Seit drei Wochen steht Niklas Tarnat nun beim TSV 1860 unter Vertrag und absolvierte beim Saisonauftakt gegen Waldhof Mannheim direkt sein erstes Drittliga-Spiel für die Löwen. Im Gespräch mit der tz äußerte sich der Mittelfeldspieler über seinen Wechsel nach Giesing, seine Stärken und Schwächen und die Bürde, einen bekannten Nachnamen zu tragen.

Die Bürde des bekannten Namens

Der Name “Tarnat” ist in München kein Unbekannter. Vater Michael spielte sechs Jahre für den FC Bayern, wurde mehrfach Deutsche Meister, Pokalsieger, gewann die Champions League und den Weltpokal. Wenn der Sohn dann auch Fußballer wird, ist der berühmte Name Fluch und Segen zugleich. Zwar mag er die eine oder andere Türe öffnen, weckt jedoch auch Erwartungen, die schwer zu erfüllen sind. Niklas Tarnats Ausweg: Er trat in der Jugend des FC Bayern lange unter dem Namen Lohmann, dem Mädchennamen seiner Mutter an.

Erst in der U19 wählte er wegen der Formalitäten bei internationalen Reisen wieder den Namen Tarnat und machte seinen Weg. Über Hannover 96 wechselte er zu Rot-Weiss Essen und sammelte bereits Zweit- und Drittliga-Erfahrung.

Tarnat: “Wenn 1860 anruft, bin ich bei 1860.”

Im Sommer ging es nun also wieder zurück nach München, diesmal jedoch an die Grünwalder Straße. Auf die Frage, wann er in die bayerische Landeshauptstadt kommen könne, zögerte er nicht:

“Ich fahre jetzt sofort los! (…) Wenn 1860 anruft, bin ich bei 1860. Da brauche ich auch nicht mehr mit anderen Vereinen zu reden.”

Nicht zuletzt dank Marlon Freys Sperre stand Tarnat sofort in der Startelf und lieferte eine unauffällige, aber sehr solide Leistung im defensiven Mittelfeld.

“Ich bin relativ laut auf dem Platz.”

Trainer Maurizio Jacobacci hält viel von seinem Neuzugang:

“Tarnat ist ein Spieler, der Dinge umsetzen kann, die ich mir wünsche. (…) Er hält seine Position, geht nicht unnötig nach links oder rechts. Niklas ist nicht nur ein Neuzugang für zwei Spiele, sondern eine sehr wichtige Verstärkung.”

Der 25-Jährige selber kennt seine Stärken, weiß aber auch um seine Defizite:

“Ich sehe meine Stärken eher im Spiel mit Ball. Spielaufbau, Pässe, Flugbälle. Verbessern könnte ich meinen Körper. (…) Und ich bin relativ laut auf dem Platz.”

Letzteres ist sicher eine Eigenschaft, die sich in einer mit Neuzugängen gespickten Mannschaft als großer Vorteil entpuppen könnte. Gerade in seiner Position auf dem Spielfeld sind klare Ansagen essentiell. Die ersten Wochen von Niklas Tarnat beim TSV 1860 verliefen sehr vielversprechend. So darf es weitergehen – für den Spieler und die Löwen!

Fotos: TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA

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_Flin_

Hat ne gute Vorstellung hingelegt beim Debüt. Unauffällig, aber sehr stabil. War ein wesentlicher Faktor für die sehr gute Defensivleistung.

Chemieloewe

Was heißt schon “auffällig”??? Das lässt sich sehr unterschiedlich auslegen u. verschieden interpretieren. Ein solider, zuverlässiger u. mannschaftdienlicher Spieler, der versucht, seine Position diszipliniert u. einsatzbereit auszufüllen, würde ich fürs Erste zu Niklas Tarnat sagen u. freue mich, dass wir ihn haben. Er ist für mich nicht nur ein Ersatzspieler, sondern ein Option für die Start-u. Stammelf.