensive an.
Leistungsauswertung 23/24 Außenbahn links
Julian Guttau wird in der Leistungsbewertung bei Wyscout als offensiver zentraler Spieler geführt, aber auch auf der linken Offensivseite hat er gezeigt, wie wertvoll er für die Mannschaft sein kann. Aber blicken wir doch auf die anderen Spieler, die dort im Lauf der Saison eingesetzt wurden. Leider finden sich weder Nankishi noch Muteba oder Ouro-Tagba in den Ranglisten der Topspieler auf den Flügelpositionen in der Offensive.
Was sind die wichtigsten Bewertungskriterien für einen offensiven Flügelspieler? Als erstes würde vermutlich jeder sagen, ein Außenbahnspieler muss schnell sein. Also Geschwindigkeit und Antritt, diese Faktoren werden allerdings nicht gelistet bzw. gemessen. Statistische Größen zur Bewertung von offensiven Flügelspielern sind Passgenauigkeit, Dribblings pro 90 Minuten, Erfolgsquote bei Dribblings, der Ballverlustindex (Ballverluste in Abhängigkeit erfolgreicher Angriffsaktionen), Flanken pro 90 Minuten, Flankengenauigkeit, Tore pro 90 Minuten, Schüsse pro 90 Minuten, Benötigte Schüsse pro Tor, Ballkontakte in der Box pro 90 Minuten, Vorlagen pro 90 Minuten, Schlüsselpässe pro 90 Minuten und Pässe ins letzte Drittel pro 90 Minuten.
Leistungsauswertung 23/24 Mansour Ouro-Tagba
Mr. 100%
In einer Kategorie ist Mansour Ouro-Tagba in der Liga alleine auf Platz eins. Der gelernte Mittelstürmer, der hauptsächlich auf dem linken Flügel zum Einsatz kam, hat eine Schussgenauigkeit von 100% erreicht. Jeder seiner Schüsse ging aufs gegnerische Tor. Und damit nicht genug: Wenn man der Statistik glauben darf, ging sogar jeder seiner Schüsse ins Tor. Drei Schüsse, drei Treffer. Soweit so gut. Allerdings muss die Frage erlaubt sein, ob drei Schüsse in 19 Spielen und bei knapp über zwölf Stunden Einsatzzeit nicht ein bisschen wenig sind. Aber dafür kann ein Offensivspieler selten etwas, denn wer keine Vorlagen bekommt, kann nicht schießen können.
Bei lediglich 2,6 Ballkontakten in der Box pro 90 Minuten im Schnitt ist es für einen Spieler, der diese Position weit weniger als die Hälfte der möglichen Gesamtspielzeit bekleidet hat, durchaus schwer, dabei insgesamt auf eine bessere Quote zu kommen. Unmöglich allerdings nicht. Viel hängt hier auch von der Art des Ballkontakts ab. War Ouro-Tagba derjenige, der den Ball in die Box brachte, indem er dort damit eindrang, oder wurde er von einem Mitspieler in der Box angespielt und wenn ja, wo war er positioniert. Wenn wir davon ausgehen, dass bei einem der 2,6 Ballkontakte im Schnitt pro 90 Minuten mindestens eine Aktion dabei war, bei der er selbst ballführend war, als der Ball in die Box kam, fällt diese Aktion schon einmal hinten herunter, wenn man mögliche Schusschancen bewerten möchte.
Etwa jeder vierte Ballkontakt einer Mannschaft in der gegnerischen Box wird im Schnitt zum Schussversuch, statistisch gesehen kommt Ouro-Tagba also jedes zweite Spiel dazu, einmal aufs gegnerische Tor schießen zu können. Da die Einsatzzeiten Ouro-Tagbas aber sehr spartanisch gehalten waren, er lediglich 20% der für ihn möglichen Spielzeit absolvieren konnte und er lediglich sechs mal von Anfang an in der Startelf stand, muss man für die Möglichkeiten die sich Ouro-Tagba boten, feststellen, dass die abgelieferte Leistung sehr gut war.
