Das 1860-Präsidium verkündete im Winter keine weiteren Darlehen bei Ismaik zu nehmen, bei der Mitgliederversammlung 2019 bezeichnete Karl-Christian Bay den vom Präsidium eingeschlagenen Konsolidierungskurs als Alternativlos – der Erfolg schien den Löwen Recht zu geben: Die Mannschaft startete unter Michael Köllner eine Serie und rückte immer näher an die Aufstiegsplätze heran. Der Aufstieg schien realistisch, auch unter Sparmaßnahmen.
Dann kam Corona und mit Corona die (vorläufige) Einstellung des Spielbetriebes – wenn die Saison dieses Jahr überhaupt weitergespielt wird, dann schaut es sehr stark nach Geisterspielen aus. Der dadurch entstandene Schaden: enorm. Michael Scharold bezifferte ihn auf der gestrigen Pressekonferenz mit “im mittleren sechsstelligen Bereich” – und bat die Fans einmal mehr, ihre Jahreskarten umzuwandeln und Geistertickets zu kaufen.
Laut Abendzeitung erklärte Scharold auf Nachfrage eben jener Zeitung, man müsse jetzt auch wieder über Darlehen bei Hasan Ismaik reden – so steht es im heutigen Artikel.
Wirklich?
Es ist wirklich ein toller Service vom TSV 1860, dass die Pressekonferenzen und Löwenrunden in voller Länge eingestellt werden – die betreffende Sequenz findet man bei Minute 24:30:
Wobei die gesamte Pressekonferenz durchaus interessant ist und bei YouTube auch mit erhöhter Wiedergabegeschwindigkeit abgespielt werden kann (in den Einstellungen zu ändern).
Michael Scharold hatte es bei 1860 nicht leicht: Er kam im Januar 2018 – Hasan Ismaik sagte später über ihn: “Ich habe ihn selbst zu 1860 gebracht. Aber er ist kein Anführer. Er ist schwach” – so stand es zumindest in der Abendzeitung. Als Geschäftsführer wurde er dann vom 1860-Präsidium eingesetzt – gegen den Willen Ismaiks.
Auf Nachfrage in der Presserunde erklärte Scharold gestern, dass er noch keinen neuen Job habe. Trotzdem warf er bei 1860 das Handtuch, ohne etwas neues in Aussicht zu haben – wie vor wenigen Monaten 1860-Coach Daniel Bierofka.