Zum ersten Mal in der aktuellen Legislaturperiode fand am gestrigen Donnerstag der Löwenstammtisch mit Mitarbeitenden sowie Abgeordneten des Bayerischen Landtags statt. Dabei waren vom TSV 1860 München Trainer Argirios Giannikis und Geschäftsführer Oliver Mueller anwesend. In lockerer Atmoshäre ging es vor allem um den zukünftigen Kader für die Saison 2024/25.

Giannikis: Hoffnung bei Ouro-Tagba noch nicht aufgegeben

Nachdem Martin Hagen, der die Löwenstammtische zuletzt organisiert hatte, aus dem Bayerischen Landtag ausgeschieden ist, nahmen sich Maxi Deisenhofer und Markus Büchler der Sache an und organisierten das nächste Treffen. Kurzerhand hatten die beiden einen prominenten Gast anzukündigen. Nach Michael Köllner sagte nun auch Argirios Giannikis zu, den interessierten Löwenfans Rede und Antwort zu stehen. Naturgemäß musste der Coach vor allem Fragen zum aktuellen und zukünftigen Kader der Löwen beantworten. Für das Duell gegen die SpVgg Unterhaching (Sonntag, 19:30 Uhr, sechzger.de Liveticker) konnte er schon einmal mit der guten Nachricht aufwarten, dass alle Spieler zur Verfügung stehen werden. Die Personalie Julian Guttau war noch mit einem kleinen Fragezeichen versehen, das in der heutigen Löwenrunde allerdings beseitigt werden konnte.

Interessant ist freilich aber vor allem, auf was sich die Löwenfans in der Spielzeit 2024/25 einstellen müssen. Zahlreiche Verträge laufen aus, es wird voraussichtlich den nächsten großen Umbruch geben. Laut Giannikis werde der Kader “definitiv kleiner” werden. Mit Fynn Lakenmacher steht bereits ein prominenter Abgang fest. Kapitän Jesper Verlaat konnte hingegen gehalten werden. Giannikis betonte, dass sich er und die Geschäftsführung sowie die Kaderplaner bereits in einem guten Austausch befinden. Allzu sehr wolle man sich natürlich aber nicht in die Karten schauen lassen – konkrete Planungen oder gar potentielle Kandidaten wurden daher nicht verraten. Hoffnung gibt es derweil bei Mansour Ouro-Tagba – die finale Entscheidung ist bei dem Junglöwen noch nicht gefallen. Auch bei Abdenego Nankishi will man noch ein Wörtchen mitreden (“müssen mal sehen, was mit ihm passiert“).

Ãœberhaupt sollen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs künftig eine deutlich größere Rolle spielen. Man wolle ihnen eine “klare Perspektive” aufzeigen – verbunden mit vielen Einsatzzeiten für den TSV 1860 München. Diese Planung war in den letzten Tagen bereits bei der Veranstaltung “Der neue Biss des Löwen” bekannt geworden.

Mueller: TSV 1860 ist handlungsfähig

Die Ideen und Konzepte stellte dabei Geschäftsführer Oliver Mueller vor, der Giannikis am Donnerstagabend in den Landtag begleitete und ebenfalls diverse Fragen aus der Runde beantwortete. Bei potentiellen Nachwuchstalenten, die in die erste Mannschaft eingebunden werden könnten, lege man viel Wert darauf auch den Spieler als Mensch genauer kennenzulernen. So gäbe es unter anderem Gespräche mit den Eltern, um die Zukunft für beide Seiten bestmöglich gestalten zu können. Externe Verpflichtungen sind derweil naturgemäß auch ein Thema. Anders als nach der Verlängerung von Jesper Verlaat an mancher Stelle kolportiert haben die Verantwortlichen dabei “keine gebundenen Hände“, man sei in Sachen Transfers handlungsfähig. Zu betonen gilt es dabei auch, dass das Budget dafür ohne mögliche Transfererlöse aus Verkäufen von Spielern geplant wurde.

Der wohl größte Themenpunkt für Oliver Mueller im Bayerischen Landtag war die Stadionfrage und das Grünwalder Stadion im Speziellen. Während die aktuelle Spielstätte der Löwen im Rahmen einer Frage als “marode” bezeichnet wurde, sprach der Geschäftsführer davon, dass das Sechzgerstadion “gerade noch zweitligatauglich” sei. Zwei (indirekte) Spitzen in Richtung seines Vorgängers Marc-Nicolai Pfeifer durften auch am Donnerstagabend nicht fehlen. Zum einen störe es ihn, dass es noch immer keine “tatsächliche Bewertung der Erlösströme” gebe – zum anderen sei ihm bei den ersten Besuchen mit der Stadt eine “gewisse Reserviertheit entgegengeschlagen“. Diese Reaktion der Verantwortlichen von der Stadt München konnte mittlerweile verbessert werden. Mehrfach war Mueller bereits zu Terminen im Rathaus und sieht die Zusammenarbeit auf einem guten Weg.

Das sei auch wichtig, denn die Partnerschaft sei zwingend erforderlich. Am Ende “wird es eine Co-Produktion sein müssen“, die die Stadionfrage beim TSV 1860 München endlich lösen kann. Auf dem Weg dahin “gibt es einige Schmerzpunkte, die es mit der Stadt zu lösen gilt“. Mueller ist zuversichtlich, dass dies gelingen kann.
Seine gestartete “Roadshow” fand unterdessen so guten Anklang, dass die Aktion bis zum Saisonende verlängert wurde und einmal monatlich durchgeführt wird. Der Aufwand lässt sich schon jetzt in Zahlen messen: das Budget aus dem Sponsoring-Bereich werde sich in der Saison 2024/25 auf einem gleichen Niveau bewegen. Zudem hat keiner der Beteiligten vom Brandbrief seine Unterstützung gekündigt.

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