In einer Hochrechnung auf 100% Einsatzzeit und Spiele käme Ouro-Tagba bei gleichbleibender Leistung und Chancenverwertung auf 15 Treffer.
Arbeit auf dem Flügel
Was den Fleiß betrifft, lässt Ouro-Tagba nichts zu Wünschen übrig gelassen. Er hat in jedem Spiel, in dem er eingesetzt wurde, immer vollen Einsatz gezeigt und sowohl mit als auch gegen den Ball fleißig gearbeitet. Der 19-jährige Youngster war immer mit dem Löwenherz auf dem Platz.
Mit wenig Spielpraxis geht leider einher, dass manche Aktionen nicht so routiniert ablaufen, wie sie es sollten. Das kratzt dann an der Statistik. In den Werten, die für die Bewertung des Flügelspiels ausschlaggebend sind, hat Ouro-Tagba nicht so gute Werte erzielt wie im Strafraum.
Von knapp acht Dribblingsversuchen pro 90 Minuten konnte er leider nur weniger als ein Drittel erfolgreich gestalten. Seine Flankengenauigkeit ist mit 22% auch nicht auf einem Level, das man bei einem Außenbahnspieler sehen möchte. Trotzdem langte es zu knapp einer Schussvorlage pro Spiel.
Im Großen und Ganzen ist sein Passspiel bemerkenswert präzise. Mit einer Passgenauigkeit von 80% bei Pässen ins letzte Drittel und einer generellen Passgenauigkeit von 71% bei Pässen nach vorne, muss man Ouro-Tagba positionsbezogen für sein Passspiel eine gute Zensur ausstellen.
Der Ballverlustindex bei Ouro-Tagba liegt bei 3,75. Zum besseren Verständnis dieses Wertes hier eine kurze Erläuterung, wie dieser zustande kommt. Man nimmt die Anzahl aller Ballverluste im Spiel und teilt diese durch alle gelungenen Offensivaktionen im Spiel. Das Ergebnis daraus ist, wie beim Pressingindex (PPDA) einer Mannschaft, indirekt proportional zu lesen. Also je niedriger, desto besser.
Ein Spieler, der pro Ballverlust eine erfolgreiche Offensivaktion durchführt, hat also den Wert 1 bei dieser statistischen Größe. Mit einem Wert von 2 hat ein Spieler schon doppelt so viele misslungene wie gelungene Aktionen auf dem Konto und so weiter. Je nach Position gilt natürlich auch bei diesem Index ein anderer Wert, um die Statistik einzuordnen. Während ein Wert über 1 hier bei Spielern in der Defensive für eine Mannschaft tödlich sein kann, muss man davon ausgehen, dass Offensivspieler den Ball häufiger verlieren als behaupten, wenn es um offensive Aktionen geht.
In den Kategorien entscheidende Pässe betreffend, Vorlagen, Schlüsselpässe, und gefährliche Situationen einleitende Pässe konnte Ouro-Tagba leider zu wenig zeigen, um ihn als wirklich effektive Waffe auf dem Flügel zu bezeichnen.
Gegen den Ball
Im direkten Duell arbeitet Ouro-Tagba sehr fleißig und durchaus erfolgreich, 68% gewonnene Defensivzweikämpfe bei acht Defensivduellen pro 90 Minuten sind Zahlen, an denen sich unsere defensiven Mittelfeldspieler ein Beispiel nehmen sollten. Am Stellungsspiel muss Mansour noch etwas arbeiten.
Fazit zu Mansour Ouro-Tagba
Schade, dass er den Verein verlässt, denn Mansour ist meiner Meinung nach ein Fußballer mit hohem Potential. Im Rahmen seiner Möglichkeiten hat er diese Saison gut gearbeitet und vor allem seine Schuss- und Trefferquote beeindrucken.
