Mehrmals stand Schiedsrichterin Fabienne Michel beim Heimspiel des TSV 1860 München gegen den 1. FC Saarbrücken im Mittelpunkt und erhielt vor allem von den Stadionbesuchern danach schlechte Kritiken. Nicht ganz zu Unrecht, wie die Analyse von Babak Rafati für Liga 3 online zeigt. Während der Platzverweis gegen Kwadwo zwar unglücklich aber nachvollziehbar war, so hätte auch Saarbrückens Gaus die Rote Karte sehen müssen. Nach seinem rüden Einsteigen gab es aber nicht einmal einen Freistoß für die Löwen. Dennoch musste Ludwig verletzt vom Feld.

Gaus muss für Foul an Ludewig die Rote Karte sehen!

Von “klar Ballgespielt” bis “Roter geht es nicht” reichten die Analysen nach der Attacke von Gaus gegen Ludwig in der ersten Halbzeit. Ludwig musste im Anschluss mit einer Knieverletzung vom Feld. Die genaue Diagnose wollen die Löwen im Laufe des heutigen Tages bekanntgeben. Von einem längeren Ausfall ist auszugehen.
Nach der Analyse des Video-Materials kommt Rafati zu folgendem Schluss:

“Wenn man das Fernsehbild und dabei das Verdrehen des Beines sieht, das die Knieverletzung verursacht, kann es neben einem Freistoß nur die rote Karte geben. Hier wird die Gefährdung der Gesundheit des Gegenspielers billigend in Kauf genommen. Eine Fehlentscheidung, das Vergehen überhaupt nicht abzupfeifen und einen Freistoß zu geben.”

Michels zu weit vom Tatort entfernt

Zudem kritisiert, dass Michel zu weit vom Ort des Foulspiels entfernt stand und die Szene daher falsch einschätzte. Ein Foulspiel und mindestens die Gelbe Karte wären auf jeden Fall nötig gewesen, dann wäre Gaus später ohnehin vom Platz geflogen.

Die erste Attacke wäre von der Schiedsrichterin besser bewertbar gewesen, wenn sie näher zum Geschehen gestanden hätte. Aber durch die weite Distanz zum Geschehen fehlt die Schärfe des Blickes, sodass die Szene leider durchrutscht.  […] Die erforderliche rote Karte, aufgrund des Trefferbildes, ist auf dem Platz schon schwieriger erkennbar.

Rot gegen Kwadwo richtige Entscheidung

Dass Michel nach dem Foulspiel von Kwadwo kurz vor dem Pausentee im ersten Durchgang bereits die Gelbe Karte in der Hand hatte und später nach Rücksprache mit ihren Assistenten auf Rot entschieden, kann man als Stärke oder Schwäche auslegen.
Beim Platzverweis kommt Rafati zu folgender Einschätzung:

Stehle will Kwadwo kurz vor dem Strafraum ausspielen, aber Kwadwo kommt angelaufen, läuft in die Beine von Stehle und bringt ihn dadurch zu Fall. Das ist ein Foulspiel. Zuerst hat die Schiedsrichterin die gelbe Karte in der Hand, wird aber vermutlich vom Assistenten aufmerksam gemacht und entscheidet sich dann für eine rote Karte. Das ist eine richtige Entscheidung, da Stehle eine klare Torchance hatte. Verlaat wäre 3-4 Meter hinter Stehle und ein weiterer Münchner Verteidiger wäre weiter links vom eigenen Tor aus gesehen, sodass beide nicht mehr entscheidend hätten eingreifen können.

Auch hier stand die Schiedsrichterin vom Ort des Foulspiels zu weit entfernt, wie Rafati weiter anmerkt. Für Michel wäre wohl am Ende die Schulnote 4 herausgesprungen. Aber seis drum, Tim Kloss bescherte den Löwen am Ende nach einer starken zweiten Halbzeit ohnehin noch einen Punktgewinn und wurde für seine starke Leistung sogar in die Kicker-Elf des Tages berufen!

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_Flin_

Schiedsrichtende sind gut, wenn sie nicht auffallen. Ist ihr bei zwei Einsätzen in München diese Saison beide Male nicht gelungen.

Roloe

Gut, dass offenbar der Linienrichter beim Foul von Kwadwo aufgepasst hat und Rücksprache mit der Schiedsrichterin genommen hat um eine korrekte Entscheidung zu bekommen.
Was aber hat den Linienrichter, der beim Foul an Ludewig nur wenige Meter daneben stand, geritten, die Schiedsrichterin in diesem Fall NICHT auf die Fehlentscheidung hinzuweisen, wenn sie schon, wie Rafati feststellt, nicht nah genug am Geschehen war???

BruckLoewe

https://www.tsv1860.de/de/Aktuelles_News/7841.htm

Mittlerweile gibt’s glücklicherweise Entwarnung bei Kilian Ludewig.