Leistungsauswertung 23/24 Abdenego Nankishi
Mit elf Einsätzen für die Löwen und 512 Spielminuten hat Abdenego Nankishi noch weniger Spielzeit im Leistungsnachweis stehen als Mansour Ouro-Tagba. Seinen einzigen Treffer für die Löwen hat Nankishi in Dresden erzielt. Aber Tore sind auf der Außenbahn nicht das Wichtigste. Wie sehen Nankishis Werte in den Schlüsselkategorien der Position aus?
Statistische Werte
Ohne jetzt zu sehr ins Detail gehen zu wollen, hat Nankishi in den einigen wichtigen Kategorien seiner Position auch richtig gut abgeliefert. Eine Erfolgsquote im Dribbling lag bei 50%, ebenso seine Flankengenauigkeit. Wobei die Flankenhäufigkeit mit etwas mehr als einer Flanke im Schnitt pro 90 Minuten durchaus etwas niedrig liegt. Auch die Anzahl der Schussvorlagen ist mit 0,7 pro 90 Minuten nicht auf einem Wert, der als gut gewertet werden kann. Allerdings ist hier auch der Faktor Mitspieler einzubeziehen. Wenn dieser, aus welchem Grund auch immer, nach einer Vorlage gar nicht zum Schuss kommt, war der als Vorlage gedachte Ball lediglich ein Pass.
Besonders seine offensive Passgenauigkeit und seine ja nicht von der Statistik erfasste Geschwindigkeit und sein Antritt, waren das, was den Zuschauern bei Spielen der Sechzger an Nankishi auffiel. Und zumindest diese Passgenauigkeit schlägt sich in seiner Statistik auch nieder.
Mit einer Passgenauigkeit von 88% bei Pässen ins letzte Drittel und 40% in die Box hat Nankishi in seiner Zeit beim TSV 1860 lediglich bei Zuspielen in die Box etwas an Präzision vermissen lassen. Sein Verlustindex liegt bei 2,88.
Gegen den Ball
Hier war Nankishi ähnlich fleißig wie Ouro-Tagba, vor allem in direkten Duellen hat er viel Einsatz gezeigt, um gegnerische Angriffe zu unterbrechen. Allerdings lag seine Erfolgsquote dabei um knapp 30% unter der Ouro-Tagbas. Ein Grund für die höhere Erfolgsquote in direkten Duellen gegen den Ball dürfte da die größere Masse, die Ouro-Tagba mit in die Zweikämpfe bringt, sein. Auch sein Stellungssspiel gegen den Ball ist ausbaufähig.
Fazit zu Nankishi
Es war ein guter Griff, ihn als Leihspieler zu holen. Der schnelle Außenbahnflitzer hat im Rahmen der Möglichkeiten gut performt. Dass ein Spieler mit seiner Perspektive und seinem Können nicht in der 3. Liga bleiben möchte, ist auch verständlich.
Nankishi hat in der Rückrunde mit dafür gesorgt, dass Guttau mehr ins Zentrum rücken konnte. Das war zusätzlich zu Nankishis individueller Leistung etwas, das das Spiel der Löwen kreativ verbessert hat.
Leistungsauswertung 23/24 Eliot Muteba
Der zweite Winterneuzugang für die linke Seite wird im Gegensatz zu Nankishi auch im nächsten Jahr für die Sechzger auflaufen. Mit 36 km/h, die er in der Spitze erreicht, wird Muteba damit einer der schnellsten und antrittsstärksten Spieler der 3. Liga sein.
Muteba hat, um ihn wirklich beurteilen zu können, zu wenige Spiele mit insgesamt deutlich zu wenig Einsatzzeit absolviert.
Wir werfen hier auch keinen kurzen Blick auf die positionsrelevanten Daten, denn es ist schlicht und ergreifend nicht genügend Material vorhanden, um den Spieler hier zu bewerten.
Die Einsatzfreude und Erfolgsquote gegen den Ball sollte man allerdings auch bei Muteba keinem vorenthalten. Mit ebenfalls acht Duellen pro 90 Minuten bei einer Erfolgsquote von 61% muss man Muteba für seinen Einsatz gegen den Ball ebenfalls loben.
Fazit zu Muteba
Im Prinzip ist das Wenige, was ich über Muteba geschrieben habe, auch alles, was man aufgrund seiner geringen Einsatzzeiten sagen kann. Seien wir gespannt auf die kommende Saison, in der wir ihn sicherlich des Öfteren sehen werden.
Leistungsauswertung 23/24 Rechter Flügel
Auf dem rechten Flügel muss man nicht lange suchen, wer da nicht nur beim TSV, sondern insgesamt in der Liga bester Spieler war.
Leistungsauswertung 23/24 Morris Schröter
Auf der rechten Flügelposition hat genau ein Mann den Ton angegeben und das war Morris Schröter – und das nicht nur mannschaftsintern, sondern auch ligaweit. Er ist für die Saison 23/24 der Spieler in Liga drei, der auf den Außenbahnen ligaweit der beste Spieler war. Die Kriterien rechts in der Berechnung sind natürlich die gleichen wie auch für den linken Flügel.
In fast allen Kategorien, die zur Bewertung der Leistung auf dieser Position genutzt werden, hat Schröter gut bis sehr gut abgeliefert. Lediglich bei einem der Bemessungswerte hat er kein Topniveau erreicht. Ausgerechnet die Passgenauigkeit war bei Schröter nicht auf dem Niveau, das wir alle gerne gesehen hätten.
Mit einer Flankengenauigkeit von 33% erreicht Schröter hier noch einen Wert, der als durchschnittlich bis gut bezeichnet werden kann. In allen anderen offensiven Passkategorien ist Schröter aber leider unter dem geblieben, was man von einem Spieler auf dieser Position erwarten darf. Keine der offensiven Passkategorien erreicht eine Genauigkeit von über 60%. Das ist zu wenig.
In allen anderen Kategorien, die auf seiner Position wichtig sind, hat Schröter jedoch gute bis sehr gute Leistungen abgerufen.
Gegen den Ball
Wie seine Kollegen auf der linken Seite war auch Schröter gegen den Ball ziemlich fleißig und auch erfolgreich. Rund sieben Defensivduelle pro 90 Minuten und eine Erfolgsquote dabei von 61% können sich durchaus sehen lassen. Mit rund vier abgefangenen Pässe pro 90 Minuten hat Schröter auch gute Leistungen gezeigt, was sein Stellungsspiel betrifft.
Fazit zu Schröter
Als aus rein statistischer Sicht bester Außenbahnspieler der Liga zu gelten, ist eine tolle Leistung. Allerdings muss sich Schröters Passgenauigkeit deutlich verbessern.
Leistungsauswertung 23/24 Sturmzentrum
Fynn Lakenmacher und Joel Zwarts, die beiden am häufigsten als Mittelstürmer eingesetzten Spieler der Löwen, haben insgesamt 11 Tore geschossen. Drei weitere Mittelstürmer-Tore kommen durch Mansour Ouro-Tagba hinzu. In 38 Spielen sind jedoch sowohl 14 als auch 11 Tore für den Mannschaftsteil Sturm deutlich zu wenig.
Keiner der Stürmer des TSV (wer hätte es gedacht) schafft es in die Top 20 der Liga.
Und sehen wir uns die Leistungen der Spieler in den Statistiktabellen an, finden wir die Spieler der Sechzger abgeschlagen auf den hinteren Plätzen.
Dass die Verbindung zwischen den Mannschaftsteilen in der vergangenen Saison generell kaum funktionierte, konnte jeder sehen. Aber nirgends war es so deutlich wie im Sturm. Egal wer dort eingesetzt wurde, er hing ziemlich alleine in der Luft und hatte kaum Unterstützung aus dem Rückraum, was bei Systemen mit nur einer Spitze unerlässlich ist. Wenn der Ball mal gut lief, wurde oft am Zielwasser gespart. Der Angriff der Löwen war vor allem beim Abschluss mehr ein laues Lüftchen als ein Sturm.
Alle Spieler, die in der vergangenen Saison als Sturmspitze aufliefen, dürften vor allem eines bemerkt haben. Die Unterstützung aus den anderen Mannschaftsteilen fehlte zu oft. So waren Misserfolge beim Verarbeiten von Bällen und schon im Keim erstickte Angriffe der Löwen eher der Normalfall als die Ausnahme. Der damit einhergehende Frust und vom ehemaligen Coach Jacobacci bereits vor der Saison als untauglich abgestempelt worden zu sein, dürften die Hauptgründe der Sturmflaute sein.
Leistungsauswertung 23/24 Fynn Lakenmacher
Was musste der Junge diese Saison alles über sich ergehen lassen? Vom Coach bereits vor der Saison demontiert, wurde Lakenmacher nach Zwarts Verletzung zur tragenden Säule im Sturm, konnte aber erst, und auch dann nur langsam, nach der überfälligen Entlassung von Jacobacci, wieder in die Spur finden.
Seine Werte sind abgesehen von dem, was zum Torabschluss und Erfolg gehört, für die Liga teilweise überdurchschnittlich gut gewesen. Vor allem die Balldominanz nach langen Anspielen, wo Lakenmacher im Saisonverlauf immer sicherer wurde, war einer seiner größten Trümpfe. Als Zielspieler eingesetzt, wurde der norddeutsche Hüne leider aus dem Mittelfeld heraus oft zu wenig oder nicht schnell genug unterstützt.
Warum ein Spieler bei einer Quote von nahezu 50% Erfolg im Dribbling und einer Gesamtpassgenauigkeit von 77% trotzdem einen hohen Ballverlustindex von 5,33 erreicht, die Frage muss man stellen. Und die einzige Antwort, die einem da einfällt, ist und bleibt die fehlende Unterstützung aus dem Team.
Dass er bei einigen sogenannten 100%igen nicht erfolgreich war, kommt leider dann noch erschwerend hinzu. Somit ist Lakenmacher in der Stürmerrangliste lediglich auf Platz 25 zu finden, damit aber bester Löwe in dieser Kategorie.
Fazit zu Lakenmacher
Ich finde es sehr schade, dass Lakenmacher geht. Er hat immer alles für die Löwen gegeben, leider war er in einigen Situationen nicht zielsicher genug, um sich bei denen, die einen Stürmer nur an seinen Toren messen, beliebt zu machen.
Ein Spieler, vor allem ein Stürmer, der Körperlichkeit, Einsatzfreude, Mannschaftsdienlichkeit und Willen so in sich vereint, tut jeder Mannschaft gut.
Leistungsauswertung 23/24 Joel Zwarts
Der Niederländer, der vor der vergangenen Saison für 150.000 Euro an die Grünwalderstraße gewechselt war, erzielte sechs Treffer im Löwentrikot.
Seine Werte die Position betreffend sind vor allem bei den Kategorien, die auf mannschaftsdienliches Spiel schließen lassen, eher niedrig. Natürlich muss ein Stürmer auch Egoist sein, aber eben nicht nur.
In diesen Kategorien, die das Zusammenspiel mit dem Team charakterisieren, hat Zwarts leider keine guten Werte erzielt. Das liegt aber nicht alleine an ihm, sondern wie bei Lakenmacher auch, am in der Offensive nicht gut agierenden Rest der Mannschaft.
Zwarts Ballverlustindex liegt bei 3,34 so gesehen deutlich besser als der Lakenmachers, und auch seine Trefferquote und Schussgenauigkeit sind besser als die seiner Sturmkollegen, trotzdem reicht es für Zwarts nicht zu einer Platzierung in den Toplisten der Liga.
Gegen den Ball quasi nicht vorhanden, passte das Spiel von Zwarts leider nicht zum Abstiegskampf und damit in dieser Saison auch nicht zum TSV 1860 München.
Fazit zu Zwarts
Oft sagt man: „weniger ist mehr“. Dieser Spruch trifft für mich bei Zwarts nicht zu. Zwarts hätte gern von allem mehr zeigen dürfen.
Was bleibt am Ende?
Wenn in einer Phalanx aus sechs Spielern, die wir hier heute nun behandelt haben, nur ein einziger wirklich positiv aus der Reihe fällt, stimmt irgendetwas nicht.
In der Saison 23/24 stimmte nicht nur irgendetwas bei den Löwen nicht, sondern es stimmte sehr viel nicht. Die Leistungsauswertung 23/24 zeigt das in diesen drei Teilen, die ihr nun vorliegen habt, sehr deutlich.
Angefangen mit der Kaderzusammenstellung, für die vor allem mittlerweile entlassenes Personal zur Verantwortung gezogen werden müsste, gab es noch weitere Indikatoren. Auch das Klima in der Mannschaft dürfte, wenn ich es von außen richtig beurteile, nicht das Beste gewesen sein. An welchen Spielern das lag oder ob Jacobacci mit seiner seltsamen Menschenführung da ganz alleine die Schuld trägt, werden wir vermutlich nicht erfahren. Ob das behoben werden kann, falls einer dieser möglicherweise klimaschädlichen Spieler bleiben sollte, werden wir sehen.
Die profilneurotischen Störer von außen will ich erst gar nicht einzeln erwähnen. Nur so viel möchte ich sagen: Wenn ihr keine Funktion beim TSV innehabt oder für kein Amt gewählt seid, seid einfach ruhig. Das gilt für Ehemalige genauso wie für neu auf der Bildfläche erschienene Möchtegernfunktionäre. Gebt’s einfach während der Saison a Ruh’.
Datenquelle: Wyscout
Wegen Zwarts noch. Bernd schreibt ja, dass er sich von allem bisschen mehr gewünscht hat. Er hat ja auch kein einziges Tor vorbereitet glaube ich. Aber von den Grundanlagen fand ich ihn schon deutlich stärker als Lakenmacher.
Aber Bernd hat auch recht, wenn er schreibt dass es daran liegt:
am in der Offensive nicht gut agierenden Rest der Mannschaft.
Die Einzelleistungen waren ja insgesamt vorne bei keinem gut. Aber ich habe auch das Gefühl, dass wir immer gleich spielten. Egal ob da ein Zwarts vorne ist oder ein Lakenmacher. Oder auch ein Ouro Tagba. Alle haben so ihr eigenes Süppchen gekocht und es gab keine klare Linie.
Ich bin echt gespannt, wie das nächste Saison wird.
Weil ich gerade auch wegen Ouro Tagba gefragt habt. Weiß auch jemand etwas über Zwarts? Wird der schon wechseln? Wohin?
Danke für die sehr ausführliche Analyse hier. Vor allem deinem Endfazit mit der Ruhe stimme ich voll zu!
Hoffen wir auf jeden Fall auf mehr Stürmer-Tore nächste Saison!!
Wissen wir eigentlich, wo es Ouro Tagba hinzieht? Es wundert mich ein bisschen, dass da noch keine Klarheit herrscht. Weiß irgendwer mehr?
Der ein oder andere Verein ist an ihm interessiert. Unter anderem der 1. FC Köln.
Köln darf keine Spieler verpflichten
Ich weiß, in Transfermarkt steht, dass der Effzeh Ouro-Tagba verleihen würde. Wie das kompatibel mit den Regularien wäre weiß ich nicht. Hab über Transfermarkt.de recherchiert.
Das mit der Leihe habe ich zu spät gelesen. Dann macht er es dann so wie der Niemann wahrscheinlich. Zu Bielefeld gewechselt und sofort ausgeliehen. Naja, bin gespannt!
Also Köln würde mich jetzt schon wundern. Der Schritt in die 2. Liga kommt glaube ich zu früh für ihn.